Nissan Murano 3,5 V6 - im Test | 25.07.2005
Fahren & Tanken
In den USA ist der Murano ein absoluter Bestseller, im Vergleich dazu sind die für Europa zu erwartenden Stückzahlen wohl verschwindend gering. Mit ein Grund dafür, warum Nissan lediglich eine Ausstattung und eine Motorisierung anbietet und damit auch auf den hierzulande so beliebten Diesel-Motor verzichtet.
Der 3,5 Liter Sechszylinder ist in Europa aber kein Unbekannter, er treibt den Sportwagen 350Z an und verhilft diesem zu atemberaubenden Fahrleistungen sowie einem tollen Sound.
Auf beides muss man beim Murano verzichten, der Vortrieb ist mit einer Beschleunigung von theoretischen 8,9 Sekunden auf Tempo 100 km/h zwar mehr als ausreichend für ein Auto dieser Größenordnung, im Hinterkopf schwingt allerdings immer die Erinnerung an den 350Z mit. Zudem hat man das Gefühl, dass die stufenlose CVT-Automatik einiges an Leistung kostet.
In punkto Sound kann man dem Murano aber nichts vorwerfen, denn schließlich ist er kein Sportwagen. Akustisch gibt er sich so zurückhaltend, dass man aufpassen muss, den Motor nicht irrtümlich zu starten, wenn dieser schon läuft.
Das Kapitel "Tanken" ist nicht das Lieblingsthema des Murano. Hier merkt man schnell, dass die Wurzeln des Crossovers in Amerika liegen, wo die Spritpreise (noch) nicht das große Thema sind.
Die Werksangabe spricht von 12,3 Litern auf 100 Kilometern, in der Praxis kommt man kaum unter 15 Liter über die Runden, das können europäische Autos vom Schlag eines BMW X5 oder einer M-Klasse deutlich besser. Interessantes Detail: Eine Verbrauchs-Anzeige sucht man im Bordcomputer vergeblich...
Das Fahrverhalten lädt zum entspannten Cruisen ein, zwar wurde das Fahrwerk europäischen Verhältnissen angepasst, in flott gefahrenen Kurven ist es aber eindeutig dem Komfort denn der Agilität verpflichtet. ESP wacht serienmäßig darüber, dass die 1.865 Kilogramm schwere Fuhre auf der richtigen Bahn bleibt.
Mit Ausflügen ins leichte Gelände hat der wuchtige Murano keine Probleme, mangels Bodenfreiheit und Untersetzung sind ihm gröbere Touren aber nicht zuzumuten.
Im Normalbetrieb gehen über 90 Prozent der Antriebskräfte auf die Vorderräder, bei drohendem Traktions-Verlust wird die Kraft bis zu 50 Prozent auf die Hinterräder geleitet. Mittels Knopfdruck lässt sich die gleichmäßige Verteilung zusätzlich sperren.