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Dacia Duster 4x4 dCi 110 Lauréate - im Test

Fahren & Tanken

Die Übersicht vom Fahrerplatz aus ist gut, dies trotz einer super-massiv gestalteten hintersten Dachsäule und des recht hoch angesetzten Heckfensters. Die Außengrenzen der Karosserie sind gut abschätzbar. Dazu kommt beim Rangieren die ausreichend leichtgängige, aber nicht gefühllose Lenkung.

Sämtliche Hebeln und Knopferln sind in Reichweite, die Bedienung tadellos intuitiv, mit einer Ausnahme: Die Hupe im Blinkerhebel ist heute auch bei Autos mit französischem Erbgut schon eine Rarität. Der 110-PS-Motor mit 240 Nm Drehmoment hat mit dem knapp 1,3 Tonnen schweren Auto erwartungsgemäß keine Mühe.

Akustisch ist er innen wie außen deutlich als Diesel erkenntlich (denn auch in der Geräuschdämmung liegt Sparpotential), aber nicht aufdringlich. Bei höheren Geschwindigkeiten spielen sich eher Windgeräusche in den Vordergrund, die jedoch wiederum locker innerhalb der Toleranzgrenze bleiben.

Das Sechsganggetriebe ist angenehm schaltbar und hält sich an die Devise „short & sweet“: Der erste Gang ist super-kurz ausgefallen, das ersetzt laut Hersteller die Geländeuntersetzung. Im Alltag erweist sich das als nachvollziehbar und man gewöhnt sich an, auf befestigten Wegen gleich in der Zweiten loszufahren – das geht tadellos.

Zumindest die höchste Fahrstufe hätten wir uns im Interesse von Geräuschentwicklung und wohl auch Sparsamkeit etwas länger gewünscht. Die eingetragene Höchstgeschwindigkeit liegt bei 168 km/h, die Beschleunigung von Null auf Tempo 100 ist in 12,5 Sekunden absolviert. Das ESP bringt hiefür eine Antriebsschlupfregelung mit.

Nach Überwindung eines klitzekleinen Drehmomentloches im unteren Bereich erweist sich der 1.461 Kubikzentimeter große Vierzylinder als Kulturbürger. Das 4x4-System wird vom Renault-Partner Nissan beigesteuert, aus Japan liefert man den dazugehörigen Drehknopf gleich mit.

Die Offroad-Qualitäten des Duster haben wir bereits bei früherer Gelegenheit abgefragt - der Antrieb der Hinterräder schaltet sich in der Stufe „Auto“ (no na) automatisch zu, es gibt auch die Stufen „2WD“ und „Lock“ zur Auswahl. Erstere soll beim Spritsparen helfen, letztere verteilt das Motordrehmoment fix auf alle vier Räder. Der Duster täuscht dann also sperrbare Differentiale vor, das funktioniert bis zu einer Geschwindigkeit von 80 km/h.

Wer sich für die nächste Dakar-Rallye bereits eingeschrieben hat, wird das rumänische Mehrzweckmobil vielleicht etwas überfordern; solange es noch die Andeutung eines Weges im Rahmen seiner 21 Zentimeter Bodenfreiheit gibt, erklimmt der Duster lächelnd jedes Hindernis.

Ausgedehnte Ausflüge über derbe Knüppelpfade zeigten auch einen überraschend hohen Komfort auf miesem Untergrund. Auf Asphalt bietet der Duster das Handling und das Fahrerlebnis eines komfortabel abgestimmten Kombiwagens.

Für unseren Geschmack ist das Fahrwerk eine Spur zu weichherzig beim Kompensieren von Unebenheiten, der Aufbau kommt dann sanft ins Schaukeln. Auch die Neigung in Kurven und der deutlich spürbare Lastwechsel passen ins Bild der „Sänfte“, das Fahrzeug fühlt sich schwerer an, als es eigentlich ist.

Von allen verfügbaren Richtungen ist Geradeaus dem Duster eindeutig die liebste. Damit ergibt sich der Gesamteindruck eines Wagens, der nicht zu sportlichen Höchstleistungen antreibt, sondern entspanntes Cruisen bei den gesetzlichen Vorgaben angepassten Tempi fördert. Was der Duster nicht mag, sind Spurrillen, denen läuft er gerne nach.

Den Durchschnittsverbrauch siedelten wir nach einem Programm von Innenstadt und Autobahn bis Gatschpiste bei 7 Litern Diesel an. Gibt’s noch was zum Bekritteln? Ja: Die Scheibenwischer könnten größer sein, der ungesäuberte Anteil der Windschutzscheibe ist unnötig groß. Das war’s dann aber endgültig!

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