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ORM: Rebenland-Rallye

Baumgartner kämpft um HRM-Führung

Nach ihrem Klassensieg bei der Jännerrallye müssen sich Alexander Baumgartner/Alexander Wiesinger nun mit stärkeren Rivalen messen.

Fotos: Christa Feichtner

Nach ihrem spektakulären Auftritt bei der Jännerrallye, bei der sie bei den Historischen auf Platz eins gefahren sind, wollen sich Alexander Baumgartner und Alexander Wiesinger nun mit einer stärkeren Konkurrenz messen. Bei der Rebenland-Rallye wird erneut der Volkswagen 1303 S zum Einsatz kommen, der zuletzt eine erstaunliche Leistung gezeigt hat – gewissermaßen eine Legende mit Zukunft.

Die Klasse der historischen Fahrzeuge sorgt bei den Rallyes nicht nur immer wieder für viel Abwechslung für die Besucher, sie bereitet auch immer wieder den Weg für die Rückkehr von Wettbewerbswagen, die sonst wohl schon lange vergessen wären. So ist der Typ 1303 von Volkswagen, im Volksmund gerne Käfer genannt, zwar durchaus noch vielen Menschen in guter Erinnerung; dass dieser Wagen aber auch bei sehr vielen Rallyes erfolgreich eingesetzt worden ist, ja einige Male (vor allem bei österreichischen Rallyeläufen) sogar für Gesamtsiege gut war, das wird wohl nur vergleichsweise Wenigen bekannt sein.

Dabei waren speziell die in Salzburg aufgebauten und getunten Rallyekäfer in ihrer Performance einst legendär. Dr. Gernot Fischer und Günther Janger gewannen mit einem solchen Wagen in den frühen 70er Jahren die österreichische Rallyestaatsmeisterschaft, und noch 1978 gelang Beppo Sulc mit einem privat eingesetzten Käfer der erste Platz bei der Jännerrallye – vor damals schon anerkannten Stars wie Franz Wittmann oder DI Georg Fischer, die ihrerseits in ihrer frühen Karriere mit "Käfer-Power" ausgestattet waren.

Nun dürfen sich auch die jüngeren Fans ein aussagekräftiges Bild davon machen, wie es in der damaligen Zeit zugegangen sein mag, denn der Käfer ist seit einiger Zeit wieder zurück auf der österreichischen Rallyebühne. Nach Walther Stietka hat nun auch Alexander Baumgartner die Liebe für das schnelle Quertreiben mit einem klassischen Boxer-VW entdeckt: ein jugendlicher Drifter aus Königswiesen, gerade 25 Jahre jung, und durch den ebenfalls motorsportbegeisterten Vater erblich erheblich vorbelastet. Die ersten Starts mit dem mehr oder minder in Eigenregie zum Rallyewagen umgebauten 1303 S – ein früherer Arbeitskollege hat die technische Vorbereitungsarbeit wesentlich mitgestaltet – verliefen prompt sehr fulminant.

Mussten Alex Baumgartner und Alex Wiesinger bei der Jännerrallye 2018 aufgrund eines technischen Gebrechens noch aufgeben, so schaffte es der Käfer, der sich optisch wie technisch an den legendären Vorbildern der frühen 70er Jahre orientiert, ein Jahr später problemlos ins Ziel. Der sportlich sehr beherzte Auftritt wurde dadurch gekrönt, dass Baumgartner/Wiesinger nicht nur bei den Historischen gewinnen konnten, sie platzierten sich auch noch vor dem Sieger der 2WD-ÖM-Wertung, nämlich Martin Ritt, der mit seinem Volvo 740 ebenfalls sehr sehenswert und unverhältnismäßig zügig unterwegs war.

Hat bei der Jännerrallye aufgrund ihrer außergewöhnlichen Bedingungen (buchstäblich ein Winter wie im "Jahre Schnee") die große Stunde für die Underdogs geschlagen, wird es bei der Rebenland-Rallye wohl sehr viel schwieriger werden, einen Spitzenplatz bei den Historischen zu erkämpfen. Vor allem die sehr bewährten Escorts gelten als hartnäckige, geradezu übermächtige Gegner, und generell ist zu erwarten, dass die PS-stärkeren Wagen ihre Kraft auf den nun wieder griffigeren Strecken in erhöhtem Maße ausspielen werden. Überraschungen hat es im Rallyesport jedoch immer wieder gegeben, in der heutigen Zeit genauso wie vor 50 Jahren. Auf Baumgartner und Wiesinger wartet eine spannende Aufgabe, die speziell für die Anhänger der älteren Rallyewagen von großem Interesse sein wird, zumal diesmal auch zwei Käfer im Wettbewerb aufeinander treffen werden.

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