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ORM: Weiz-Rallye

RRA in Weiz: Spätschicht & Meisterehren

In der Nacht von Freitag auf Samstag gab es für die Crew von Race Rent Austria bei der Rallye Weiz nur wenig Schlaf - belohnt wurde der Einsatz unter anderem mit dem M1 LG2-Titel von Schützling Michael Röck...

Fotos: Race Rent Austria

Teamchef Wolfgang Schmollngruber kann von seinem Urlaubsort Kroatien aus zufrieden auf die Rallye Weiz zurückblicken, schließlich kamen alle von Race Rent Austria betreuten Teams ins Ziel. Am Freitagabend mussten „Schmolli“ und seine Jungs eine „Spätschicht“ einlegen: Nach einem Unfall von Michael Denk musste dessen Mitsubishi ins Service transportiert und repariert werden - erst gegen 2 Uhr in der Nacht konnte auch dieser Wagen in den Parc ferme gestellt werden.

Am Samstagnachmittag schließlich musste man kurzzeitig befürchten, dass bei den Gewittern und dem einhergehenden Sturm das Servicezelt abhebt - mit vereinten Kräften wurde das jedoch verhindert, indem sich jeder, der gerade nichts zu tun hatte, quasi wie in einer Straßenbahn am Gestänge des Zeltes festhielt. Als dann alle Boliden aufbrachen, um bei schwierigsten Bedingungen die letzten drei Sonderprüfungen in Angriff zu nehmen, wurde die Hospitality in Windeseile abgebaut.

Die Pilotenduos waren fortan auf sich gestelllt - sie sahen allesamt die Zielrampe, zwei von ihnen brachten es sogar vorzeitig zu Meisterehren: Partner Günther Knobloch und sein Copilot Jürgen Rausch verteidigten im Subaru WRX STI M1 den im Vorjahr errungenen Titel bei den M1 Rallye-Masters, Michael Röck und Patrick Forstner sicherten sich im Ford Fiesta ST 1,6 EcoBoost M1 den Titel in der M1 LG2. Während Wolfgang Schmollngruber den wohlverdienten Urlaub genießt, führt dessen Sohn Alexander den Betrieb von Race Rent Austria weiter - der Juniorchef wird sich höchstpersönlich um den in Mitleidenschaft geratenen Mitsubishi Lancer Evo VII kümmern, mit dem Fabian Bartel-Huemer und Andreas Bartel im Laufe der Rallye mit dem Heck gegen ein Brückengeländer krachten - denn schon in weniger als drei Wochen, am 11. August, wird Race Rent Austria bei der Mühlstein-Rallye wieder zahlreiche Autos einsetzen und betreuen...

Röck/Forstner: Der erste Titel

Michael Röck und Patrick Forstner konnten im Ford Fiesta ST 1,6 EcoBoost M1 den Titel in der LG2 der M1 Rallye-Masters dingfest machen und lieferten eine souveräne Fahrt. Auch als zahlreiche Teilnehmer der Rallye Weiz etwa am Samstagmorgen abflogen oder einen technischen Ausfall zu beklagen hatten, gab es im Cockpit des Ford Racing Rookie 2016 keine bangen Momente: „Unser Auto blieb komplett unbeschädigt.“ Erst am Schluss, auf der allerletzten Prüfung wurde Röck „leicht nervös“, als sich die Frontscheibe des Fiesta beschlug und die Sicht beeinträchtigte. Als es nach dem Unwetter am Samstagnachmittag zu einem neuerlichen Wetterumschwung kam, hatten Röck und Forstner bei der Reifenwahl ein „glückliches Händchen“, Michael erklärt: „Wir sind mit Regenreifen losgefahren, hatten jedoch zwei lediglich geschnittene Intermeds dabei, die wir vor dem Rundkurs vorne montiert hatten. Denn der Rundkurs war beinahe schon wieder trocken.“

Erleichterung machte sich erst auf der Zielrampe breit: „Jemand hat uns überrascht und Sekt eingekühlt, mit dem wir dann auf der Zielrampe unseren Titel bejubeln konnten.“ Richtig gefeiert wurde an diesem Abend jedoch nicht, da „wir nach dem anstrengenden Wochenende noch die Heimreise antraten“. Bedanken möchte sich Michael Röck „bei unseren Sponsoren, die uns bis zum Titel unterstützt haben“. Das erfolgreiche Duo Röck/Forstner wird mit dem Ford Fiesta noch die Wechselland-Rallye bestreiten und „nebenbei wegen nächster Saison Sondierungen vornehmen“.

Denk/Medinger: „Extrem angedrückt“

Michael Denk blickt auf eine aufregende Rallye Weiz zurück, bei der er im Martini-gebrandeten Mitsubishi Lancer Evo VIII zum ersten Mal mit Peter Medinger fuhr: „Die Ansage von Peter war ein Wahnsinn! Wir haben gleich vom Start weg extrem angedrückt und lagen nach den ersten beiden Prüfungen in den Top 15.“

Auf der vierten Prüfung jedoch war Denk einen Tick zu schnell, flog ab und postete auf seiner Facebook-Seite bereits: „Aus und vorbei!“ Doch dabei hat er wohl die Reparatur-Künste von Wolfgang Schmollngruber und seinen Jungs unterschätzt. Nachdem der verunfallte Wagen gegen 23 Uhr ins Service geholt wurde, legten „Schmolli“ und Co eine Spätschicht ein. Zwar hätte auch ein Mechaniker den Evo in den Parc ferme stellen dürfen, doch für Michael Denk steht fest: „Wenn die Mechaniker schrauben, bleibt man!“ Was man in dieser Zeit macht? Denk lacht: „Sich über sich selbst ärgern - und sich von Tanja im Catering verwöhnen lassen.“ Gegen 2 Uhr in der Nacht schließlich wurde der wiederhergestellte Bolide in den Parc ferme gestellt, die Rallye konnte fortgesetzt werden, wenngleich mit wenig Schlaf...

Am Samstagmorgen musste Michael den Crash offenbar noch überwinden: „Ich war etwas unsicher und wir wussten aber nicht, warum wir nicht mehr so schnell unterwegs waren.“ Doch diese Unsicherheit hielt sich nicht lange - schon am Nachmittag war Denk wieder „der Alte“. Stolz berichtet er: „Wir haben es dann wieder richtig fliegen lassen - auf der letzten Prüfng konnten wir sogar Platz zwölf belegen.“ So fällt das Resümee mehr als nur positiv aus: „Wir haben gesehen, dass wir bei einem gut besetzten ORM-Lauf in die Top 15 fahren können!“

Bartel-Huemer/Bartel: Führung in der JuniorARC

Für Fabian Bartel-Huemer war es im Grunde die erste Rallye, die er mit dem Mitsubishi Lancer Evo VII auf Asphalt absolviert hat - sein Vater Andreas Bartel, der als Copilot seinen Sohn unterstützt, berichtet: „Fabian hat es vernünftig angelegt und ist die ersten drei Sonderprüfungen noch relativ bedächtig gefahren. Als das Vertrauen stimmte, steigerte er sich kontinuierlich und konnte am Schluss eine 14. und eine 16. schnellste Zeit fahren. Allerdings trafen wir einmal mit dem Heck ein massives Geländer - da war so viel Schotter auf der Strecke, dass man nicht einmal eine Fahrspur sehen konnte, da ist Fabian auch langsam hineingefahren, doch er ist einen Tick zu früh wieder aufs Gas gestiegen und schon brach das Heck aus. Der Schaden wird runde 3.000 Euro ausmachen, was uns angesichts unserer Budgetknappheit schon ziemlich schmerzt. Auch in Hinsicht auf die kommende Saison wäre es dringend nötig, dass wir noch weitere Sponsoren finden können. Da wäre es schön, wennn sich noch eine Tür öffnen würde.“

Auf der letzten, verregneten Prüfung wollte Bartel-Huemer dann nichts mehr riskieren: „Da war die Vernunft größer, denn Fabian konnte in der JuniorARC die Tabellenführung übernehmen und wir hoffen auch, dass wir diesen Rang bis zum Saisonende halten können.“ In der Austrian Rallye Challenge belegen Bartel-Huemer/Bartel zurzeit Rang neun, Andreas Bartel sagt: „Hier wollen wir uns im weiteren Verlauf der Saison die Tabelle emporarbeiten - ich denke, da sollte am Ende Platz fünf möglich sein.“

Wögerer/Schmidinger: „Das haut voll hin!“

Für Christoph Wögerer, wieder mit Simon Schmidinger unterwegs, war es die erste Rallye auf 17 Zoll-Rädern - doch der Ford Fiesta ST150 fühlte sich pötzlich ganz anders an: „Wir sind deshalb auch extra den Shakedown gefahren und es war total ungewohnt, alles war auf einmal komplett neu.“ Im Bewerb jedoch war „Da Cheeese“ dann wieder der „der Alte“: „Wir waren gleich auf den ersten Sonderprüfungen relativ schnell - ich habe mich überraschend schnell gut gefühlt. Bis auf ein paar kleinere Hoppalas lief es wirklich gut. Einmal konnten wir sogar eine 25. Zeit markieren, was mich dann doch überrascht hat. Schade, dass die abschließende Anger-Sonderprüfung neutralisiert wurde, denn wir sind richtig gut ins Fahren gekommen.“

Am Samstagmorgen ging es in der Tonart weiter: „Wir sind für unsere Verhältnisse echte Spitzenzeiten gefahren. In Fladnitz jedoch kam die Strecke mit ihren Bergauf-Passagen unserem Auto nicht entgegen - da bist du schon nach dem Bergauf-Teil rund 30 Sekunden hinten.“ Als dann der Regen eintraf, mussten Wögerer/Schmidinger wieder auf 16 Zoll-Räder fahren - erneut musste sich Christoph umstellen. In Summe jedoch zeigt sich Wögerer zufrieden: „Wir wurden im Gesamtklassement 25. und in der Klasse 7.2 Vierte - das haut voll hin! Und: Die Abstände zu bestimmten anderen Piloten waren geringer als sonst.“ Weil Christoph Wögerer in der nächsten Zeit beruflich in Mexiko und China unterwegs ist, beschränkt sich das Engagement vorerst auf Copiloteneinsätze. Auto und Copilot bereiten sich jedoch bereits auf die kommende Saison vor.

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