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ORM: Rallye Weiz

Dramatik pur – Baumschlager ist Staatsmeister!

Dramatik pur im Starkregen: Neubauer verliert den Sieg, Baumschlager gewinnt und feiert den zwölften Titel. Lategan und Saibel auf den Plätzen.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Red Bull/GEPA, Daniel Fessl/www.motorline.cc

Hochdramatisches Finish bei der Rallye Weiz: Vor den letzten beiden Sonderprüfungen, der 13,67 km langen SP 15 „Thannhausen“, die als Powerstage gefahren wurde, sowie dem 9,77 km langen Rundkurs Naas sorgten eine Gewitterfront und heftiger Starkregen für ein völlig chaotisches Grande Finale…

Am schlimmsten traf es wohl den bis dahin klar führenden Hermann Neubauer: Als erstes Fahrzeug auf der Strecke wurde er auf SP 15 laut seinem Pressesprecher an einer nicht einsehbaren Passage von einem Aquaplaning überrascht, der Ford Fiesta S2000 rutschte frontal in einen Baum. Neubauer und sein Copilot Bernhard Ettel blieben unverletzt, doch der Salzburger war verständlicherweise völlig gebrochen. Zudem stellte sich heraus, dass Neubauer mit nicht geschnittenen Intermediate-Reifen in die „Wasserschlacht“ fuhr…

Skoda Fabia S2000-Pilot Raimund Baumschlager hingegen setzte auf Regenreifen und fuhr auf der Powerstage hinter seinem Team- und Markenkollegen Henk Lategan sowie Gert Göberndorfer im historischen Opel Ascona (!) die drittschnellste Zeit, erhält aber als schnellster Pilot der Division I die maximalen Powerstage-Punkte.

Der Rundkurs Naas wurde mit 15-minütiger Verspätung gestartet – Baumschlager ließ sich auch dort nicht aus der Ruhe bringen, auch sein nach einem am Vormittag abgefallenen Schlauch „beleidigter“ Motor hielt stand…

Titel Nummer zwölf & Dreifach-Erfolg für BRR

Somit feiert Raimund Baumschlager in Weiz seinen zwölften Staatsmeistertitel mit einem Sieg – und mit einem kompletten Triumph von Baumschlager Rallye Racing. Denn sein junger südafrikanischer Schützling Henk Lategan ist aus seiner Heimat einen derartigen Platzregen gewöhnt und gab unter den schwierigen Bedingungen noch einmal kräftig Gas. So konnte sich Lategan auf Platz zwei vorkatapultieren (Rückstand etwas mehr als zwei Minuten), Mario Saibel hat beim finalen Reifenpoker auf Slicks gesetzt und konnte froh sein, es überhaupt ins Ziel geschafft zu haben. Saibel beendet die Rallye 21,3 Sekunden hinter Lategan als Dritter und komplettiert damit das märchenhafte Ergebnis für BRR.

Freilich ist Lategan mit seiner britischen Rennlizenz nicht punkteberechtigt in der ORM, womit Michael Böhm in der ORM-Wertung auf Rang drei vorrückt. Gesamt beendet Böhm die Rallye auf Platz vier und feiert damit einen überlegenen Sieg in der 2wd. Allerdings konnte sein erst 18-jähriger Konkurrent um den 2wd-Staatsmeistertitel, Kristof Klausz im Renault Clio R3 die Führung in der Meisterschaft behalten. Denn Klausz wurde als Gesamt-Sechster auch Zweiter der 2wd.

Powerstage: 2wd-Bestzeit für Friesenegger

Und: Auf der verrückten Powerstage gelang Koni Friesenegger im Opel Corsa Cup-Boliden die 2wd-Bestzeit vor Gernot Zeiringer im Peugeot 208 R2. Michael Böhm blieb nur Platz drei – mit

der Bestzeit hätte er zwei Zähler mehr erhalten und Klausz einholen können. Der ungarische Jungpilot erklärte, dass er auch die Rallye Liezen und die Waldviertel-Rallye bestreiten möchte, sein Copilot wiederum meinte, man werde am Liezen-Wochenende eine ungarische Rallye absolvieren…

Knobloch sensationeller Fünfter

Günther Knobloch behielt im Starkregen die Nerven und konnte seinen sensationellen fünften Platz damit halten – der Mitsubishi Lancer Evo IX-Pilot war somit der mit Abstand schnellste Gruppe N-Pilot, bei seiner erst zweiten Rallye ein grandioses Ergebnis für den früheren Motorradrennfahrer.

Hinter dem erwähnten Kristof Klausz beendet Walter Mayer im Peugeot 207 S2000 die Rallye mit fast zehn Minuten Rückstand auf Platz sieben, womit der 66-Jährige in der ORM auf Platz drei vorrückt. Rallye-Haudegen Franz Kohlhofer konnte im Subaru Impreza die Rallye auf Platz acht beenden – bei dermaßen schwierigen Bedingungen wirkt sich die Erfahrung natürlich doppelt so stark aus…

Leitgeb siegt im Opel Cup

Auf Gesamtrang neun konnte Christoph Leitgeb den Sieg im Opel Corsa OPC Rallye Cup feiern, auf Platz zehn landete der Italiener Claudio de Cecco auf einem Citroen DS3 R3T. Rene Rieder landete auf Gesamtrang elf auf Platz zwei des Opel Cups, Gerhard Aigner landete im Cup auf Platz drei, Andreas Kainer musste sich mit Platz vier zufriedengeben.

Historische: Göberndorfer brilliert

Für Aufsehen sorgte wie oben erwähnt Gert Göberndorfer im historischen Opel Ascona mit der zweitschnellsten Powerstage-Zeit. Auf Gesamtrang 16 konnte Göberndorfer, der erst seit drei Jahren Rallyes fährt, vor Johann Derler und Günther Stampfer auch den klaren Sieg im Historischen Rallye Pokal Division I feiern. In der Division II des Historischen Pokals gewann Manuel Marchart. Willi Rabl war in seinem Porsche der einzige Teilnehmer in der Historischen Staatsmeisterschaft, er belegte Gesamtrang 21.

Im Rallyepokal der OSK gewann Harald Schloffer im Mazda 323 GT-R den P2, der Sieg im P3 erging an Martin Jakubowics im Renault Clio RS.

Prominente & kuriose Ausfälle

Ausfälle gab es einige zu verzeichnen. Schon am Freitag passierte jener kuriose „Doppelabflug“ von Robert Zitta und Martin Kalteis. Beide Autos schlitterten rund hundert Meter über eine Wiese in einen Wald – dort standen sie, als hätte jemand „brav eingeparkt“.

Am Freitag musste auch Gerwald Grössing aufgeben,. Nachdem sich an seinem Ford Fiesta R5 ein Differentialschaden einstellte.

Am Samstag mussten mit Reini Sampl und WM-Pilotin Ilka Minor weitere prominente Teilnehmer vorzeitig die Heimreise antreten. Auf Sp 10 war der erklärte „Speedfahrer“ offenbar doch etwas zu schnell unterwegs, er „mähte“ mit dem Serien-Mitsubishi einen Strommast um. Sowohl Sampl als auch Minor blieben unverletzt.

Rallye Weiz 2014, Endstand nach 16 Sonderprüfungen:
1. Raimund Baumschlager/Zeltner A/D Skoda Fabia S2000 +2:06:15,1 Std
2. Henk Lategan/Barry White SA/SA Skoda Fabia S2000 +2:02,5 Min
3. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer A/A Skoda Fabia S2000 +2:23,9 Min
4. Michael Böhm/Katrin Becker A/D Suzuki Swift 1600 +6:21,3 Min
5. Günther Knobloch/Sandra Stifter A/A Mitsubishi Lancer Evo IX +6:40,0 Min
6. Kristof Klausz/Balazs Kecskemeti H/H Renault Clio +9:51,9 Min
7. Walter Mayer/Benedikt Hofmann A/A Peugeot 207 S2000 +9:54,1 Min
8. Franz Kohlhofer/Gernot Wagner A/A Subaru Impreza +12:26,2 Min
9. Christoph Leitgeb/S. Hartenbertger A/A Opel Corsa OPC +13:04,3 Min
10. Claudio de Cecco/Alberto Barighelli IT/IT Citroen DS 3 +13:17,4 Min

Sonderprüfungsbestzeiten: Hermann Neubauer 9, Raimund Baumschlager 6, Henk Lategan 1.

Die wichtigsten Ausfälle: Martin Kalteis (Mitsubishi Evo VII/SP 2/Unfall), Robert Zitta Subaru WRX STi/SP 2/Unfall), Paolo Pasutti (Porsche 911/SP 4/Technischer Defekt), Alfred Leitner (Peugeot 206/SP 4/Technischer Defekt), Gerwald Grössing (Ford Fiesta R5/SP 8/Technischer Defekt), Reini Sampl (Mitsubishi Lancer Evo X/SP 10/Unfall), Maximilian Koch (Subaru Impreza WRX STi/SP 13/Technischer Defekt), Stefan Fritz (Renault Megane/SP 14/Technischer Defekt), Hermann Neubauer (Ford Fiesta S2000/SP 15/Unfall), Daniel Wollinger (Opel Adam/SP 15/Technischer Defekt).

ORM-Punktestände nach sechs Läufen:

Division I: 1. Raimund Baumschlager 125 Punkte, 2. Mario Saibel 77, 3. Walter Mayer 48, 4. Gerwald Grössing 41.

Division II (2WD): 1. Kristof Klausz (Ung) 84 Punkte, 2. Michael Böhm 82.


Geplante Sendetermine im ORF von der Rallye Weiz
Sonntag, 10. 8. 2014 ORF2 Sport Aktuell ca. 19,55 Uhr
Dienstag, 19. 8. 2014 ORF Sport + Highlights ÖM Weiz ca. 20,15 -21.00 Uhr

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