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ORM 2018

Vorstellung des ORM-Reglements 2018

Fahrervertreter Martin Kalteis präsentiert die zum Teil umstrittenen Regeländerungen für 2018 im Detail: „Eines der attraktivsten Reglements der letzten Jahre!“

Text: Martin Kalteis
Foto: Daniel Fessl

Nachdem bereits in den letzten Tagen erste Informationen bezüglich des ÖRM Reglements 2018 über den Newsletter der IG Rallye bekanntgegeben wurden, möchte ich als Fahrervertreter die wesentlichsten Änderungen nochmal im Detail erläutern und Hintergrundinformationen zu diesen bekanntgeben.

Bei der letzten Rallye-Kommissionsitzung AMF am 5. September stellten die Anwesenden Handlungsbedarf bezüglich des Rallye Reglements 2018 fest. Es wurde eine Arbeitsgruppe, der ich als schriftführendes Mitglied angehörte, einberufen um die zu ändernden Punkte zu überarbeiten. Was dabei heraus kam, ist unserer Ansicht nach eines der attraktivsten Reglements der letzten Jahre. Durch diese Upgrades soll der Rallyesport auch für die breite Masse wieder interessanter und die Starterfelder wieder gefüllt werden. Es wurden viele kleiner Änderungen beschlossen, die zusammen ein abgerundetes Gesamtkonzept ergeben und miteinander harmonieren.
(Änderungen vorbehaltlich Zustimmung bei der AMF Plenumssitzung am 15.11.2017)

Die Erneuerungen im Detail:

Zu den allgemeinen Änderungen zählt zunächst die Abschaffung der Powerstage. Diese wurde für die WM erfunden, um am Ende einer Rallye mit Liveübertragungen noch einmal das Medieninteresse zu steigern. Weiters treten dort ausschließlich gleichwertige Fahrzeuge gegeneinander an. Beides ist im Bereich der ÖRM nicht der Fall und führt zu einem Ungleichgewicht. Auch ist es angedacht die Streichresultate abzuschaffen, da sich zum Zeitpunkt der AMF Sitzung die Anzahl der ÖRM Rallyes auf 5 angemeldete Rallyes beschränkte. In Anbetracht dieser Tatsache und dass eventuell 1 Lauf im Ausland gefahren werden könnte, jedoch die Anzahl von 6 Läufen kaum überschritten würde, macht ein Streichresultat keinen Sinn. Ein weiterer Grund ist, dass diese Streicher erst am Ende des Jahres eingerechnet werden können und der tatsächliche Meisterschaftsstand während dieser Zeit verfälscht wird. Auch werden diese Streicher von den meisten Piloten lediglich zur Sicherstellung und Taktik verwendet, da anfangs ohnehin alle Rallyes bestritten werden um den Streicher in Reserve zu behalten.

Eine übersichtliche Darstellung der Änderungen für 2018 finden sie auch unter:
www.rallye-oem.at/fotodatenbank/wp-content/uploads/2016/01/AG-RALLYEREGLEMENT-2018.pdf

ÖRM
Hier befindet sich die wohl für die meisten Piloten bedeutsamste Änderung.
Ab Jänner 2018 sind ALLE Fahrzeuge (Gruppe R, N, A, H, Hist, M1-AMF), die am Start eines Laufes der ÖRM stehen auch in dieser punkteberechtigt. Lediglich ausgenommen sind Piloten einer anderen FIA-Zone (z.B. Deutschland) und Fahrzeuge der Kategorie M1 die nicht nach AMF Reglement fahren (Erläuterung dazu später in diesem Artikel). Dies bedeutet, dass jeder Pilot zumindest die theoretische Chance hat Staatsmeister zu werden. Dies stellt eine deutliche Aufwertung jedes einzelnen Piloten dar und ist auch für die Suche nach Sponsoren sicher nicht von Nachteil. Das Punktesystem wird auf die ersten 20 Plätze erweitert da nun wesentlich mehr Piloten dafür in Frage kommen.

ÖRM 2WD
Bleibt unverändert.

JÖRM
Bisher waren hier nur die Klassen 3-5 punkteberechtigt. Diese werden um die Klassen ORC 2000 (nur 2WD), WK1, WK2, WK4, WK5 erweitert. Somit sind auch hier nun alle zweiradgetriebenen Fahrzeuge mit Hubraumbeschränkung bis 2000ccm punkteberechtigt. Dies soll jungen Piloten helfen auch mit älteren leistbareren Fahrzeugen in der ÖRM fußfassen und sich präsentieren zu können.

ORC
Hier wurde an Stelle zweier Klassen eine große Gesamtwertung eingeführt, in der alle Gruppe N, A, H, M1-AMF Fahrzeuge gemeinsam gewertet werden. Der Gedanke dahinter war es die verbleibenden noch homologierten Gruppe N und A Fahrzeuge mit den dazu passenden Gruppe H Fahrzeugen wieder zu vereinen. (Beispiel: Mitsubishis u. Subarus mit gültiger Homologation mussten zuvor mit den R5 Fahrzeugen mitfahren und waren im Cup nicht punkteberechtigt). Auch in dieser Gesamtwertung werden gleich wie in der ÖRM die Plätze 1-20 mit Punkten prämiert.
ORC2000: Diese stellt eine Auszugswertung des ORC dar. Wie der Name bereits verrät werden in dieser Klasse Fahrzeuge der Gruppen N, A, H bis 2000ccm Saugmotoren und M1 LG2-AMF Fahrzeuge gewertet. Es ist keine reine 2WD Wertung da in der M1 LG2-AMF auch Allradfahrzeuge vorkommen können.

HRM
In der Historic Rallye Staatsmeisterschaft wird auch wie bereits heuer kein FIA Wagenpass gefordert, jedoch erlaubt. Es ist auch möglich mit der AMF Historic Wagenkarte (siehe PDF), die neu erstellt wurde, an den Start zu gehen. Diese Wagenkarte ist einfach vom Fahrer auszufüllen und der AMF (voraussichtlich bei der ersten Veranstaltung die bestritten wird) vorzulegen. Gewertet werden die WK1, WK2 und WK3. Die Punktevergabe erfolgt nur innerhalb der einzelnen Wertungsklassen und hat keine Verbindung zum Gesamtergebnis einer einzelnen Rallye. Bei nur einem Starter in der Klasse werden nur halbe Punkte in dieser vergeben. Der Klassensieger mit den meisten Punkten wird zum Staatsmeister ernannt. Punkte aus verschiedenen Wertungsklassen werden kumuliert. Somit ist es möglich auch mit schwächeren Fahrzeugen um den Staatsmeistertitel mitzukämpfen.

HRC
Im Historic Rallye Cup gelten dieselben Bestimmungenwie in der HRM bezüglich AMF Historic Wagenkarte und FIA Wagenpass. Selbstverständlich kann auch hier mit beidem gestartet werden. Punkteberechtigt sind hier WK4 - WK6. Auch die Punktevergabe erfolgt gleich wie in der HRM. Der punktebeste Klassensieger wird zum Cupsieger ernannt.
Die seit einiger Zeit im Angang K kritisierten Punkte bezüglich Spritentnahmekupplungen und abnehmbaren Lenkräder sind nicht mehr verpflichtend. Auch die Spritleitungen werden künftig nicht mehr in Anhang K geregelt sondern durch den Angang J der Periode.

M1
Um in den AMF Meisterschaften mit einem Fahrzeug der Klasse M1 punkteberechtigt zu sein, muss zukünftig das Reglement der AMF für diese Klasse eingehalten werden. Die genauen Bestimmungen hierzu wird die AMF bekanntgeben. Für all jene, die kein Interesse an den AMF- Meisterschaftspunkten haben, besteht die Möglichkeit auch weiterhin nach dem Reglement des M1 Rallye Masters an den Start zu gehen. Mit dieser Maßnahme möchte die AMF technische Auswüchse, mit dem Versuch der Erringung des ÖRM Staatsmeistertitels, vorweg unterbinden. Diese Klasse soll weiterhin kostengünstigen Motorsport ermöglichen.

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