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WRC: Katalonien-Rallye

Überraschende Führung für Tänak

Der erste Führende der Katalonien-Rallye heißt Ott Tänak - Eiertanz mit Schotter-Reifen auf nassem Asphalt, Überraschung auch auf Platz zwei.

Fotos: RedBullContenPool

Zum dritten Mal wurde die Katalonien-Rallye mit einer Zuschauerprüfung im Herzen von Barcelona am Fuße des Montjuich ausgetragen. Nach der Schlammschlacht beim Shakedown mussten sich die WRC-Crews am Donnerstagabend zwar nicht schmutzig machen, wirklich gut war das Wetter aber auch nicht. Während auf dem 20 Kilometer nördlich gelegenen Circuit de Barcelona-Catalunya das Mercedes-Formel-1-Team mit Pirelli über Regen ärgerte, ging es den Fahrern Downtown nicht besser.

Jedenfalls erwies sich die Paarung Schotterreifen plus nasser Asphalt als eine ziemlich rutschige Angelegenheit. Doch die besten Rallyefahrer der Welt ließen sich davon nicht beeindrucken und bauten keine Unfälle. Es ging in einer speziellen Startreihenfolge in die Zuschauerprüfung, nämlich in umgekehrter Reihenfolge des WM-Stands auf den ersten 15 Plätzen. Da aber drei Fahrer der Top 15 in Katalonien fehlen, waren es nur zwölf Fahrer in umgedrehter Reihenfolge. So kam es, dass Lorenzo Bertelli (Ford Fiesta RS WRC) den Anfang machte und als Erster auf die Strecke ging. Das sollte Auswirkungen haben.

Nachdem er die 3,2 Kilometer lange Prüfung absolviert hatte, stöhnte er: "Das war noch schlimmer als ich eigentlich gedacht hatte. Fürchterlich rutschig auf den weißen Linien." Was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Das Wetter sollte sich in Richtung der Topfavoriten immer weiter verschlechtern. So kommt es, dass Bertelli die zweitschnellste Zeit von allen fuhr.

Tänak kann sich nicht freuen

Geschlagen wurde er nur von Ott Tänak (Ford Fiesta RS WRC), der mit den DMACK-Reifen die Bestzeit in 3:47.6 Minuten markierte - 2,7 Sekunden schneller als der Italiener. Er war als Vierter in die Prüfung gestartet. Über den SP-Sieg kann sich der Este aber kaum freuen, da er ein Problem festgestellt hat. "Wir müssen jetzt dringend etwas checken - das hintere Differenzial fühlt sich seltsam an!", sagte er kurz angebunden in die Mikrofone. Zwar steht am Freitagmorgen noch ein Service auf dem Programm, bis dahin müssen aber noch 109 Kilometer Verbindungsetappe absolviert werden.

Die Favoriten mussten sich mit deutlich schlechteren Verhältnissen abfinden. Sebastien Ogier (Volkswagen Polo R WRC) machte das Beste aus dem Wetterpech und fuhr die drittbeste Zeit. "Der Grip war geringer als erwartet, aber ich habe es trotzdem genossen", grinst der Franzose - wohl wissend, dass die Rallye nicht auf dieser Prüfung gewonnen wird. "Eine gute Zeit, aber auch ein schwieriger Start in die Rallye bei solchen Bedingungen."

Favoriten gehen baden

Kris Meeke sortierte sich auf der vierten WRC-Position ein, zeitgleich mit dem wesentlich früher gestarteten Craig Breen (beide Citroen DS3 WRC). Kurios: WRC2-Pilot Jan Kopecky (Skoda Fabia R5) fuhr sogar noch schneller und markierte die viertbeste Zeit insgesamt. Zahlreiche große Namen hielten sich zurück: Thierry Neuville (Hyundai i20 WRC) belegt als bester Hyundai-Pilot WRC-Rang sechs, gefolgt von Andreas Mikkelsen (Volkswagen), Mads Östberg (Ford), Hayden Paddon und Dani Sordo (beide Hyundai). Alle machten vorsichtig.

Nur einer ist gar nicht zufrieden: Jari-Matti Latvala verlor zwölf Sekunden auf Tänak und bereits deren 8,5 auf Ogier, ein schon herberer Verlust. "Ich dachte, ich fahre ganz okay, aber die Zeit ist schlecht", wunderte er sich im Ziel. "Ich verstehe das nicht. Irgendwas läuft hier gewaltig schief und ich weiß nicht was." Zeit zur Wiedergutmachung wird er am Freitag haben, wenn fünf Wertunsprüfungen auf dem Programm stehen, die größtenteils auf Schotter ausgefahren werden. Am Samstag wechselt die Ralle dann auf Asphalt.

Gesamtstand nach 1 von 19 Sonderprüfungen (Top 10):
1. Ott Tänak (Ford) - 3:47.6 Minuten
2. Lorenzo Bertelli (Ford) +2,7 Sekunden
3. Sebastien Ogier (Volkswagen) +3,5
4. Jan Kopecky (Skoda) +5,0 (1. WRC2)
5. Kris Meeke (Citroen) +5,2
- Craig Breen (Citroen) +5,2
7. Thierry Neuville (Hyundai) +5,7
8. Andreas Mikkelsen (Volkswagen) +5,8
9. Mads Östberg (Ford) +6,1
10. Hayden Paddon (Hyundai) +6,4

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