RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
ERT: INA Delta Rallye

Sulzinger: Klassensieg in Kroatien

Beim dritten Lauf zur European Rally Trophy (Central Zone) holte Raffael Sulzinger gemeinsam mit Peter Medinger den ersten 2WD-Sieg.

Bildquelle: Team

Dabei belegte er im Ford Fiesta R2 den fantastischen dritten Gesamtrang. Die neu gestaltete FIA European Rally Trophy umfasst rund 30 Veranstaltungen in ganz Europa, welche in sechs Regionen unterteilt sind. Die jeweils drei Bestplatzierten aus ERT1, ERT2 und ERT3 jeder Region qualifizieren sich für das gemeinsame Finale, der Waldviertel-Rallye im November.

Drei Rallyes in drei verschiedenen Ländern innerhalb von nur vier Wochen, drei verschiedene Beifahrer, ein "neuer" Fiesta R2 und ein Motorschaden beim Saisonauftakt – "very busy" trifft es wohl am ehesten, wenn man beim Tittlinger Rallyeteam rund um Raffael Sulzinger auf die ersten Läufe dieser Meisterschaft zurückblickt, doch die harte Arbeit und schlaflosen Nächte haben sich ausgezahlt.

Nach Rang fünf bei der Rallye Český Krumlov ging es nach Kroatien zur INA Delta Rallye. Der Veranstalter scheute keine Mühen, sperrte für die ersten zwei SP eine dreispurige Hauptstraße und stellte Tribünen auf – direkt am Servicepark, was für wahre Zuschauermassen sorgte. Sulzinger/Medinger setzten jeweils die 2WD-Bestzeit und beendeten den ersten Tag trotz einer "Zweiradeinlage" obendrein noch auf dem sechsten Gesamtrang.

Am Samstag Morgen ging es dann gleich richtig los: Die Prüfung Sestine windet sich knapp 21 km lang über die Bergkette nördlich von Zagreb. Besonders die kurvenreiche, zum Teil sehr enge, aber dennoch extrem schnelle Abfahrt mit meist ordentlichem Abhang an der Außenseite sorgte nicht nur für heiße Bremsen im Ziel. Das deutsch-österreichische Team konnte erneut die Bestzeit bei den "Zweiradlern" holen, mit knapp 30 Sekunden Vorsprung auf einen stärkeren Clio R3. Die folgende Prüfung Laz wird von den Einheimischen als "Autobahn" bezeichnet, wobei auch dort Kehren und richtige Mutkurven vorzufinden sind.

SP 5 begann auf derselben Hauptstraße wie die vorhergehende, bog dann allerdings ab auf eine sehr selektive und zum Teil nur 2,50 Meter breite, hügelige Straße. Die letzte Strecke dieser 60-Kilometer-Schleife ohne Service (lediglich mit Tank - und Reifenwechselzone) führte über die Bergrennstrecke hoch und mündete schließlich in dieselbe Abfahrt wie die erste SP des Tages. Sulzinger hatte bis zu diesem Zeitpunkt jede 2WD-Bestzeit geholt und erreichte die Servicezone auf Rang 4 in der Gesamtwertung.

Allerdings nicht ohne Zittern: "Der Motor unseres Fiesta R2 ging ab WP 4 auf der Überführung immer wieder aus. Wir hatten das Problem schon zuletzt in Tschechien, dachten es aber mittlerweile behoben zu haben. Am 13 km langen Rückweg durch Zagreb in den Service geschah dies alle paar hundert Meter. Mit höherer Drehzahl wurde es etwas besser, allerdings das Benzin im Tank extrem knapp", berichtet Sulzinger. Die Mechaniker tauschten das Steuergerät und die Drosselklappe, wodurch das Problem vorerst nicht mehr auftrat.

Zwischenzeitlich zog eine dicke Gewitterwolke über die Bergkette und entleerte sich ordentlich. Der Regen stoppte allerdings noch vor Ausfahrt aus dem Service, und man rechnete damit, dass die Strecken größtenteils schnell abtrocknen. Leider machte man die Rechnung ohne ein erneutes Gewitter und verlor auf den ersten beiden Prüfungen, dieselbe Schleife wie am Vormittag, mit den mittelharten Slickreifen rund eineinhalb Minuten. Die vorletzte Sonderprüfung war trocken, die letzte wiederum komplett nass.

Diesmal mit den richtigen Reifen fuhren Sulzinger/Medinger jeweils rund 30 Sekunden schneller als der Zweitplatzierte der 2WD-Wertung und erreichten trotz erneuter Motoraussetzer auf dem Rückweg das Ziel in der Hauptstadt Kroatiens mit 1:45 Minuten Vorsprung bei der "Fronttrieblern" und auf dem dritten Gesamtrang. Sulzinger war glücklich und erleichtert: "Mein erstes Gesamtpodium bei einer großen Rallye, und das sogar bei einer internationalen FIA-Veranstaltung, ist schon etwas ganz besonderes."

"Aufgrund der vielen Termine in den letzten Wochen hatte ich im Vorfeld nicht mal Zeit, mir Onboards von anderen Fahrern aus den Vorjahren anzuschauen. Es war hier wieder alles neu für mich. Das Ergebnis zeigt aber, dass Peter und ich einen sehr guten Schrieb gemacht haben und auch im Regen mit den Slicks einen kühlen Kopf behalten haben. Ich bin absolut happy und widme diesen Sieg meinem gesamten Team, da jeder 120 Prozent gegeben hat, um dieses Mammutprogramm in so kurzer Zeit durchzuboxen. Vielen Dank!"

Der nächste geplante Einsatz für Sulzinger/Harloff in der FIA European Rally Trophy ist im September die Kroatien-Rallye in Poreč. "Allerdings wäre die Pause viel zu lang. Wir versuchen nun noch Budget für mindestens eine zusätzliche Rallye irgendwo im In- oder Ausland über Sponsoren zusammenzubekommen", fügt Sulzinger an.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Lavanttal-Rallye: Zeremonienstart

Anheiz-Show im Herzen Wolfsbergs

Den Auftakt zur 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg bildet heute Abend der traditionelle Zeremonienstart auf dem Hauptplatz der Kärntner Bezirkshauptstadt / Sämtliche teilnehmenden Teams präsentieren sich dabei den Fans

Auf den knüppelharten Schotter-Stages der Ungarn-Rallye schaffen Wagner/Winter das angepeilte Top 10-Ergebnis. Kramer/Kvick nach Überschlag out.

Lavanttal-Rallye: Vorschau E&S

E&S Motorsport startklar fürs Lavanttal

Das junge oberösterreichische Team E&S Motorsport tritt kommendes Wochenende (4.–6. April 2024) mit zwei Rallye-Crews in Kärnten an.

Lavanttal-Rallye: Lokalmatadore

Ein heißer Fight um den vorletzten Platz

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg am 5. und 6. April hat der 71-jährige Lokalmatador Kurt Jabornig nur das Ziel, nicht Letzter zu werden / Insgesamt sitzen 36 Teilnehmer/innen mit Kärntner Wurzeln in den Boliden

Lavanttal-Rallye: Vorschau ZM Racing

Drei Teams vertreten die Farben von ZM-Racing

Neben Fabian Zeiringer (Stmk) und Christoph Zellhofer (NÖ), startet auch der Deutsche Gast Björn Satorius unter der Flagge von Max Zellhofer in Kärnten