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Luca Waldherr auf der Suche nach Sponsoren!

Als einer der „jungen Wilden“ wird Luca Waldherr im Adam R2 Cup mit jeder Rallye schneller – doch jetzt muss er um die Fortsetzung der bislang so erfolgreichen Saison zittern: Zwei Sponsoren mussten kurzfristig absagen, jetzt braucht Luca die Unterstützung der Industrie.

Fotos: GM Corp.

Weder Hermann Neubauer im World Rally Car noch Raimund Baumschlager sondern der flippig rot-weiß-schwarz lackierte Adam R2-Bolide von Luca Waldherr ziert das aktuelle Cover einer Fachzeitschrift. Auch den Lesern der Tageszeitungen ist der 21-jährige Sohn des unvergessenen Andreas Waldherr längst ein Begriff, der erfolgreiche Kartrennfahrer befindet sich im zweiten Jahr seiner noch jungen Rallyekarriere und möchte in die Fußstapfen seines Vaters treten. Luca bestätigt: „Rot-weiß-schwarz hat mein Vater schon verwendet – ich habe diese Farben von ihm übernommen und möchte den Weg, den er so konsequent und erfolgreich gegangen ist, fortsetzen.“

Den spektakulär-kompromisslosen Fahrstil, mit dem sich Andreas Waldherr für immer in die Herzen der Fans gebrannt hat, pflegt auch Luca – und wird dabei immer schneller. Nach seinem „Lehrjahr“ im Corsa Cup gehört Luca Waldherr zu jenen „jungen Wilden“, die den von Willi Stengg geholten Serienstaatsmeister Michael Böhm im neuen Adam R2 Cup „jagen“. Böhm soll in Österreich das Potential des Adam R2 demonstrieren – international konnte dieses Modell bereits den PS-stärkeren R3-Modellen der Konkurrenz das Fürchten lehren. Im Windschatten des Michael Böhm werden die „jungen Wilden“ immer schneller – mit seinem stärksten Gegenspieler, Andreas Kainer, verbindet Waldherr eine gute Freundschaft, die beiden pushen einander, nach zwei von fünf zum Adam R2 Cup zählenden Rallyes, führen die Zwei sogar die Tabelle an…

Zwischenbilanz: Steile Lernkurve!

Bei der Generalprobe mit dem 190 PS starken Adam R2 konnte sich Luca Waldherr im Rahmen der Rebenland-Rallye mit dem neuen Wagen anfreunden: „Von der Performance her war ich mit meinen Leistungen beim Debüt im Rebenland durchaus zufrieden. Wichtig war dort, dass wir die kleineren Kinderkrankheiten, die es nun mal bei einem neuen Auto gibt, ausmerzen konnten. Nach der Rallye erhielt unser Adam ein neues Motorsteuergerät und einen komplett neuen Motorkabelstrang – so hatte ich für die erste Rallye im Adam R2 Cup ein perfekt vorbereitetes Auto und kam top motiviert zur Lavanttal-Rallye.“

Dort konnte Luca seine Performance weiter verbessern: „Ich fuhr im Lavanttal zum ersten Mal mit dem Adam im Regen, war aber stets vorn dabei, wir sind immer Top 2- und Top 3-Zeiten im Cup gefahren und haben letztendlich sowohl im Cup als auch in der Junioren-Staatsmeisterschaft und in der Klasse den zweiten Platz errungen – trotz kleinerer Getriebeprobleme.“ Hier möchte Luca sein Einsatzteam, Stengg Motorsport, lobend erwähnen: „Das Team rund um Willi Stengg junior ist ein Wahnsinn! Sie haben das komplette Getriebe in nur 26 Minuten getauscht, das war wirklich eine grandiose Leistung und dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.“

Bedanken möchte sich Luca Waldherr auch bei seinen sehr erfahrenen Copiloten – denn der Niederösterreicher vertraut heuer Tobias „Jack“ Unterweger und Martin Rossgatterer, der bei der Lavanttal-Rallye aus dem „Gebetsbuch“ gelesen hatte. Luca sagt: „Ich habe zwei richtig gute Beifahrer, mit ihnen kann ich auch laufend ein Aufschrieb-Training machen, was sehr hilfreich ist.“

Das absolute Highlight war die große Heimrallye des Cup-Veranstalters: Bei der Wechselland-Rallye war Luca Waldherr gefordert: „Es war kein leichtes Wochenende für mich. Zum einen die Heimrallye von Stengg Motorsport – zugleich war am Freitag auch der Geburtstag von meinem Papa.“ Doch einmal mehr konnte sich Luca steigern: „Wir konnten zum ersten Mal ziemlich weit vorne im Gesamtklassement mitfahren – ich war überrascht, dass wir auch so gut mit Michael Böhm mithalten konnten.“

So beendete Luca Waldherr die anspruchsvolle Rallye auf Platz neun gesamt, in der ORM2WD auf Platz fünf und im Adam R2 Cup auf Platz zwei. Auf der selektiven Bergprüfung Hochwechsel lagen Waldherr/Unterweger nur knapp hinter Michael Böhm, auf SP4 konnte Luca dem Serienstaatsmeister sogar eine Zehntelsekunde abnehmen. Luca sagt: „Wir lagen die meiste Zeit unter einer Sekunde pro Kilometer hinter Böhm, im Schnitt hat uns eine halbe Sekunde pro Kilometer gefehlt – das wäre auf jeden Fall aufholbar!“

Einziger Wunsch zum Geburtstag: Weiterfahren!

Dass Luca „wäre“ sagt, hat einen ernsten Hintergrund: Zwei Sponsoren sind kurzfristig abgesprungen, jetzt hängt das Projekt in der Luft, für die Fortsetzung der bislang so erfolgreichen Saison braucht Luca die Unterstützung aus der Geschäftswelt. Luca versichert: „Ihr könnt mir glauben, dass ich zuletzt so viel Zeit wie möglich in die Suche neuer Sponsoren investiert habe, doch einen Sponsor zu finden, ist in der heutigen Zeit wirklich schwierig.“

Am 26. Mai feiert Luca Waldherr seinen 22. Geburtstag. Sein größter Wunsch wäre es, einen oder mehrere Partner zu finden, die zumindest die noch ausstehenden Läufe zum Adam R2 Cup sicherstellen. Dass die Sponsoren für ihr Geld etwas geboten bekommen, erkennt man am großen Medienecho – nicht nur in diversen Printmedien ist Luca regelmäßig präsent, sondern auch ORF Sport Plus (und Sport Bild, Drive) berichtet über die Fortschritte von Waldherr Junior.

Luca bleibt optimistisch: „Wir haben großes Potential und werden mit jeder Rallye schneller – es wäre wirklich schade, wenn wir diesen Aufwärtstrend nicht fortsetzen könnten. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt – und ich möchte mich an dieser Stelle bei meinen bestehenden Sponsoren bedanken und auch bei all meinen Freunden, die mich stets unterstützt haben. Ich werde nicht aufhören, es weiter zu versuchen – nichts wäre schöner, als bei der großartigen Schneebergland-Rallye am 25. Juni am Start stehen zu können!“

ORM2WD – Tabelle nach 3 von 7 Rallyes

1. Daniel WOLLINGER 76 Punkte
2. Simon WAGNER 66 Punkte
3. Andreas KAINER 41 Punkte
4. Michael BÖHM 31 Punkte
5. Luca WALDHERR 18 Punkte
6. Grega PREMRL 14 Punkte
7. Michael KOGLER 12 Punkte
8. Alois HANDLER 12 Punkte
9. Christoph ZELLHOFER 12 Punkte
10. Bernd ZANON 10 Punkte
11. Gernot ZEIRINGER 9 Punkte
12. Julian WAGNER 8 Punkte
13. Christoph LIEB 4 Punkte
14. Ernst HANEDER 4 Punkte
15. Heimo HINTERHOFER 3 Punkte
16. Rene RIEDER 1 Punkt

Junior-ORM – Tabelle nach 3 von 7 Rallyes

1. Simon WAGNER 75 Punkte
2. Luca WALDHERR 48 Punkte
3. Christoph ZELLHOFER 33 Punkte
4. Christoph LIEB 27 Punkte
5. Kristof KLAUSZ 18 Punkte
6. Julian WAGNER 15 Punkte
7. Roland STENGG 10 Punkte

Adam R2 Cup – Tabelle nach 2 von 5 Rallyes

1. Andreas KAINER 48 Punkte
2. Luca WALDHERR 36 Punkte
3. Michael BÖHM 28 Punkte
4. Gernot ZEIRINGER 25 Punkte
5. Gabor NEMET 15 Punkte

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