RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Rallye:Exklusiv

Alpe Adria-Mastermind Wolfgang Troicher: „Kehren voller Elan zurück!“

Wolfgang Troicher spricht über den Rallyesprint in St. Veit, den er als Berater begleitet und über das Comeback seines Alpe Adria Rally Cups...

Michael Noir Trawniczek
Foto: Alpe Adria Rally Cup

Vor etwas weniger als zwei Jahren hat Wolfgang Troicher als Veranstalter der Kärnten-Rallye seinen Rücktritt erklärt - zudem legte im Vorjahr auch der von Troicher und seiner Ehefrau Alexandra organisierte Alpe Adria Rally Cup eine kreative Pause ein. Heuer jedoch wird wieder kräftig durchgestartet: Die Region St. Veit feiert mit dem Rallyesprint St. Veit am 19. Mai ein Comeback, die Eintagesveranstaltung bildet den Auftakt zur neu aufgestellten Austrian Rallye Challenge - zwar ist Troicher nicht der Veranstalter, doch er steht dem neuen Organisationsteam beratend zur Seite. Der Alpe Adria Rally Cup startet neu und erstmals mit FIA-Prädikat durch - das Foto zeigt Wolfgang Troicher bei der Arbeit an den eigenhändig hergestellten Trophäen des AARC (Alpe Adria Rally Cup) und der AART (Alpe Adria Rally Trophy). Wir haben Wolfgang Troicher zu einem kurzen Interview gebeten...

Wolfgang, zwei Jahre nach deinem Rücktritt hat St. Veit wieder einen Rallyesprint...

Ja, ich bin stolz darauf, dass ich mit den beiden Pärchen Sabine und Michi Uschan sowie Ida und Georg Wenghofer topmotivierte Leute gefunden habe, die ein großes Motorsportherz haben und die sich die Organisation einer solchen Veranstaltung zutrauen. Ich stehe natürlich gerne mit meiner Erfahrung zur Seite - die Voraussetzung war auch, dass ich bei der Organisation als Berater mithelfe. Wir haben uns dazu entschlossen, mit einem Sprint loszulegen, um die Kosten in einem überschaubaren Rahmen zu halten und um nicht gleich mit einem Defizit beginnen zu müssen. Wir haben bereits einmal einen Sprint in St. Veit abgehalten - der Trick besteht darin, dass man zwei Prüfungen hat, jede von diesen Prüfungen wird jedoch zweimal direkt hintereinander befahren, mit jeweils einem Regrouping dazwischen. Das hat den Vorteil, dass man nur eine Zeitnahme, ein Absperrteam und weitere Infrastruktur benötigt, was die Kosten nicht explodieren lässt.

Der Rallyesprint St. Veit ist der Auftakt zur Austrian Rallye Challenge, zählt aber auch zum Alpe Adria Rally Cup, in dem der Sprint schon der zweite Lauf ist - dieser Cup ist quasi dein ‚Baby‘, er wird von dir und Alexandra organisiert und gibt nach einem Jahr Pause heuer ein großes Comeback....

Der Alpe Adria Rally Cup wurde von mir und Angelo Rossi, dem Präsidenten der Scuderia Forze Polizia Italia, dem größten und einzigen Polizeimotortsportklub Italiens ins Leben gerufen und drei Jahre lang gemeinsam abgehalten. Bei diesen Vereinen gibt es in Italien jeweils einen für Piloten und einen für Veranstalter - der Veranstalterklub jedoch hat sich dann aufgelöst und so haben wir den Cup alleine weitergeführt. 2017 jedoch haben wir eine künstlerische Schaffenspause eingelegt und heuer kehren wir voller Elan zurück - zum ersten Mal weist der Cup nun sogar ein FIA-Prädikat auf. Es gibt jeweils eine Rallye in Slowenien, Kroatien und Italien sowie drei Läufe in Österreich:Der Rallyesprint in St. Veit, die neue Niederösterreich Rallye rund um Melk und die Herbstrallye Dobersberg als Finale.

Was sind die Errungenschaften des Alpe Adria Rally Cup? Welche Vorteile ergeben sich, wenn man sich in diesen Cup einschreibt?

Eingeschriebene Teams zahlen bei allen Auslands-Rallyes nur 200 Euro Nenngeld und erhalten bei einheimischen Läufen einen Nachlass von 10 bis 20 Prozent. Es werden nur vier von sechs Läufen gewertet - man könnte sich sogar erst nach der zweiten Rallye einschreiben und wer zum Beispiel die ARC absolviert, braucht nur eine weitere Auslands-Rallye fahren. Im Alpe Adria Rally Cup (AARC) für 2wd-Fahrzeuge zahlt man 450 Euro Einschreibgebühr, in der Alpe Adria Rally Trophy (AART) für Allrad-Fahrzeuge beträgt diese Gebühr 600 Euro. Die Punktevergabe erfolgt je nach Teilnehmerfeld in der jeweiligen Klasse. Und natürlich winken ansehnliche Preisgelder, die auf unserer Homepage nachzulesen sind. Wir haben 2010 mit sechs eingeschriebenen Team begonnen - 2016 haben wir mit 37 Teams die höchste Zahl an eingeschriebenen Startern errrungen.

Länderübergreifende Cups dienen ja auch dazu, einheimischen Teams den Blick über den Tellerrand, sprich über die Landesgrenzen zu ermöglichen - in wie weit spielt dieser Spirit eine Rolle?

Wir haben das Motto ‚Senza Confini‘, was so viel bedeutet wie eine grenzübergreifende Zusammenarbeit - kulturell, sportlich und wirtschaftlich. Das ist der Grundgedanke hinter dem Projekt - und es ist ja auch schön, wenn man nach einer Rallye ein paar Tage am Meer anhängen kann. Die Stimmung bei Rallyes im Ausland ist schon etwas Besonderes - wenn du in einem Bergdorf nicht deshalb vom Bauern aufgehalten wirst, weil du zu schnell unterwegs bist, sondern weil er Autogramme für seine Kinder möchte. Es geht aber nicht nur darum, Österreichern einen Blick über die Grenzen zu ermöglichen - wir wollen natürlich auch italienische, slowenische oder kroatische Teams nach Österreich bringen.

Wie schaut die Lage im Alpe Adria Rally Cup zurzeit aus - wie viele Teams haben sich bereits eingetragen?

Wir stehen zurzeit bei 16 eingetragenen Teams - wir rechnen jedoch mit mindestens 25. Wir haben bereits drei R5-Fahrzeuge in der AART, das ist eine realtiv hohe Qualität. Dort ist auch der bekannte Ungar Daniel Fischer eingetragen oder auch Gerald Rigler. Der letzte AARC-Gesamtsieger Michael Kogler startet auch heuer wieder und gilt im AARC als Favorit. Eine Nennung im Alpe Adria Rally Cup ist jederzeit möglich. Es gibt keinen Nennschluss!

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

David Richards erklärt den Fahrplan der FIA für die Neugestaltung des WRC-Reglements und gibt offen zu, dass man damit nicht alle glücklich machen kann

Rebenland: Vorschau & Rallye Radio

Rebenland-Rallye lockt mit Spitzenfeld

Bei der zweiten ORM-Rallye sind sie alle am Start: Simon und Julian Wagner, Hermann Neubauer, ORM-Leader Michael Lengauer, Raimund Baumschlager und viele mehr....

Achim Mörtl analysiert die Rebenland-Rallye, attestiert eine Unsportlichkeit und sieht die Rallye-Staatsmeisterschaft so spannend wie schon lange nicht mehr.

Lavanttal-Rallye: Vorschau BRR/Wagner

Julian Wagner in Raimund Bauschlagers Boliden!

Nach dem Unfall bei der Rebenland Rallye stand der Einsatz von Julian Wagner beim nächsten Staatsmeisterschaftslauf im Lavanttal in Frage. Raimund Baumschlager verzichtet auf den Start und stellt seinen Skoda Fabia RS Rally2 zur Verfügung.