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ORM: Schneebergland-Rallye

Der Kampf Technik versus Erfahrung

Die Schneebergland-Rallye 2016 bietet heuer erstmals auf losem Untergrund den Kampf der verschiedenen Fahrzeugkonzepte R5 gegen WRC.

Fotos: Harald Illmer

Raimund Baumschlager, Vorjahressieger im Schneebergland und Titelverteidiger in der Rallye-ÖM, bringt seinen Škoda Fabia R5 zum Einsatz; die starke Konkurrenz, namentlich Hermann Neubauer und Gerwald Grössing, setzen auf Ford Fiesta WRC. Doch was genau verbirgt sich hinter den Bezeichnungen WRC und R5?

Beide Fahrzeuge basieren auf dem Super-2000-Reglement, benötigen eine gültige FIA-Homologation, werden von Turbomotoren mit 1,6 Liter Hubraum angetrieben und dürfen 182 cm breit sein. Unterschiede finden sich erst im Detail: World Rally Cars weisen als nominell stärkere Fahrzeugkategorie eine höhere Motorleistung sowie Vorteile bei Aerodynamik und Fahrwerk auf. Der R5 muss hingegen vor allem mit günstigeren Teilen auskommen.

Waren WRCs anfangs ausschließlich für die Rallye-WM vorgesehen, dürfen sie heuer nach langer Abstinenz endlich wieder in Österreich starten. Mit Erfolg: Hermann Neubauer konnte zwei der drei vergangenen Rallyes für sich entscheiden, Raimund Baumschlager blieb nur der Sieg im Lavanttal, doch die technische Überlegenheit ist in der Praxis geringer als in der Theorie. Zum Ausgleich trägt bei, dass der Škoda Fabia R5 erst 2015 präsentiert wurde, das Ford Fiesta WRC hingegen schon ein paar Jahre älter ist.

Neubauer, der unmittelbar vor der Schneebergland-Rallye seinen 28. Geburtstag feiern wird, fährt das WRC dort zum ersten Mal im Wettbewerb auf losem Untergrund, natürlich nicht ohne in den Vorwochen ausgiebig getestet zu haben. Der doppelt so alte Rekordmeister Baumschlager kann im R5 auf die Erfahrung aus dem letzten Jahr zurückgreifen, als der Fabia-R5-Pilot beide Schotterrallyes im Schneebergland und im Waldviertel gewinnen konnte.

Statistisch gesehen hat von bereits 40 gefahrenen Sonderprüfungen heuer der Salzburger Neubauer 25 mit Bestzeit absolviert, neun gingen an den Oberösterreicher Baumschlager, zwei an dessen fallweise startenden Teamkollegen Kreim aus Deutschland sowie vier an Niederösterreichs Lokalmatador Grössing. In der Punktetabelle fällt die Bilanz deutlich knapper aus: WRC und R5 trennen an der Spitze nur zehn Punkte, ein Ausfall Neubauers, momentan führend mit 77 Punkten, kann den ÖM-Stand jederzeit auf den Kopf stellen. Und wo bleibt hier Gerwald Grössing?

Der Hausherr im Schneebergland hatte Pech im Wechselland, ein minimaler Anprall an ein Brückengeländer führte zur Nullnummer und Platz drei in der Meisterschaft mit "nur" 31 Punkten. Warum dies das Publikum freut? Grössing ist bekannt für seinen Ehrgeiz. Die vier bereits aufgestellten Sonderprüfungsbestzeiten stellen sein Können und die Stärke des Ford Fiesta WRC unter Beweis; es fehlt nur noch die entsprechende Zielankunft, um auch ins Meisterschaftsduell eingreifen zu können. Die Schneebergland-Rallye, buchstäblich vor dem eigenen Haus und Hof, würde sich geradezu anbieten, den Dreikampf um den Sieg zu eröffnen.

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