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VW ID.3 GP – im Test

Zweiter Versuch

Aus „Das Auto.“ soll „Das E-Auto.“ werden und zwar jetzt aber wirklich. Wird dieser Pflichtenheft-Eintrag im Update des VW ID.3 erfüllt? Und wie hält’s der Aufgefrischte mit der Software?

Bernhard Katzinger

Der „elektrische Golf“ steht unter keinem guten Stern, soweit sind die Geschichtsbücher der E-Mobilität schon mal geschrieben. Zum einhellig als ungültig bewerteten Versuch des eGolf in den Zehnerjahren gesellte sich 2019 die erste Auflage des ID.3, der seit damals als Sinnbild für die Schwierigkeiten der „alten Autoindustrie“ in puncto Software herhalten muss.

Besserung gelobt
Sicher unfair, dass der Ruf des VW-Kompaktstromers nach wie vor von den anfänglichen Turbulenzen des Modells beeinträchtigt wird. Die zweite Generation – besser gesagt: umfassende hard- und softwareseitige Auffrischung – soll es nun richten. Optisch ist die Operation auf den ersten Blick gelungen: Das unschöne Kunststoffelement zwischen Motorhaube und Windschutzscheibe ist weg und damit auch der optische Hauptnachteil gegenüber dem spanischen Schwestermodell, dem Cupra Born. Der Wagen sieht nun rundum besser aus, die am Testwagen montierten Sanya-Felgen in 20 Zoll bleiben Geschmacksache. Auch innen hat man in puncto Material aufgewertet, manche nervigen Aspekte der Bedienung – sprich: Touch-Elemente – mussten jedoch unausgeräumt bleiben. Dafür verspricht die neue Software-Version 3.5 ab sofort Over-the-air-Updates, im Test lief sie reibungslos und wies auch bei der E-Ladeplanung keine skandal-
trächtigen Mängel auf.

Wer will mehr?
„Das Auto.“ soll zu „Das E-Auto.“ werden? Dieses Ansinnen ist mit dem ID.3 jedenfalls deutlich näher gerückt, die Tugenden des Wagens drängen sich in den Vordergrund: Mit dem großen Akku sind 400 bis 450 Kilometer weite Echt-Trips immer drin, German-Reichweitenangst dürfte auch beim kleineren Speicher kaum aufkommen. Platz- und Größenverhältnisse sprechen ebenfalls für den ID.3, das Gepäckabteil ist sicherlich eher knapp bemessen für die Weltreise mit großem Gepäck. Ich, Kind der 1980er-Jahre, fantasiere mir als Lösung rasch einen Kompakt-Kombi auf Basis des ID.3 herbei, den sie dann meinetwegen „Variant“ nennen dürfen. Das Cockpit mochte ich im Grunde schon immer, also schon ganz früher im, hüstel, BMW i3. Einen besonderen Stein im Brett hat der Wagen bei mir für die Isofix-Befestigungen am Beifahrersitz. Auch die Kleinen dürfen vorn sitzen, das gibt Extra-Sympathiepunkte. •

Technische Daten Volkswagen ID.3 Pro S 150 kW

Leistung | Drehmoment 204 PS (150 kW) | 310 Nm
0–100 km/h | Vmax 7,9 s | 160 km/h
Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Hinterrad
Reichweite (max.) 558 km (WLTP)
Ø-Verbrauch 17,7 kWh/100 km
Ladedauer AC | DC ca. 7,5 Stunden | ca. 30 min (80 %)
Kofferraum | Zuladung 385–1.267 l | 347 kg
Basispreis | NoVA 48.390 € (exkl.) | 0 %

Das gefällt uns: gutes Update, das die wichtigsten Kritikpunkte ausräumt
Das vermissen wir: eine Kombi-Variante
Die Alternative: Cupra Born, Kia Niro EV, Hyundai Kona Elektro

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