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ORM: Waldviertel-Rallye

„R5-Sieger“ Christian Schuberth-Mrlik: „Ein Gefühl wie beim Sieg 2014“

Christian Schuberth-Mrlik, zum ersten Mal mit Weltklassecopilotin Ilka Minor unterwegs, konnte bei seiner Heimrallye im Waldviertel im BRR Skoda Fabia R5 das Maximum erzielen und wurde hinter den drei World Rally Cars als bester Skoda-Pilot ein glänzender Vierter. Im Vorfeld der Rallye war „Mr. Lik“ quasi omnipräsent in den Medien: „Ich habe die Rolle als Lokalmatador sehr genossen!“

Fotos: Daniel Fessl, Harald Illmer

Als der große Lokalmatador der Waldviertel-Rallye, Christian Schuberth-Mrlik in seinem Skoda Fabia R5 als Vierter und damit bester Nicht-WRC-Pilot über die Zielrampe rollte, fühlte er sich an das Jahr 2014 erinnert, damals konnte er mit einem unterlegenen Gruppe N-Auto den Sensationssieg einfahren: „Es hat sich ähnlich wie damals angefühlt, denn wir haben als bestes R5-Auto hinter den drei World Rally Cars das Maximum erzielen können, mehr ist aus eigener Kraft heraus einfach nicht möglich gewesen.“

Am Beginn der Rallye musste sich Schuberth-Mrlik noch gegen die starken internationalen R5-Konkurrenten Jaroslav Orsak und David Botka in einem Sekundenkampf durchsetzen.

Der Waldviertler nickt: „Da konnten wir uns dann auf der letzten Freitags-Prüfung durchsetzen und Platz vier erobern.“ Grinsend fügt er hinzu: „Diese Position haben wir dann auch nicht mehr hergegeben.“ Obwohl Botka stests in Schlagdistanz blieb - am Ende fehlten dem Ungarn lediglich 8,1 Sekunden.

Der „heiße Atem“ von David Boka

Für Christian Schuberth-Mrlik keine leichte Aufgabe: Einerseits stets den „heißen Atem“ von Botka spürend, zugleich keine Chance, die vorne liegenden World Rally Cars einzuholen: „Natürlich orientiert man sich als Sportler immer nach vorne und nicht nach hinten. Du schaust dir die Zeiten der World Rally Cars an und bist deprimiert, weil du deren Tempo klarerweise nicht mitgehen kannst.“

Doch am Ende überwiegte natürlich die große Freude, als „Best Of The Rest“ hinter dem WRC-Trio das Maximum erzielt zu haben, als bestplatzierter Skoda-Pilot: „Wir haben für Skoda und meinen Sponsor eine wirklich gute Leistung erzielen und somit erneut gute Werbung für die Charity-Aktion „Poker mit Herz“ machen können. Ich möchte mich bei all meinen Sponsoren für deren Unterstützung bedanken - auch bei meinem Team, Baumschlager Rallye Racing, die mir wieder ein perfektes Auto zur Verfügung gestellt haben. Und natürlich auch bei Ilka - mit ihr zu fahren, war ein ganz besonderes Erlebnis!“

Ilka Minor: „Angehme Stimmung im Cockpit“

Zum ersten Mal fuhr Christian Schuberth-Mrlik nämlich mit Ilka Minor, die bereits mehr als 100 WM-Rallyes absolviert hat und in den letzten Jahren Österreichs einziger „Export“ in der Weltmeisterschaft war. Christian schwärmt: „Sie ist eine Weltklassecopilotin, einfach grenzgenial. Wir hatten eine wirklich gute Zeit im Auto, schon beim Aufschrieb erstellen hatten wir jeden Tag unseren Spaß. Ich habe schon lang nicht mehr so viel Spaß und Freude im Cockpit verspürt.“

Das gute Gefühl beruht wohl auf Gegenseitigkeit, denn Ilka konnte die Fahrt mit „Mister Lik“ in vollen Zügen genießen: „Man kommt mit dem Christian supergut zurecht, er ist ein ruhiger und angenehmer Mensch und wir hatten auch keine ‚Big Moments‘. Einmal gab es hinten kurz einen ‚Schupfer‘, aber das war auch schon alles. Es war eine großartige Rallye, das Wetter hat auch mitgespielt, die Sonne in Verbindung mit den wunderschönen Herbstfarben boten eine traumhafte Kulisse und es waren unheimlich viele Leute an den Strecken. Das war ein wirklich würdiger Saisonabschluss.“

“Mr. Lik“ als Ordinationsgehilfe

Den Ball schnappt Christian Schuberth-Mrlik nur allzu gerne auf: „Ich habe meine Rolle als Lokalmatador sehr genossen und möchte mich bei all den Fans für den riesengroßen Zuspruch bedanken. Es wurde auch im Vorfeld viel berichtet - einige Medien haben tolle Berichte über mich gebracht, da wurde pressemäßig viel über den Lokalmatador geschrieben, was mich natürlich sehr gefreut hat. Ich wurde auch von einigen Fans auf die Artikel angesprochen.“

Da gab es sogar eine Art „Home-Story“ über den privaten „Mister Lik“ und so mancher Fan staunte nicht schlecht, als er las, dass Christian seine Ehefrau Dr. Heidelinde Schuberth an den Wochenenden als deren Ordinationsgehilfe unterstützt. Christian lacht: „Ja, das ist wirklich so. Ich mache das sehr gerne, ich nehme die Daten entgegen und versuche, eine gute Stimmung zu erzeugen. Das Schöne an diesem Job ist: Die Menschen, die am Wochenende einen Arzt aufsuchen müssen, geben einem sehr viel zurück. Du spürst, dass sie froh sind, wenn du für eine entspannte Stimmung sorgst.“

Budgetverhandlungen für 2018

Dass dieses Grande Finale einer großartigen ORM-Saison wirklich die letzte Waldviertel-Rallye gewesen sein soll, kann Christian Schuberth-Mrlik noch immer nicht so recht glauben: „Es waren diesmal wirklich auffallend viele Fans vor Ort, die Stimmung war einfach überwältigend. Es ist total schade, dass es laut dem Veranstalter Helmut Schöpf die letzte Rallye Waldviertel war - aber schauen wir einmal, was die Zukunft bringt.“

Stichwort Zukunft: Wie geht es weiter in der Karriere des Christian Schuberth-Mrlik? „Wir werden jetzt einmal die Budgetverhandlungen für 2018 führen - erst dann kann ich konkret sagen, wie es weitergehen wird. Ich möchte natürlich ein attraktives Paket für das kommende Jahr schnüren und hoffe daher, dass mich meine Partner weiterhin unterstützen werden und dass es mir gelingt, weitere Sponsoren an Land zu ziehen.“ Wie man rund um die Rallye Waldviertel gesehen hat, können diese Partner auch mit einer entsprechenden Medienpräsenz rechnen..

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