Hyundai Santa Fe 2,0 CRDi S LaVita – im Test | 01.12.2004
Fahren & Tanken
Die Motoren-Palette des Hyundai Santa Fe bietet reichlich Auswahl, zumindest was die Diesel-Fraktion betrifft: Gleich drei verschiedene Selbstzünder sind im Angebot, von 113 über 125 bis 145 PS. Wie bereits erwähnt, bewährte sich der 125 PS Common-Rail-Motor in unserem ersten Test bestens.
Doch auch in diesem Fall bewahrheitet sich einmal mehr, dass oft gerade kleine Änderungen große Unterschiede ausmachen können. Auf dem Papier bedeutet das: 12 statt 13 Sekunden von 0 auf 100 km/h, 10 km/h Höchstgeschwindigkeit mehr (185 statt 175 km/h), keine schlechten Werte für den 1.760 kg schweren Allradler.
Der größte Unterschied macht sich allerdings subjektiv bemerkbar. Egal in welchem Gang, bei welchem Tempo, der zwei Liter Common-Rail-Diesel stellt immer ausreichend Kraft zur Verfügung, Schon bei 1.950 Umdrehungen liegt das maximale Drehmoment von 298 Newtonmeter an und hält bis 2.600 Touren die Pferde auf Trab. Egal ob lange Bergauf-Stücke auf der Autobahn, Überholvorgänge auf der Landstraße oder Ampel-Sprints in der Stadt – der Santa Fe gibt mit der stärksten Diesel-Motorisierung immer eine gute Figur ab. Einziges Manko: Eine leichte Anfahrtsschwäche, die sich aber mit etwas beherzter Schaltarbeit in Grenzen hält.
Stichwort Schalten: Das Wechseln der Gänge geht reibungslos, an Stelle des (guten) Fünfgang- würde sich für den Top-Diesel fast schon ein Sechsgang-Getriebe bezahlt machen, vor allem auf der Autobahn wäre dann vielleicht ein noch mal optimierter Verbrauch zu erzielen. Wobei: Viel optimaler geht’s eigentlich kaum noch: Um die 9,5 Liter gönnte sich unser Santa Fe auf 100 Kilometer, damit kamen wir sogar knapp unter die offiziellen Verbrauchswerte.
Ebenfalls bewährt hat sich der „Tourque on demand“-Allradantrieb. Das elektronische System aktiviert sich – abhängig vom Fahrbahnzustand und dem Schlupf der Räder – automatisch und vor allem gänzlich unbemerkt. So wird die Antriebskraft immer optimal verteilt, was sich einerseits zu Gunsten des Vortriebs, andererseits zu Gunsten des Verbrauchs positiv auswirkt.
Trotz des relativ unproblematischen, für einen Offroader eigentlich sehr neutralen Fahrverhaltens, hätten wir uns zumindest die Option auf eine elektronische Stabilitätskontrolle gewünscht – gibt es aber nicht. Vor allem auf Schnee, in manchen Fällen auch bei Nässe wäre ein ESP-System wünschenswert. Auf solchen Untergründen ist vehementes Gasgeben nämlich nicht immer sonderlich klug – wenn der Allradantrieb plötzlich einsetzt, kann es zum einen oder anderen unangenehmen Ausschlag mit dem Heck kommen. Wenigstens sind ABS mit EBD und eine Traktionskontrolle (TCS) serienmäßig mit an Bord.