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Kreim gewinnt spannendes Heimspiel

Skoda-Pilot Fabian Kreim baut mit einem Sieg bei der Hessen-Rallye Vogelsberg seine DRM-Führung aus: Carsten Mohe in der 2WD-Wertung vorne.

Bildquelle: ADAC Motorsport

Es wurde der versprochene "Tanz auf dem Vulkan" den die DRM-Teilnehmer den zahlreichen Fans bei der Hessen-Rallye Vogelsberg an diesem Wochenende boten. Beim zweiten Lauf zur Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) wechselte mehrfach die Führung, vier Piloten teilten sich die Bestzeiten auf den zwölf Sonderprüfungen (SP) mit einer Gesamtlänge von 134,64 Kilometern.

Auf der Zielrampe in Schlitz freuten sich Fabian Kreim/Frank Christian im Skoda Fabia R5 über den ersten Sieg des Südhessen Kreim bei seinem Heimspiel. Sie gewannen mit einer Fahrzeit von 1:20:41.5 Stunden und lagen damit knappe 5,1 Sekunden vor den Zweitplatzierten Dominik Dinkel/Christian Kohl in einem weiteren Fabia R5. Den dritten Platz belegten Sandro Wallenwein/Marcus Poschner ebenfalls in einem Skoda Fabia R5.

Mit dem zweiten Sieg in Folge bauten Kreim/Christian ihre Meisterschaftsführung auf die maximal möglichen 60 Punkte aus, Rang zwei belegen nun punktgleich Wallenwein und Dinkel mit je 32 Zählern. In der 2WD-Wertung für Fahrzeuge mit nur einer angetriebenen Achse gewannen Carsten Mohe/Alexander Hirsch im Renault Clio R3T den Lauf in Hessen und übernahmen so auch die Gesamtführung.

Ständige Wechsel an der Spitze

Der zweite Sieg beim zweiten Saisonlauf wurde den amtierenden Rallye-Meistern wahrlich nicht geschenkt. Bei den vier SP der Freitagsetappe gab es vier verschiedene Sieger. Christian Riedemann/Michael Wenzel gewannen im Peugeot 208 T16 R5 die Auftaktprüfung, SP 2 ging an Dinkel. Auf der dritten SP waren Rene Mandel/Dennis Zenz im Ford Fiesta R5 die Schnellsten, die Führung ging von Riedemann an Dinkel.

Die Bestzeit in der vierten SP ging dann an Kreim, aufgrund der insgesamt besten Fahrzeiten ging Riedemann als Führender in die Übernachtungspause. Dinkel verlor durch einen Reifenschaden rund 30 Sekunden. Die Top 4 lagen nach dem Auftakt keine zehn Sekunden auseinander.

Am frühen Samstag übernahm Kreim mit einer Bestzeiten-Serie die Führung und konnte sie Sekunde für Sekunde ausbauen. Die Verfolger mussten teilweise dem extrem hohen Tempo an der Spitze Tribut zollen: Auf der siebten SP kam Riedemann in einer schnellen Passage von der Strecke ab und verunfallte. Fahrer und Beifahrer konnten das Fahrzeug aus eigener Kraft verlassen und wurden zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Auf der neunten SP hatte dann Mandel Pech, der ebenfalls von der Strecke rutschte. Mandels Mentor Armin Schwarz sagte, "die Marschrichtung für Rene war klar das Podium, da kann so etwas passieren."

Reifenschaden lässt Kreim noch einmal zittern

Richtig spannend wurde es dann erneut nach SP zehn, als Kreim durch einen Reifenschaden 41 Sekunden und damit seinen gesamten Vorsprung verlor. Vor den beiden abschließenden SP führte Dinkel mit dem Wimpernschlag von 0,9 Sekunden vor Kreim, Wallenwein folgte mit einem Rückstand von 4,7 Sekunden. Die beiden finalen Bestzeiten teilten sich Kreim und Dinkel, im Ziel hieß es dann Kreim vor Dinkel und Wallenwein. "Endlich, im dritten Anlauf, konnte ich mein Heimspiel gewinnen", sagt Kreim erleichtert.

"Aber das war ein ständiges Auf und ab an diesem Wochenende. Nach dem Reifenschaden konnten wir uns wieder zurückkämpfen und dann doch noch gewinnen", so Kreim. Auch der zweitplatzierte Dinkel strahlte: "Wir sind happy hier im Ziel zu sein, die Rallye war wirklich anspruchsvoll. Das Missgeschick am Freitagabend hat unnötig Zeit gekostet, aber so ist der Rallyesport". Wallenwein war ebenfalls sichtlich zufrieden: "Die Top 5 waren unser Ziel, dass es jetzt Platz drei ist, macht uns umso glücklicher. Hier in Hessen hatten wir in den vergangenen Jahren schon viele tolle Erlebnisse, diese wurden heute wieder bestätigt."

Der Österreicher Chris Brugger hatte an seiner Seite die Lokalmatadorin Katrin Becker aus Schlitz im Ford Fiesta R5. Platz vier kommentierte er: "Das ist eine geniale Rallye, vor allem mit Kathi an meiner Seite machte es richtig Spaß. Zur Spitze fehlt natürlich noch ein bisschen, aber ich komme immer besser zurecht." Einen starken Auftritt bot Philipp Knof gemeinsam mit Alex Rath im Peugeot 207 S2000. Der Förderpilot der ADAC-Stiftung Sport sagte zu Platz fünf: "Durch den hohen Schotteranteil ist die Rallye sehr anspruchsvoll, das gefällt mir natürlich sehr gut."

Die 2WD-Wertung ging im Vogelsberg nach einer souveränen Vorstellung ungefährdet an Carsten Mohe im Renault Clio R3T, der damit auch die Gesamtführung übernahm. "Das ist schon ein tolles Gefühl, wir haben einen guten Mix gefunden mit schnell fahren und dennoch das Auto schonen", strahlte der Erzgebirgler. Platz zwei belegten Konstantin Keil/Stefanie Fritzensmeier im Citroen DS3 R3T. Den dritten Platz bei den "Zweiradlern" belegten Niklas Stötefalke/Tobias Braun im Opel Adam R2. In der Gesamtwertung nach zwei Läufen führt Mohe (51 Punkte) vor Keil (32) und dem Finnen Jari Huttunen (30, Opel Adam R2).

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