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ORM: Weiz-Rallye

Beide M1-Champions 2018 stehen fest

Knobloch/Rausch und Röck/Forstner krönten sich bei einer äußerst schwierigen Weiz-Rallye vorzeitig zu den Champions der M1 und LG2.

Fotos: Martin Butschell; Harald_Illmer

Schon im Vorfeld der Weiz-Rallye, dem vierten von sechs Läufen im M1 Rallye Masters, war klar, dass sowohl die Tabellenführenden Günther Knobloch/Jürgen Rausch als auch jene der Auszugswertung LG2 (Leistungsgruppe 2), Michael Röck/Patrick Forstner, vorzeitig den Sack zumachen können. Leicht wurde es den beiden Duos jedoch nicht gemacht, denn die ohnehin anspruchsvolle Rallye wurde vor allem am Samstag Nachmittag durch heftig einsetzende Gewitterschauer verschärft. Schon am Samstag Morgen, noch bei Trockenheit, gab es auf den Prüfungen SP 7 und SP 9 viele Ausfälle - allerdings nicht im M1 Rallye Masters.

Günther Knobloch und Jürgen Rausch dominierten in ihrem Subaru WRX STI M1 das Rallye Masters einmal mehr nach Belieben. Insgesamt acht Mal konnte das Duo eine Zeit in den Top 10 der Gesamtwertung markieren, sodass man die Rallye schließlich auf dem achten Gesamtrang beenden konnte. Im österreichischen Rallyecup gewann das Duo mit mehr als drei Minuten Vorsprung, und wie zu erwarten war, konnte damit der erneute Titel im Rallye Masters dingfest gemacht werden. Ein zufriedener Günther Knobloch erklärte am Ende: "Es war eine supercoole Rallye. Vor uns liegen nur noch Teams mit R5-Fahrzeugen, da ist dann auch das technische Limit unseres Paketes längst erreicht, mehr geht einfach nicht. Es war eine problemlose Rallye, wenn man davon absieht, dass uns auf der elften Prüfung ein Teil an der Aufhängung gebrochen ist. Der Querlenker konnte im Service von unserer Crew getauscht werden, wir konnten somit die Titelverteidigung vorzeitig sichern."

In den letzten beiden Jahren haben Knobloch/Rausch bei acht M1-Starts acht Siege errungen und nunmehr den Titel aus dem Vorjahr verteidigt. Knobloch: "Bamminger hat für uns ein schönes, schnelles und standfestes Auto gebaut. Wir hatten viel Spaß und keinen einzigen Ausfall." Eines habe man gerade in Weiz wieder feststellen können: "Die Ausfallsquote ist mit einem M1-Auto niedriger, weil die Serientechnik die Bauteile wie Motor und Antriebsstrang einfach weniger belastet als optimierte Rennsporttechnik. Wenn man jetzt sehr kritisch sein möchte, könnte man hinzufügen, dass auch die Spaßquote etwas niedriger ist; das stimmt wohl, aus meiner Sicht ist aber auch das ganz normal. Der Spruch 'Spaß kostet' zählt eben auch im Rallyesport."

Seinen ersten Titel konnte auch Michael Röck einfahren, der wieder von Patrick Forstner navigiert wurde. Der wohl durchdachte Plan des Ford Racing Rookie 2016, den dafür erhaltenen Ford Fiesta M1 zwei Saisonen lang einzusetzen, um im ersten Jahr das Format Rallye zu lernen und im zweiten das Gelernte optimal umzusetzen, ging also voll auf. "Das ist schon ein super Gefühl", freute sich Michael Röck im Regrouping vor der Zielrampe. Er verriet, dass er noch ein dramatisches Finish erlebte: "Im heftigen Regen ist auch noch unsere Scheibe angelaufen, aber es kam keine Hektik im Cockpit auf. Wir haben zum Glück noch ein kleines Guckloch gefunden, obwohl das auch immer kleiner wurde. Das war schon ein Nervenkrimi, aber so konnte ich ganz am Ende wieder etwas Neues dazulernen; und mein Co-Pilot Patrick Forstner hat hier auch einen super Job abgeliefert. Es ist schon eine große Erleichterung, dass wir den Titel nun im Sack haben." Michael Röck belegte in der M1-Wertung der Weiz- Rallye den zweiten Platz.

Hinter ihm kam sein Nachfolger als Ford Racing Rookie, quasi Jahrgang 2017, Patrick Knoll mit seinem Beifahrer Christoph Karl ins Ziel. In einer ähnlichen Ruhe wie Michael Röck erklärte er, dass er im Regenfinish kein Problem hatte, auch nicht mit der Sicht: "Wir haben die Heizung voll aufgedreht." Seinen Vorgänger beglückwünschte er: "Michael und Patrick haben das sehr souverän gemacht, da kann man nur gratulieren." Problemlos verlief einmal mehr auch die Rallye für Harald Ruiner und Ramona Charvat. Der Nissan Z350 hat Ruiner in den letzten Jahren nie im Stich gelassen. Das Duo belegte Platz vier im M1 Rallye Masters.

Martin Ritt, mit Anna-Maria Obernhuber im Volvo 740 M1 unterwegs, ist der Mann, der sich am liebsten selbst um sein Fahrzeug kümmert. Als am Freitag Abend ein Problem an seinem Kühler auftrat, legte er sich prompt unter das Auto, um danach ohne jede Strafzeit in den Parc fermé zu fahren. Ritt: "Bis auf das Problem mit dem Kühler hatten wir eine problemlose Rallye. Freilich haben wir wieder das Heck kommen lassen; anders kann man mit einem Volvo gar nicht fahren." Die Wettbewerbspremiere des Fiat Abarth Punto Evo der Gebrüder Horst und Mario Fasching verlief erfolgreich. Nach zwei Einsätzen als Vorausauto im Vorjahr hat man das Fahrzeug nach M1-Reglement umgebaut und zeigte sich erfreut: "Das Auto läuft gut, es gibt keine Probleme."

Weniger Glück hatten Christian Zerzawy und Hans-Christian Winkelmayer in ihrem VW Lupo M1. Zerzawy erzählte: "Wir waren auf der ersten Prüfung relativ schnell unterwegs, haben den 48. Gesamtrang belegen können. Auf SP 2 geht es bergab, und mit dem Lupo kann man ja ausschließlich bergab richtig schnell fahren. Das hat mich natürlich sehr motiviert." In einer extrem schnellen Bergabpassage, nach einer Brücke, touchierte der Lupo mit dem rechten Hinterrrad einen Baum, sodass er ausgehebelt wurde, sich überschlug und auf der Seite liegend zum Stillstand kam. Zerzawy: "Der Aufprall war schon ziemlich heftig, und wir haben nachher gesehen, dass der Helm von Hans-Christian beschädigt wurde. Glücklicherweise blieben wir beide unverletzt, doch der Lupo ist Geschichte." Zerzawy hält nun Ausschau nach einem neuen Arbeitsgerät und versprach: "Wir bleiben dem Rallyesport erhalten. Wir kehren vielleicht noch in dieser Saison, spätestens jedoch in der nächsten zurück."

Im M1 Rallye Masters 2018 sind noch zwei Läufe ausständig: die Wechselland-Rallye am 31. August und 1. September sowie die Herbstrallye Dobersberg am 19. und 20. Oktober.

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