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Rallye-WM: Interview

Piloten kritisieren Gaststartregelung

Thierry Neuville und Sébastien Ogier wollen nicht, dass Gaststarter wie Sébastien Loeb den Rallye-WM-Titelkampf beinflussen können.

Seit dem Sieg von Sébastien Loeb bei der Katalonien-Rallye gibt es eine Diskussion um Gaststarter in der Rallye-WM. Den Franzosen ärgert es, dass sich Fahrer wie heuer Loeb oder ebenfalls Citroën mit Kris Meeke im Jahr 2016 einzelne Rallyes herauspicken können, bei denen sie beste Chancen haben, die Fixstarter zu besiegen.

"Ich habe es schon einmal gesagt, aber ich sage es noch einmal: Wir sind der gastfreundlichste Motorsport der Welt", so Ogier. "Die Gäste kommen gerne zu uns und wählen meistens die Rallyes aus, bei denen sie gewinnen können. Thierry sagte das Gleiche, und ich denke, alle Spitzenfahrer, die eine komplette Meisterschaft fahren, sind sich darüber einig. Es ist frustrierend zu sehen, wie Jungs zu ein paar ausgewählten Rallyes kommen, wo sie wissen, dass sie einen großen Vorteil haben und uns in den Schatten stellen. Das ist frustrierend, ganz sicher. Ich möchte nur erwähnen, dass ich nicht in dieser Situation sein will."

Das Problem für die Spitzenfahrer ist das Reglement: Weil am ersten Tag die WM-Wertung für die gestürzte Startreihenfolge herangezogen wird, gehen Gaststarter hinter all jenen auf die Strecke, die eine volle Saison bestreiten, sofern diese bereits Punkte angeschrieben haben. Auf Schotter ist das ein erheblicher Vorteil, denn während die in der WM führenden Piloten die Straßen von losem Schotter freifahren müssen, finden Gaststarter im hinteren Feld meist deutlich bessere Bedingungen vor.

"Sie sollten vorne fahren, auf Asphalt und Schotter", schlägt Thierry Neuville daher vor. "Wenn du kommst und kein Fahrer bist, der alle Läufe der Meisterschaft macht, solltest du am ersten Tag der Rallye zuerst fahren. Für mich wäre es in Spanien viel einfacher gewesen, mit Ogier zu kämpfen, wenn wir ihn [Loeb; Anm.] und auch [Ken] Block vor uns gehabt hätten. Es ist lächerlich: Wir kämpfen um die Meisterschaft, aber wir sehen dumm aus, wenn sie so schnell fahren, während wir nur säubern müssen. Lasst sie nach vorne gehen und diesen Job machen."

Als neuer Citroën-Werksfahrer legt Ogier allerdings Wert auf die Feststellung, dass sich seine Aussagen nicht gezielt gegen Loeb richten: "Das ist nicht besonders gegen ihn, es ist nur, dass er der beste der Gastfahrer ist. Ich würde mich sehr freuen, wenn er wieder Vollzeit bei uns in der Meisterschaft wäre. Ich halte es nur nicht für normal, dem Gast eine solche Position zu geben."

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