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Eine echte Generalprobe

Luca Waldherr und Tobias „Jack“ Unterweger erlebten bei der Rebenland-Rallye eine aufregende, mitunter recht abenteuerliche Generalprobe im Adam R2-Boliden…

Fotos: Video Polt & Matthias Österreicher

Eine gute Generalprobe muss nicht unbedingt problemlos ablaufen – vielmehr sollen noch jene Dinge ans Tageslicht gelangen, die wichtige Erkenntnisse für den „Ernstfall“ liefern. In diesem Sinne kann Luca Waldherr zufrieden auf die Rebenland-Rallye zurückblicken: Die „Testrallye“ für den Auftakt zum Opel Adam R2 Rallye Cup brachte dem Niederösterreicher viele Erkenntnisse und auch das Selbstvertrauen im neuen R2-Boliden wurde geschärft.

Wesentlich war aber auch die erste gemeinsame Rallye mit Tobias „Jack“ Unterweger, neben Martin Rossgatterer heuer einer seiner Copiloten. Luca Waldherr erzählt begeistert: „Wir sind die Rallye sehr relaxt angegangen. Doch schon beim Aufschrieb hat mir Jack sehr viel geholfen. Er hat mir ein neues System gezeigt, das mir sehr zugute kommt. Ich habe meinen Aufschrieb jetzt stark verbessert, wofür ich mich bei Jack bedanken möchte.“

Trotzdem ist das Duo zunächst vorsichtig in die Rallye gestartet. Luca nickt: „Wir wollten nichts riskieren, die Prüfungen waren auch sehr anspruchsvoll und ziemlich rutschig. Ich war dann aber doch überrascht, wie nahe wir an den Adam R2 von Gernot Zeiringer und Andreas Kainer dran waren.“ Auf der 8,11 Kilometer langen SP 2 etwa fehlten Waldherr/Unterweger nur 2,4 Sekunden auf das Duo Zeirnger/Pucher.

Ohne Licht im Dunkel

Für die späteren Sonderprüfungen, die unter Dämmerung beziehungsweise bei Dunkelheit gefahren wurden, musste die übliche Galerie mit den zusätzlichen Scheinwerfern montiert werden. Doch damit wurde offenbar das elektrische System des Adam durcheinandergebracht.

Kopfschüttelnd erklärt Luca: „Es gab auf einmal Motoraussetzer, was sich ziemlich nachteilig ausgewirkt hat. Gerade in den Cuts, wo man die Kurven schneidet, musst du einen R2 auf Zug halten, da kann es sogar gefährlich sein, wenn du da keinen Zug hast.“

Für die letzte Freitags-Prüfung setzten Luca und Tobias dann auch auf eine unkonventionelle Idee als Lösung: „Wir haben auf der letzten Prüfung einfach das Licht abgedreht – das Erstaunliche dabei: Wir konnten so die 22. Gesamtzeit erringen!“ Nach diesem überraschenden Erfolgserlebnis stand für das Team von Waldherr Motor-Sport und Stengg Motorsport eine Nachtschicht auf dem Programm: „Wir haben alles zerlegt, neue Batterie eingebaut, alle neu aufgebaut.“

Am Samstagmorgen war dann der Pilot noch nicht ganz wach: „Ich bin auf den ersten beiden Samstagsprüfungen noch nicht so ins Fahren reingekommen. Auf den folgenden beiden Prüfungen ging es dann schon besser – wobei wir vorne die Reifen vielleicht zu weich gewählt haben.“

Gesichtsbremse

Am Samstagnachmittag standen die Rundkurse auf dem Programm. Luca erzählt: „Rundkurse liegen mir. Auf dem Eichberg-Rundkurs standen auch Freunde von mir - und sie meinten, dass man bei den Bremspunkten keinen großen Unterschied zu den renommierten Piloten erkennen könne, was mir natürlich gefallen hat. Doch in einer Rechtskehre habe ich es wohl etwas übertrieben – da gab es dann Gesichtsbremse! Ich bin viel zu spät in die Eisen gestiegen, dort gab es zum Glück einen Notausgang, den haben wir auch genützt. Im Retourgang mussten wir zurück, das hat natürlich auch etwas Zeit gekostet.“

Bei der zweiten Durchfahrt der Rundkurse Eichberg und Schlossberg war dann wieder die Galerie mit den Zusatzscheinwerfern gefragt. „Da hatten wir nur ganz leichte Zündaussetzer und nur in engen Kehren. Ansonsten aber lief es da schon richtig gut. Auf Zeiringer konnten wir da eine volle Minute gutmachen.“

Für die abschließende Eichberg-Powerstage haben sich Luca Waldherr und Tobias „Jack“ Unterweger einen Plan ausgedacht: „Wir sind ohne Licht weggefahren, sobald ich den zweiten Gang eingelegt habe, hat Jack das Licht eingeschaltet. Doch das hat nichts gebracht, wir haben die Galerie wieder ausgeschaltet. Und auch hier lief es trotzdem wieder gut.“

„Wir sind bereit“

Am Ende belegten Luca Waldherr und Tobias Unterweger im Opel Adam R2 den 20. Gesamtrang – auf Gernot Zeiringer fehlten letztendlich, trotz der Motoraussetzer und der freiwilligen starken Sichtbeeinträchtigungen nur mehr 29,3 Sekunden. Dass im Auto immer noch „der Hund drinnen“ ist, macht Luca wenig Sorgen: „Probleme sind da, um gelöst zu werden. Willi Stengg hat auch eine Idee, wie wir das lösen können, es wird auch eine neue Lichtmaschine eingebaut. Außerdem werden wir vor der Lavanttal-Rallye noch einen Test abhalten. Zur Not meinte Willi auch, dass wir das Ersatzauto des Teams verwenden könnten.“

So sagt Luca Waldherr abschließend: „Ich möchte mich beim Team von Stengg Motorsport herzlich bedanken – und natürlich auch bei Tobias Unterweger: Er hat mich souverän durch die Rallye geführt, ich freue mich schon auf weitere gemeinsame Einsätze.“

Beim großen „Ankick“ des Opel Adam R2 Rallye Cups, bei der Lavanttal-Rallye wird Martin Rossgatterer aus dem „Gebetsbuch“ lesen – Luca scharrt schon den Startlöchern: „Es sind noch drei Wochen bis zur Lavanttal-Rallye, ich kann es wirklich nicht mehr erwarten, dass es jetzt endlich so richtig losgeht. Wir haben ein super Paket, wir sind bereit!“

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