Subaru Forester 2.5 XT - im Test | 04.03.2005
Fahren & Tanken
Na bumm. Da schaut die versammelte Kompakt-SUV-Konkurrenz etwas verdattert aus der Wäsche, wenn der Subaru Forester XT zum gemeinsamen Ausritt lädt. Nicht nur, dass man ihm die viele Kraft eigentlich gar nicht ansieht. Dezente 16-Zoll-Felgen und eine kleine Hutze auf der Haube, das sind die einzigen Sport-Attribute, die auf den ersten Blick ins Auge stechen. Und legt der Wolf im Schafspelz richtig los, schauen selbst bekannt sportliche Rivalen gar nicht gut aus.
Was oder wer verhilft dem starken Forester zu solch beeindruckenden Fahrleistungen? Es ist – wie bei Subaru üblich – ein turboaufgeladener Vierzylinder-Boxermotor, allerdings nicht mit zwei sondern mit zweieinhalb Litern Hubraum. Womit sich der Spruch, dass Hubraum durch nichts zu ersetzen ist, einmal mehr bewahrheitet. Das lästige Turboloch, vor allem aus dem bärenstarken WRX STi bekannt, ist in diesem Fall praktisch nicht vorhanden. Schon ab 1.500 Umdrehungen macht der Turbo richtig Dampf, das maximale Drehmoment von 320 Newtonmeter liegt schon bei 3.600 Umdrehungen an. Dafür werkeln in dem Leichtmetall-Boxer vier obenliegende Nockenwellen mit variabler Ventilsteuerung, der Turbo ist elektronisch geregelt und mit separater Ladeluftkühlung versehen.
Daneben ist freilich auch das Antriebssystem für die exzellenten Fahrleistungen verantwortlich, die viele Kraft muss ja schließlich irgendwie auf die Straße. Der permanente Allradantrieb läuft nach dem bewährten „Symmetrical AWD“-System von Subaru ab. Dabei liegen alle Komponenten des Allradantriebs symmetrisch zueinander, was eine äußerst direkte, verlustfreie Kraftübertragung auf der einen Seite und – vor allem in Verbindung mit dem Boxermotor – einen niedrigen Schwerpunkt auf der anderen Seite ergibt.
Das exakte und knackige Fünfgang-Getriebe (wir hätten uns fast einen sechsten Gang gewünscht) reicht die Kraft über ein Zentraldifferential mit selbsttätig sperrender Visco-Kupplung an Vorder- und Hinterachsdifferential weiter, am hinteren Diff werkt zusätzlich ein automatisches Sperrdifferential.
Damit ist der robuste Forester durchaus als „Fahrmaschine“ zu gebrauchen, auch wenn dabei das Fahrwerk gewöhnungsbedürftig ist. Die Einzelradaufhängungen rundum lassen ihn sehr sicher und komfortabel auf der Straße liegen, dennoch muss er seiner Hochbeinigkeit und damit dem Zwiespalt zwischen Sport- und Geländetauglichkeit Tribut zollen. Wer sich aber an die Seitenneigung in den Kurven gewöhnt hat, wird auf der Straße trotzdem enorme Freude am XT haben.
Typisch für Subaru ist das Fehlen von ESP, ABS mit EBD (elektronischer Bremskraftverteilung) ist an Bord. So gilt es, auf der Straße trotz aller Motorleistung nichts zu übertreiben, im Gelände fehlen logischerweise ebenfalls alle Fahrhilfen. Dennoch kommt der kundige Offroad-Fahrer mit dem Subaru sicher weiter, als mit so manch anderem Elektronik bepackten SUV, so gut ist der Subaru-Allrad. Selbst im tiefsten Schnee arbeitet sich der Forester nach vorne – erst wenn er auf dem Unterfahrschutz aufsitzt, nützt selbst der symmetrische Allradantrieb nichts mehr. Das kann man aber schlecht dem Auto vorwerfen, der Verfasser dieser Zeilen weiß, wovon er spricht…
Und was verbraucht der Kraftlackl jetzt? Bei solchen Autos gibt es immer zwei Wahrheiten: Fahren sie beherrscht und entspannt, kommen sie ohne Probleme in die Nähe der Werksangabe, die mit 11 Liter auf 100 Kilometer gar optimistisch ist. So um die 12 Liter sind aber durchaus zu erreichen, ohne das Auto zu schieben. Wer allerdings permanent Stoff gibt, hat hoffentlich genug „Stoff“ im Geldbörserl, mehr brauchen wir nicht zu sagen, oder?