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SP13: Neuville-Überschlag bremst Ogier

Rolle von Neuville auf SP11 bremst den Champion: Zeitgutschrift und somit komfortabler Vorsprung. Meeke hält zweiten Platz vor VW-Pilot Mikkelsen. Alles wartet auf die Nachtprüfungen.

Fabian Bonora
Fotos: Photo4, Twitter

Der Regen wurde am Nachmittag in Wales deutlich stärker. Für gute Zeiten mussten die Piloten auf den besonders schnellen Prüfungen, die an die Finnland-Rallye erinnern, viel Mut zeigen. Einige Zwischenfälle und Probleme ereigneten sich.

Thierry Neuville sorgte am Nachmittag gleich für eine spektakuläre Eröffnung, als er seinen Hyundai auf der Sonderprüfung „Dyfnant“ aufs Dach legte und sogar mitten auf der Strecke liegen blieb. Die Crew blieb unverletzt, die Rallye ist für den Belgier allerdings vorbei, da sogar der Überrollkäfig beschädigt wurde.

Der nachfolgende Sebastien Ogier musste vom Gas gehen, konnte aber passieren, jedoch verlor er gut eine halbe Minute. Die Zuschauer und Streckenposten rollten das Auto von Neuville dann wieder auf die Räder zurück räumten den Weg frei, somit wurde nur Ogier beeinträchtigt.

Kris Meekes Name rangierte somit kurzzeitig ganz oben im Klassement der Wales-Rallye. „Jetzt müssen wir diese Zeit wieder zurückbekommen“ , forderte Sebastien Ogier im Ziel nach SP10, „die Prüfung war aber besonders schwierig, viel stehendes Wasser.“ Die Rennleitung korrigierte dann vor SP13 „Chirk Castle“ die Zeit des VW-Piloten, er bekam 31 Sekunden gutgeschrieben.

Profiteur der Ausfälle ist trotzdem auch Sebastien Ogier, denn mit Latvala und Neuville aus dem Rennen, startet der Champion sogar als Erster. Auf SP12 setzte sich der Franzose gleich einige Sekunden von seinen Verfolgern ab. Die Bestzeit auf der kurzen Zuschauerprüfung „Chirk Castle“ (SP13) ging zwar an Ott Tanäk, doch der Weltmeister war nur 0,2 Sekunden langsamer: „Auf Asphalt ist es ganz anders. Die Straße ist sehr sauber, aber der Grip ist okay. Vielleicht war ich etwas zu vorsichtig.“ Insgesamt liegt Ogier vor der Abendprüfungen nun 30,5 Sekunden vor Kris Meeke.

Meekes Strategie ist nun eindeutig auf Durchkommen abgestimmt: „Ich darf mir wirklich keinen Fehler erlauben.“ Bestzeiten oder einen großen Angriff wird man vom Briten also nicht mehr sehen, doch ein angepasstes Tempo wird der Schlüssel zum zweiten Platz für die größte Punkte-Hoffnung von Citroen sein. „Ich versuche so vorsichtig wie möglich zu sein. In einem direkten Duell habe ich gegen Ogier keine Chance, also bin ich mit meiner Position zufrieden", resümierte Meeke im Ziel nach SP13.

Mikkelsen ist gefahrlos auf Rang drei unterwegs, ihm fehlen auf Meeke bereits 26,6 Sekunden. Problemlos verlief der Samstag für den VW-Piloten aber nicht: „Auf der vorigen Prüfung ist der Dämpfer rechts hinten gebrochen. Ich muss jetzt sehr vorsichtig sein."

Auf SP11 gingen auch die Probleme für Mads Östberg weiter. Der Citroen-Pilot rutschte in den Graben und verlor mehr als anderthalb Minuten, dies bedeutete nur mehr den achten Platz. Ott Tanäk und Dani Sordo kämpfen um den vierten Rang, haben aber mit weit über zwei Minuten Rückstand keine wirklichen Podium-Ambitionen. Sordo-Teamkollege Paddon liegt auf Platz sechs vor Elfyn Evans.

Für Robert Kubica verlief der Nachmittag zuerst stabil, dann wieder durchwachsen. Nach SP11 berichtete Kubica: „Eine schwierige Prüfung. Zwei Minuten vor unserm Start fing es stärker zu regnen an. Mit gebrauchten Reifen war es sehr schwierig." Doch auf der dreizehnten Sonderprüfung bereitete ihm sein Ford noch größere Schwierigkeiten: „Ein Problem mit dem Differenzial, ich habe nur Heckantrieb. Die Schwierigkeiten fingen schon vor einigen Prüfungen an. Ich dachte zuerst, dass es die Reifen sind. Jetzt funktioniert das Diff gar nicht mehr und das Auto ist unmöglich zu fahren." Kubica wurde von Lorenzo Bertelli aus den Top Ten verbannt.

In der WRC2-Klasse führt noch immer Ford-Pilot Eric Camilli, der sich einen kleinen Vorsprung von 15,4 Sekunden herausfahren konnte. Teemu Suninen im Skoda ist zweiter, Craig Breen fährt in seinem Peugeot bereits mit zwei Minuten Rückstand hinterher.

Die Piloten sind währenddessen noch im Service-Park in Deeside für eine kurze Regenerationsphase und Essenspause, Kris Meeke fühlte sich schon „ziemlich hungrig“ im Ziel. Die Mechaniker nutzen die Zeit, um die Extra-Lampen auf die Fahrzeuge zu montieren. Der Tag hatte für die meisten Teams heute schon um 03:30 Uhr in den frühen Morgenstunden begonnen. Jetzt freuen sich die Piloten aber schon auf die Nachtprüfungen.

Die letzten beiden Prüfungen des heutigen Tages werden praktisch bei Dunkelheit zu befahren sein. Zudem ist die ersten der beiden Prüfungen „Dyfnant“ besonders bekannt für Nebel, gerade bei diesen verregneten Bedingungen. Start ist um 18:25 Uhr lokaler Zeit.

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