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Austrian Rallye Legends 2018

ARL-Premiere der "Pucherl"-Parade

Im Vorprogramm der Austrian Rallye Legends 2018 werden bis zu 20 historische Puch-"Rennsemeln" über die Gesäuse-Prüfungen geschickt.

Das gab es noch nie bei den Austrian Rallye Legends – im Vorprogramm der fünften Ausgabe werden am Samstag ganz besondere "Leckerbissen" auf die Gesäuse-Prüfungen gesandt: Bis zu 20 historische "Rennsemeln" werden die Steyr-Puch Trophy in Angriff nehmen.

"Meine drei ersten Autos waren Pucherl", verriet Kurt Gutternigg, der Cheforganisator der Austrian Rallye Legends. Die von Gutternigg gemeinsam mit Familie, Freunden und dem MSC Pyhrn-Priel abgehaltene Legendenveranstaltung erlebt bei ihrer fünften Ausgabe (13. bis 15. September) eine ganz besondere Premiere: Am Samstag, der traditionell durch die Gesäuse-Region führt, wird im Vorprogramm erstmals die Steyr-Puch Trophy abgehalten. Bis zu 20 legendäre "Pucherl" sind bei diesem Leckerbissen startberechtigt, zwei Mal werden die Prüfungen "Weng" und "St. Gallen Rundkurs" absolviert. In der Mittagspause können die Kleinfahrzeuge in der Admonter Fanmeile bewundert werden, wo sogar ein eigener "Pucherl Corner" errichtet wird.

Der Kult um das heimische "Schwammerl" wurde eigentlich schon im Jahr 1954 ausgelöst: Damals wollte der verstaatlichte Steyr-Daimler-Puch-Konzern einen günstigen Kleinwagen vom Stapel lassen; um die hohen Entwicklungskosten einzudämmen, wurde vom Partner Fiat per Lizenzvertrag kurzerhand die Karrosserie des Modells Cinquecento übernommen. Darunter brillierte der Puch jedoch mit anspruchsvoller, eigener Technik wie einem luftgekühlten Zwei-Zylinder-Boxermotor. Dieser sowie Getriebe und Fahrwerk wurden komplett in Graz-Thondorf entwickelt. Zwischen 1957 und 1975 wurden weltweit rund 60.000 Stück des Kleinwagenmodells verkauft, noch heute sind 5.000 in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz zugelassen.

Seinen Platz in den Herzen der Motorsportfamilie verdiente sich die heimische "Rennsemmel" mit dem guten Preis-/Leistungsverhältnis und den hervorragenden Tuningmöglichkeiten; vor allem der robuste Boxermotor erwies sich als besonders drehfreudig. Der gerne eingesetzte Puch 650 TR erhielt den Spitznamen "Thondorfer Rakete". 1966 wurde der Pole Sobiesław Zasada in einem Steyr-Puch 650 TR II Rallye-Europameister für Tourenwagen der Gruppe II und schlug dabei wesentlich stärkere Werksautos bekannter Marken wie Alfa Romeo, Lancia oder Porsche.

Vor wenigen Jahren erst wurde ein "Pucherl" erneut Europameister: Der Kapfenberger Jürgen Pachteu gewann 2012 die historische Berg-Europameisterschaft der Kategorie 1 bis Baujahr 1968. "Ohne meine Familie wäre dieser Titel gar nicht erst möglich gewesen", sagte Pachteu und brachte neben dem Meisterboliden, einem giftgrünen Puch 650 TR II mit Baujahr 1966, auch seine Gattin Andrea mit, die als Navigatorin die Gesäuse-SP genießen wird.

Die Austrian Rallye Legends bilden zudem das umjubelte Grande Finale der Slowly Sideways European Series, einer europaweit abgehaltenen Veranstaltungsserie für historische Rallyefahrzeuge, die heuer im Mai mit dem spanischen Rallyefestival Trasmiera eingeläutet wurde. Das deutsche Eifel-Rallye-Festival folgte im Juli, im August trifft man sich beim französischen Vosges Rallye Festival, ehe die Austrian Rallye Legends die Traumkulisse für das Finale stellen wird. Bei der Schwesterveranstaltung in der Eifel wurde auch beschlosssen, dass die ARL auch 2019 einen Platz in den Slowly Sideways European Series erhalten werden.

Wer die Möglichkeit versäumt, an den Veranstaltungstagen der Austrian Rallye Legends die historischen Boliden auf den Strecken im Pyhrn-Priel bzw. am Samstag im Gesäuse in Aktion zu sehen oder auf der Fanmeile Benzingespräche zu führen, kann zumindest über das Internet einen Hauch dieser Stimmung vor Ort vernehmen: Wie schon in den Jahren zuvor wird das ARL-Radio wieder Livestimmen von Piloten und Fans einfangen.

Im Vorjahr gab es im Gasthaus "Zur Ennsbrücke" zwei interessante Frühstückssendungen mit Rita und Wolfgang H. Inhester sowie Juniororganisator Martin Gutternigg bzw. mit Gerwald Grössing sowie Gatswirt und Hausherr Pirafelner. Auch heuer werden wieder interessante Gesprächspartner erwartet – natürlich werden auch die "Pucherl" und Slowly Sideways von den beiden ModeratorInnen gewürdigt; das genaue Programm wird aber erst später bekanntgegeben.

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