4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Das Rezept, mit dem der Cactus so genügsam wie ein Kaktus wird, lautet: wenig Motorleistung trifft auf wenig Gewicht. Der Motor des Testwagens ist mit 99 PS derzeit der leistungsstärkste Diesel. Doch die reichen für den Sprint auf 100 km/h in 10,7 Sekunden und weiter bis auf 184 km/h.

Citroën kombiniert die Handschaltung ausschließlich mit einem Fünfganggetriebe. Die Übersetzung ist sehr lang, was zu einem niedrigen Drehzahlniveau führt – wie niedrig genau, ist unklar, weil der Drehzahlmesser fehlt.

Unter Last fällt allerdings ein Malus auf, wohl der Preis der Diät: Vibrationen dringen vereinzelt recht deutlich in Lenkrad und Pedale durch.

Mit gestalterischen Elementen aus der Offroad-Abteilung wird trickreich gespielt - weshalb wir diesen Test auch in die "Offroad"-Sparte einordnen: Die großen Radausschnitte erwecken den Eindruck, der Cactus wäre höhergelegt.

Faktisch ist er aber nur 1,49 Meter hoch. Allradantrieb ist natürlich keiner zu haben, das würde auch nicht zum Spar- und zum Leichtgewichtsgedanken passen.

Man sitzt mit guter Übersicht, dabei aber nicht krampfhaft aufrecht, sondern eher lässig-sportlich. Schlechten Fahrbahnbelag nimmt der Cactus wie ein echter Franzose ein Gläschen Rotwein im Bistro: Jederzeit, gerne, mit Leichtigkeit. Das ist eine seiner Stärken.

Auch Straßenbahnschienen, Bahnübergänge und Schlaglöcher bringen den Gallier nicht aus der Ruhe. Schnell in Kurven einzulenken bringt das weiche Fahrwerk schon eher an seine Grenzen, es ist nicht wirklich sporttauglich. Die kräftige Seitenneigung der Karosserie zeigt dem Fahrer auf typisch französische Art an, wann Schluss ist mit lustig.

Dagegen agiert die Lenkung sehr präzise, der Cactus zeigt sich auch in kniffligen Situationen und auf engen Straßen sehr wendig. Auch das Einparken fällt leicht, nicht zuletzt dank der weit nach hinten gezogenen hinteren Seitenfenster.

Eine beeindruckendere Art der Sparsamkeit zeigt der 1,6-Liter-Turbodiesel. Es ist die neueste Generation eines Motors, der 2001 als Kooperations-Triebwerk von Peugeot/Citroën und Ford startete und durch stete Weiterentwicklung bis heute aktuell blieb.

47 Prozent aller Teile sind neu oder modifiziert. Anders geformte Brennräume, erhöhte Verdichtung, geringere Zahnriemenspannung und die elektronisch gesteuerte Ölpumpe senken den Normverbrauch auf 3,4 l/100 km. Wir kamen im Testschnitt knapp unter fünf Liter, auch OK.

Preislich hat Citroën den C4 Cactus gut platziert: Der Einstieg liegt bei günstigen 13.990 Euro mit 82-Benziner-PS in der Ausstattungslinie "Live" (allerdings ohne Klimaanlage), der getestete 99-PS-Diesel in der mittleren Ausstattung "Feel" kommt auf 18.840 Euro. Die um sieben PS schwächere Variante mit automatisiertem Schaltgetriebe ETG6 (sechs statt fünf Gänge) kostet lediglich 400 Euro mehr.

Plus
+ chices Äußeres
+ erstaunlich hoher Fahrkomfort
+ geringer Verbrauch
+ pfiffig, aber nicht aufdringlich individualistisch
+ günstiger Preis

Minus
- hakeliges Schaltgetriebe
- hohe Ladekante

Resümee
Der Citroen C4 Cactus hebt sich wohltuend von der Konkurrenz ab und bietet viel Komfort zum günstigen Preis. Diese Art des Individualismus lassen wir uns von Citroen gern gefallen.

News aus anderen Motorline-Channels:

Citroen C4 Cactus BlueHDi 100 - im Test

Weitere Artikel:

Premiere für 7. Juli 2022 bestätigt

Vorgeschmack auf den neuen VW Amarok

Der Amarok ist der Premium-Pickup von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN). Das neue Modell feiert am 7. Juli 2022 seine Digital-Premiere und zeigt sich damit der Welt im Live-Stream erstmals unverhüllt und ohne Tarnung.

Der späte Vogel überfährt den Wurm

Ford Ranger Raptor im Test

Die Autowelt ist im Umbruch. Und dann ist da Ford. Die hauen, vermutlich ala „wann, wenn nicht jetzt noch schnell“, die Neuauflage ihres Pick-up-Bestsellers mit dem Motor aus dem Ford GT, einem Bodykit aus Bubenträumen und dem Fahrwerk eines Baja-Rennwagens raus. Komplett vorbei am Markt? Vielleicht. Trotzdem großartig? Verflucht ja.

150.000 Euro nur für den Umbau

Das ist der delta4x4 Rolls Royce Cullinan

Ein Rolls-Royce parkt fast immer in der Garage oder steht an der Pforte eines Palast-Hotels parat. Doch geht es auch ganz anders, wie die Off Road-Experten von delta4x4 demonstrieren.

Limitiert auf 2.500 Exemplare

Der Elfer wird zum Wüstenfuchs

911 Dakar nennt Porsche den ersten und bislang einzigen Offroad-Elfer aller Zeiten. Wer will, kann sogar 170 km/h im Offroad-Modus fahren.

Elektrifiziert und komfortabler ohne Offroad-Abstriche

Neuer Nissan X-Trail vorgestellt

International gesehen ist der X-Trail nicht neu. Für die USA und China gibt es den Wagen schon zu kaufen (wenn auch in den USA unter dem Namen "Rogue"). Nun aber wurde in Japan die Version für den Heimatmarkt und in weiterer Folge auch für Europa vorgestellt.

Marktstart ist bereits dieses Jahr

Ford Ranger Raptor enthüllt: bulliger Look, viel Power

Die letzten werden die ersten sein, heißt es doch: Während er "normale" Ranger erst 2023 auf den Markt kommt, darf der nun vorgestellte Ranger Raptor, samt seinen 288 PS und feinstem V6-Sound bereits dieses Jahr mit uns in Sand und Dreck spielen. In manchen Märkten gar schon im Sommer.