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ORM: Rebenland-Rallye

Wagner verhindert Katastrophe

Der Skoda-Pilot wurde trotz Schrecksekunde im Rebenland Zweiter und feierte eine mehr als gelungene Asphalt-Premiere mit dem Skoda Fabia R5.

Foto: Harald Illmer

Gemeinsam mit Co-Pilotin Anne Katharina Stein lieferte sich der Oberösterreicher bei seiner ersten Asphalt-Rallye mit einem vierradgetriebenen Auto über weite Strecken ein packendes Duell mit dem späteren Sieger Hermann Neubauer. Wagner fuhr auf drei Sonderprüfungen die schnellste Zeit, unter anderem, trotz eines Reifenschadens, auf der abschließenden „Powerstage“. Nach seinem Sieg bei der Jännerrallye und dem zweiten Rang bei der „Rebenland“ führt Julian Wagner mit insgesamt 49 Punkten weiterhin überlegen die Meisterschaft an.

Die ausgezeichnete sportliche Leistung wurde aber durch einen Vorfall auf der vierten Sonderprüfung am Freitag überschattet. Rund 200 Meter vor dem Ziel überquerte ein Zuseher, trotz aller Warnungen, die Fahrbahn, unmittelbar bevor sich Julian Wagner mit 140km/h der Stelle näherte. Nur der unglaublichen Reaktion Wagners ist es zu verdanken, dass es bei diesem Vorfall, bei dem auch zwei Fotografen in der Nähe und damit ebenso in Lebensgefahr waren, nicht zur Katastrophe kam. Bei seinem lebensrettenden Ausweichmanöver drehte sich der Oberösterreicher mit dem Skoda Fabia R5 von der Strecke. Die dadurch verlorene Zeit wurde später wieder von der Rennleitung wieder korrigiert, die schockierende Szene hinterließ aber einen tiefen Eindruck bei Wagner. Umso bemerkenswerter sind die Leistungen, die der 24jährige auf den folgenden Prüfungen zeigen konnte. Der Fan, der den Zwischenfall auslöste, war mit Ohrstöpsel an der Strecke und konnte daher weder die Warnungen noch den herannahenden Fabia R5 hören. Der Mann erstattete unmittelbar nach dem Vorfall Selbstanzeige.

Julian Wagner über den schockierenden Vorfall: „Rund 200 Meter vor dem Ziel war ein Sprung und der Mann ist genau auf der Kante der Kuppe über die Straße gelaufen. Ich musste blitzartig nach rechts lenken um auszuweichen, bin dadurch zu weit rechts abgesprungen und auf der Wiese gelandet. Das wäre grundsätzlich noch zu korrigieren gewesen, aber ich habe auf der Wiese zwei Fotografen bemerkt, die ich voll getroffen hätte wenn ich geradeaus gelenkt hätte. Ich habe das Lenkrad wieder blitzartig, diesmal nach links gerissen und es ist sich zum Glück ganz knapp ausgegangen. Auf den Onboard-Viedeos habe ich später bemerkt, wie knapp es war! Gott sei Dank ist niemand zu Schaden gekommen! Der Zwischenfall hat mich aber die gesamte Nacht beschäftigt. Ich bin mehrmals aufgewacht und habe mir viele Gedanken darüber gemacht, was passiert wäre, wenn ich falsch reagiert hätte, oder wenn das Auto nach dem Sprung anders aufgekommen wäre. Es hätten drei Menschen sterben können! Ich bin unendlich froh, dass die Situation glimpflich ausgegangen ist. Gleich nach dem Zwischenfall ist es mir aber gelungen einen wirklich starke Sonderprüfung zu fahren. Ich habe auf SP5 nur zwei zehntel Sekunden auf Hermann Neubauer verloren. Das war eine große Erleichterung für mich, denn normalerweise macht dich so ein Schock langsamer. Das war bei mir zum Glück nicht der Fall. Mit dem zweiten Platz bin ich sehr zufrieden, denn vor Beginn der Rallye habe ich gemerkt, dass ich auf Asphalt noch einiges zu verbessern habe. Bei Testfahrten am Donnerstag bin ich nämlich noch viel zu aggressiv und viel zu oft quer unterwegs gewesen. Im Laufe der Rallye ist es mir gelungen, meinen Fahrstil mehr und mehr auf den Asphalt anzupassen und am Ende habe ich mich richtig wohlgefühlt im Auto. Daher wollte ich die letzte Prüfung noch einmal voll auf Druck fahren. Das ist mir auch gelungen, aber rund eineinhalb Kilometer vor dem Ziel habe ich bemerkt, dass wir vorne rechts einen Reifenschaden, einen schleichenden Plattfuß, haben. Trotzdem haben wir die Bestzeit hingeknallt und das gibt mir extrem viel Selbstvertrauen für die Lavanttal-Rallye Anfang April.“

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