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WRC: Rallye Monte Carlo
Gawooni Racing Team

Monte startet positiv negativ

Johannes Keferböck und Ilka Minor erlebten schon im Vorfeld der Rallye Monte Carlo einen Thriller der besonderen Art: Minor musste nach einem zunächst positiven Coronatest um ihren Start zittern. Am Donnerstag zünden die beiden aber wie geplant den Gawooni Racing Skoda Fabia Rally2 evo...

Die Rallye Monte Carlo 2021 gestaltete sich für das Gawooni Racing Team rund um Johannes Keferböck und Ilka Minor schon im Vorfeld als wahrer Thriller. Denn beim üblichen Coronavirus-Test wurde Ilka Minor am Freitag als positiv diagnostiziert - Ilka erzählt: „Ich war sehr erstaunt, denn ich habe überhaupt keine Symptome verspürt.“ In der Folge liefen die Telefone heiß - denn Johannes Keferböck war zu diesem Zeitpunkt bereits in Monaco und für Sonntag war eine Testfahrt mit dem brandneuen ŠKODA FABIA Rally2 evo vorgesehen. Diese Testfahrt absolvierte Keferböck mit Christina Ettel, die bereits vor Ort und gemeinsam mit Franz Wittmann junior für die Aufgabe als Eisspione des Gawooni Racing Teams vorgesehen war...

Die weitere Vorgangsweise war folgende - Ilka Minor berichtet: „Ich habe 1450 angerufen, es mussten mindestens 48 Stunden zwischen erstem und zweitem Test liegen - mir wurde am Sonntag ein Gurgeltest geliefert, den ich sogleich machte.“ In der Zwischenzeit jedoch erfuhr Ilka, dass selbst wenn der zweite Test negativ sein würde, das Amt auf eine zehntägige Quarantäne bestehen könnte. Dann hätte zumindest Ilka Minor die Rallye Monte Carlo abhaken können. In der Folge jedoch kam es am Montag zu einer gemeinsamen Anstrengung von AMF-Generalsekretär Michael Fehlmann und dem Bezirksgesundheitsamt Favoriten. Am gleichen Tag wurde auch der zweite Test ausgewertet, der glücklicherweise tatsächlich negativ war. Ilka Minor konnte tief durchatmen und war also frei: „Ich möchte mich bei Michael Fehlmann und dem Bezirksgesundheitsamt Favoriten ganz herzlich für ihre Bemühungen bedanken - so etwas ist keine Selbstverständlichkeit und man hätte auch auf die Quarantäne bestehen können.“

Dienstagfrüh fuhren schließlich Franz Witmann junior und Ilka Minor nach Monaco - dort hatte unterdessen die Besichtigung der Sonderprüfungen begonnen, welche Johannes Keferböck mit Christina Ettel absolviert hat. Ilka selbst wird dann am Mittwoch, dem letzten Besichtigungstag übernehmen. Einige der Prüfungen wird sie also aus jenem „Gebetsbuch“ vorlesen müssen, das Keferböck gemeinsam mit Ettel erstellt hat. Hat sie einen solchen Einsatz in ihrer über 100 Weltmeisterschafts-Rallyes andauernden Karriere schon einmal durchführen müssen? Ilka lacht: „Nein, ich wurde auch noch nie vor einer Rallye coronapositiv getestet.“ Doch ein großes Problem werde der Einsatz nicht darstellen: „Zum einen diktiert beim Besichtigen der Fahrer den Aufschrieb - zum anderen muss ich lediglich den Rhythmus von Johannes einhalten und der ist mir ja bereits vertraut.“

Testfahrt auf Schneefahrbahn

Blenden wir zurück auf den Sonntag, zu der Testfahrt im Vorfeld der Rallye Monte Carlo. Denn dieser Test war für Johannes Keferböck von großer Bedeutung: „Ich bin seit einem halben Jahr nicht mehr im Auto gesessen und es ist ja ein ganz neues Fahrzeug - ich musste mich also an das Limit herantasten.“

Auf diesem Streckenabschnitt lagen zu dem Zeitpunkt zirka 30 Zentimeter Neuschnee - was für Johannes Keferböck aber kein Problem darstellte - ganz im Gegenteil, schließlich ist seine große Heimrallye die Jännerrallye, die er so oft wie keine andere fuhr, und bei der herrschen oft solche Bedingungen. Demzufolge ist es nicht verwunderlich, wenn Johannes sagt: „Ich hoffe, dass die Bedingungen so bleiben oder noch mehr Schnee fällt. Denn das sind Bedingungen, bei welchen ich mich wohlfühle.“

Dennoch sind es schwierige Bedingungen: „Da darfst du dir nicht den geringsten Fehler erlauben. Wir sind einmal nur einen Tick zu schnell unterwegs gewesen, schon sind wir mit dem Heck in eine Schneewächte gekommen. Dort sind wir dann etwa 20 Minuten lang gesteckt, ehe man uns geholt hat und die Strecke wieder frei war.“ Insgesamt zeigt sich Keferböck zufrieden mit den rund 40 absolvierten Testkilometern: „Es fuhr auch Nicolay Gryazin auf diesem Streckenteil und wir konnten uns ganz gut mit ihm mitbewegen - vor allem aber konnten wir beim Setup sehr viel ausprobieren, was uns wichtig war.“

Am Mittwoch erfolgt wie erwähnt der dritte Besichtigungstag, an dem bereits Ilka Minor teilnehmen kann. Am Donnerstagnachmittag stehen nach dem Start in Gap zwei Prüfungen auf dem Programm. Am Freitag, Samstag und Sonntag wird an den Vormittagen gefahren, die Gesamtdistanz der Rallye wurde ja aufgrund der Coronavirus-Pandemie gekürzt, dennoch sind insgesamt 15 Sonderprüfungen zu absolvieren.

13 Teams in der WRC3 - prominente Eisspione

In der WRC3 für private Rally2-Fahrzeuge, in welcher sich das Team eingetragen hat, treffen Johannes Keferböck und Ilka Minor auf insgesamt zwölf starke Konkurrenzteams aus Frankreich, Italien, England und Belgien sowie auf die Landsmänner Hermann Neubauer und Bernhard Ettel.

Franz Witmann junior und Christina Ettel werden schon früh am Morgen die Sonderprüfungen befahren und dabei die Streckenbeschaffenheit notieren, anhand dieses Bildes wird die Wahl der Reifen entschieden. Wittmann junior konnte 2009 und 2010 bereits selbst diese Kultrallye absolvieren und ist heute noch begeistert: „Für mich waren das die zwei geilsten Rallyes in meiner aktiven Karriere - die Stimmung ist einfach großartig.“

Johannes Keferböck atmet tief durch und erklärt: „Ich möchte mich bei allen Beteiligten ganz herzlich bedanken, auch bei Christina, die eingesprungen ist und dem Keane Team, das uns moralisch unterstützt hat. Ich bin froh, dass wir uns für das Weitermachen entschieden haben und ich freue mich schon sehr auf die Rallye.“

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