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WRC: Schweden-Rallye

„Mentaltraining kann in jedem Sport funktionieren“

Jari-Matti Latvala konnte sich durch seinen dritten Sieg bei der Schweden-Rallye in eine Liste großer Namen wie Blomqvist, Waldegard und Mäkinen einschreiben.

Jari-Matti Latvala (Volkswagen) steht nach seinem dritten Sieg bei der Rallye Schweden nun in einer Reihe mit Rallye-Legenden wie Stig Blomqvist, Björn Waldegard oder Tommi Mäkinen - was den Finnen sichtlich stolz macht. Bei der Pressekonferenz nach der Veranstaltung blickt Latvala auf die Rallye zurück, erklärt, warum ihm ein guter Saisonstart in diesem Jahr so wichtig war und verrät, dass er bei der Vorbereitung auch die Hilfe eines Mentaltrainers in Anspruch genommen hat.

Jari-Matti, Glückwunsch zu deinem neunten WRC-Sieg und deinem dritten Triumph hier in Schweden. Du hast noch nie eine einzelne Veranstaltung drei Mal gewonnen, ist das ein besonderer Moment?
„Stimmt, das ist ein ganz besonderer Moment, hier zum dritten Mal zu gewinnen, aber es gibt einige legendäre Fahrer. Fünf Piloten haben hier mehr als zwei Mal gewonnen. Es ist großartig, nun in einer Reihe mit Fahrern wie Stig Blomqvist, Björn Waldegard, Tommi Mäkinen und Marcus Grönholm zu stehen. Es ist eine besondere Veranstaltung, die ich 2008 zum ersten Mal gewonnen habe, und ein ganz besonderer Moment."

Es war für das gesamte Team ein großartiges Wochenende, wir sahen dich gegen deine Teamkollegen kämpfen. Würdest du sagen, dass der Druck hoch war?
„Es gab ehrlich gesagt Druck, aber nach meinem Start am ersten Tag sah es nicht danach aus, als würde ich diese Rallye gewinnen. Ich lag zwar nur zehn Sekunden hinter Ogier, hatte aber keine einzige WP gewonnen. Das hat sich am Morgen des zweiten Tages glücklicherweise geändert. Nach einer Änderung der Abstimmung begann ich ein Gefühl für das Auto zu entwickeln. Außerdem begann ich mich beim Fahren in den Spuren zu verbessern."

„Es kam mir entgegen, als die Bedingungen schwieriger wurden. Leider stand Ogier dann viereinhalb Minuten neben der Strecke, und es begann ein großer Kampf mit Andreas (Mikkelsen, Anm. d. Red.). Am Freitagabend hatte ich Zweifel, ob ich es schaffe, denn Andreas hat bei der Superspecial auf einmal so viel Zeit aufgeholt, wo ich mit meinen Reifen aber auch mit dem Fahren so meine Probleme hatte. Das war nicht gut, aber am Samstagmorgen war ich wirklich konzentriert und habe bei den ersten beiden SP angegriffen."

Du hast auch bei der Power Stage Punkte gewonnen, warst du bei der letzten SP immer noch am Limit?
„Ich habe mich vor dem Start mit Miikka (Anttila, Beifahrer) besprochen. Grundsätzlich war unser Plan, so schnell wie bisher zu fahren, aber wir wollten nicht versuchen, Punkte zu gewinnen."

„Wenn uns das mit dem gleichen Fahrstil wie am gesamten Tag gelungen würde, wäre es großartig, aber wir waren nicht auf die Zusatzpunkte aus. Es war eine sehr sauberer, sehr schöner Durchgang. Wir hätten vielleicht etwas mehr pushen können, aber dann steigt auch das Risiko. Wir sind damit zufrieden, und Mads (Östberg) ist eine sehr gute SP gefahren, daher freue ich mich über diese Punkte. Insgesamt war es eine gute Rallye."

Wann spürtest du, dass der Druck nachlässt?
„Am Samstagmorgen, als Andreas in den Schneewall fuhr und zu viel Schnee mit der Stoßstange aufgesammelt hatte. Dadurch wurde sein Motor zu heiß, und er verlor in Torntorp, der zweiten (SP, Anm. d. Red.) einige Zeit. Da ließ der Druck nach. Mit einer Führung von 30 Sekunden konnte ich entspannen... um fünf Prozent."

Du wirktest bei dieser Rallye sehr... nicht ernst, aber sehr, sehr konzentriert. Bist du jetzt entspannter?
„Das bin ich, aber du hast recht, ich habe versucht, konzentrierter zu sein. Ich hatte so oft schlechte Saisonstarts. Und wenn der Start schwach ist, wird es schwierig, denn dann hast du zur Halbzeit schon die Meisterschaft verloren. Ich wollte mich wirklich auf einen guten Saisonstart konzentrieren."

„Nachdem ich bei der 'Monte' Fünfter war, wusste ich, dass ich hier ein gutes Ergebnis brauche, um die Meisterschaft interessant zu halten. Vielleicht habe ich mich vor dem Start zu sehr unter Druck gesetzt, aber dann wurde es besser und hat funktioniert. Ich möchte mich bei Christoph (Treier), meinem Mentaltrainer bedanken. Er hat mir sehr geholfen. Das Team hat mich darum gebeten, und ich dachte, es wäre eine gute Sache. Also Dank auch ans Team, dass sie daran gedacht haben. Ich glaube Mentaltraining kann in jedem Sport funktionieren."

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