Ford Kuga 2,0 TDCi Titanium 4x4 – im Test | 09.09.2008
Fahren & Tanken
Ganz nach Tradition des Hauses Ford ist auch der Kuga ein kleiner Fahrdynamik-Star. Natürlich verbietet es der höhere Schwerpunkt, dass er 100-prozentig mit dem Focus mithalten kann, aber bis auf die etwas stärkere Karosserieneigung scheint er zumindest subjektiv ebenbürtig. Also extrem agil, kurvengierig und bei (zu) schneller Kurvenfahrt sanft und sicher untersteuernd.
Definitiv Focus-ebenbürtig sind die exakte, sehr direkte Lenkung und die leichtgängig-präzise Sechsgangschaltung. Der Schalthebel liegt sogar griffgünstiger, weil etwas höher. Die soliden Bremsen haben mit dem recht hohen SUV-Gewicht keinerlei Mühe und agieren souverän.
Wer es noch kerniger mag, kann die Lenkung via Bordcomputer auf „Sport“-Modus einstellen und damit etwas schwergängiger machen.
Der Allradantrieb Marke Volvo verhält sich mustergültig unauffällig, wenn man ihn nicht braucht. Pubertäre Startversuche mit hoher Drehzahl und schnalzender Kupplung münden in kraftvollen Vortrieb ohne jedes Reifenquietschen. Für potenzielle Bürgerschrecks fast enttäuschend.
Der bekannte Zweiliter-Diesel wurde via guter Dämmung ruhig gestellt. Vibrationsarm ist er außerdem. Das Drehmoment von 320 Newtonmetern bei 2000 Touren kann sich sehen lassen, bei Vollgas macht der Motor kurzfristig sogar 340 Nm frei.
Dank des hohen Drehmoments setzt bei leichten Geländeausflügen weniger der Motor als das Fahrwerk das Limit: Bodenfreiheit und Achsverschränkung eignen sich bestenfalls für Feldwege.
Beim Tanken erfreut einen jedes Mal der deckellose Einfüllstutzen. Eine kluge Erfindung, bei der man sich fragt, warum sie nicht längst in allen Autos zum Standard geworden ist.
Zu den sparsamsten seiner Klasse gehört der Kuga nicht. Nur bei sehr zurückhaltender Fahrweise kommt man mit sechs Litern pro 100 Kilometer aus, häufiger jagt man acht Liter durch den Auspuff. Partikelgefiltert immerhin.