4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Porsche-Gene

In der Luxusklasse dienen Hybrid-Antriebe nicht der Sparsamkeit, sondern der Mehrleistung. Wie beim neuen Porsche Cayenne E-Hybrid.

mid/Mst

Die Leistungsdaten sprechen für sich: Porsche bietet im neuen Cayenne E Hybrid ein Gesamtpaket mit 43 Prozent mehr elektrischer Leistung und rund 30 Prozent mehr Batteriekapazität im Vergleich zum Vorgänger Cayenne S E Hybrid.

In Zahlen heißt das: 100 kW/136 PS (statt 95 PS), eine Akkukapazität von 14,1 kWh (statt knapp 10 kWh) und bis zu 44 Kilometer rein elektrische Reichweite. Beim Selbstversuch auf den Landstraßen rund um das südfranzösische Montpellier schafft das neue Hybrid-SUV rund 30 Kilometer.

Allerdings wird natürlich ausgiebig ausprobiert. Beschleunigen, bremsen, viel beschleunigen, wenig bremsen. Schließlich sitzt man in einem neuen Porsche und möchte wissen, wie sich der Hybridantrieb anfühlt. Mit etwas Übung und Feingefühl lassen sich also sicher ein paar Kilometer mehr rausfahren.

Die Systemleistung liegt bei 340 kW/462 PS. Der Verbrenner - ein V6-Turbobenziner - leistet 250 kW/340 PS. Das maximale Drehmoment des Cayenne E-Hybrid beträgt 700 Newtonmeter. Das System setzt enorme Kräfte frei beim Tritt aufs Gaspedal, weswegen es vielen Fahrern schwer fallen dürfte, den Hybrid-Porsche als Sparmodell zu betrachten und entsprechend zu fahren.

Man muss in diesem Fall fast konstatieren: Leider hat das SUV zu viele Porsche-Gene mitbekommen. Das Fahrwerk ist zwar komfortabel, aber dennoch sportlich abgestimmt. Dank der Fahrmodi des serienmäßigen Sport-Chrono-Pakets - im E-Hybrid "E-Power" und "Hybrid Auto" mit dem Fokus auf die sparsame Seite des Antriebs sowie "Sport" und "Sport Plus" für die Performance - lässt sich der Porsche Cayenne E Hybrid für unterschiedliche Einsatzbereiche einstellen, und vor allem in dem Sportmodi lässt sich das 2,3-Tonnen-Auto sehr zügig bewegen.

Im Sport-Plus-Modus ist die Energie-Rückgewinnung beim Bremsen und Rollen am effektivsten, hier lassen sich unterwegs also ein paar Kilometer "sammeln", wenn nicht der Gasfuß das Kommando schon längst übernommen hat.

Was ist noch wissenswert am Cayenne E-Hybrid? Erstmals findet sich in einem Porsche ein Head-up-Display, das die wichtigsten Informationen auf die Windschutzscheibe spiegelt. Zudem sind neu konstruierte Massagesitze zu haben und die Standklimatisierung ist nun serienmäßig.

Die Verarbeitung und die Materialien im Innenraum sind tadellos. Und mit Porsche InnoDrive kann das SUV nach Level 3 autonom fahren, was aber bisher noch nicht legal ist. Deshalb ertönt eine Aufforderung, doch bitte die Hände wieder ans Lenkrad zu nehmen, wenn der Fahrer das Volant nicht fest im Griff hat.

Kommt nach mehrmaliger Ermahnung keine Reaktion, erfolgt eine Notbremsung. Sehr gut: Dank Porsche Charging Service können öffentliche AC- und DC-Ladesäulen ohne zusätzliche Anmeldung beim jeweiligen Anbieter genutzt werden, die Abrechnung erfolgt direkt über den Porsche ID Account. Die Ladestationen werden über das Multimedia-System im Auto (PCM) oder über die Smartphone-App angezeigt und lassen sich in die Navigation übernehmen.

Der Cayenne E-Hybrid beschleunigt in 5,0 Sekunden auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 253 km/h. Der Durchschnittsverbrauch des Allraders liegt im Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) bei 3,4 - 3,2 l/100 km und 20,9 - 20,6 kWh/100 km Strom. Bei der Ausfahrt in Südfrankreich zeigte der Bordcomputer am Ende 10,2 Liter an. Für den Versuch, diesen Wert deutlich zu unterbieten, war leider keine Zeit. Möglich ist es mit mehr Zurückhaltung bestimmt. Aber das erschweren die Porsche-Gene.

Technische Daten Porsche Cayenne E-Hybrid

Fünftüriges SUV, Antrieb: Allrad, Länge/Breite/Höhe/Radstand in mm: 4.918/1.983/1.696/2.895, Leergewicht: 2.295 kg, Zuladung: 735 kg, Anhängelast: 3.500 kg, Kraftstofftank: 75 l, Kofferraumvolumen: 645 - 1.610 l, Wendekreis: 11,5 m (mit Hinterachslenkung).
Antrieb: V6-Turbo-Benziner, Hubraum: 2.995 ccm, Elektromotor, Systemleistung: 340 kW/462 PS bei 5.250 - 6.400 U/min, max. Drehmoment: 700 Nm bei 1.000 - 3.750 U/min, Getriebe: Achtgang-Tiptronic S, Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 5,0 s, Höchstgeschwindigkeit: 253 km/h (elektrisch 135 km/h), Normverbrauch: 3,4 l auf 100 km, CO2-Ausstoß: 78 g/km.
Österreich-Preis: 92.458 Euro (Deutschland: 89.822 Euro).

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Mit Diesel-Power und Retro-Design nach Europa

Das ist der neue Toyota Land Cruiser

Nachdem Toyota 2021 den neuen, nicht für Europa gedachten Land Cruiser 300 vorgestellt hat, zogen die Japaner heute das Tuch von seinem kleinerem, aber keinen Deut weniger spannenden Bruder; auch für den alten Kontinent.

Elektrifiziert und komfortabler ohne Offroad-Abstriche

Neuer Nissan X-Trail vorgestellt

International gesehen ist der X-Trail nicht neu. Für die USA und China gibt es den Wagen schon zu kaufen (wenn auch in den USA unter dem Namen "Rogue"). Nun aber wurde in Japan die Version für den Heimatmarkt und in weiterer Folge auch für Europa vorgestellt.

Mehr Luxus, vier V6-Antriebe

VW Touareg Facelift präsentiert

Um das aktuelle Flaggschiff aus Wolfsburg auch weiterhin konkurrenzfähig zu halten hat VW dem Touareg ein Facelift verpasst, bei dem im Grunde keine der in so einem Fall zu erwartenden Veränderungen ausblieb. VW legte also sowohl beim Design, als auch bei der verbauten Technologie und den Antrieben Hand an und verspricht, den Touareg damit besser gemacht zu haben als je zuvor.

Offroad-Klassiker wagt 2023 Sprung über den großen Teich

Ford Bronco kommt nach Europa

Die US-amerikanische Geländewagen-Ikone, der Ford Bronco, kommt Ende des nächsten Jahres als Viertürer und Linkslenker in begrenzter Stückzahl in ausgewählten europäischen Ländern auf den Markt. Darunter auch in Österreich und Deutschland.

Nicht mal Fliegen ist schöner

Das ist der Brabus 900 Crawler

Zum 45-jährigen Firmenjubiläum geht Tuning-Profi Brabus aus Bottrop neue Wege: Mit dem Brabus 900 Crawler präsentieren die PS-Spezialisten ihr erstes Supercar mit selbst konstruiertem Chassis und einer weitgehend offenen viersitzigen Karosserie. Man könnte auch sagen: Ein putziges Spielzeug für den Öl-Scheich.

"Wir sind bereit, das Offroad-Segment mit dem Fisker Ocean Force E aufzumischen!" tönt Fisker selbstbewusst im Rahmen der Enthüllung der neusten Version ihres Elektro-SUV, das ab dem vierten Quartal 2023 bereits in den Handel kommen soll.