Opel Meriva OPC - im Test | 13.11.2006
Innenraum
Der Meriva ist halt kein ganz neues Auto mehr, das merkt man auch an Details im Cockpit: Die benötigten Schalter und Knöpfe befinden sich eher am äußeren Rand des Suchradius – nichts jedoch, womit man im Alltag nicht leben könnte. Wirklich alt fühlen sich indes die Satelliten hinter dem Lenkrad an, die mit Wackeligkeit und ungenauem Einrasten einen Hauch von Nostalgie versprühen.
Ebenfalls etwas enttäuschend ist die Ablesbarkeit der Instrumente. In der tiefstehenden Herbstsonne verblassen zwar nicht die Digitalanzeigen (auch die Zeiger bleiben logischerweise deutlich sichtbar), aber die Kontrollleuchten verglimmen mutlos. Hätten ein paar stärkere Lamperln die Kalkulation wirklich über den Haufen geworfen?
Man muss sich im Meriva OPC erst einmal die richtige Sitzposition erarbeiten: Die Kombination aus Minivan-Cockpit und manuell verstellbaren, stark konturierten Sportsitzen ist keine alltägliche. Die ins Sesselrücken investierte Zeit macht sich jedoch bezahlt.
Da lässt sich auf einmal auch der Abseits-verdächtig positionierte Licht-Drehschalter ohne Verbeugung erreichen, und man sieht mühelos an den doppelten A-Säulen vorbei, die sich zuerst als „Verstimmgabeln“ ins fahrerische Blickfeld geschoben haben.
Der Sitz ist nicht mehr schmerzhaft, sondern tatsächlich angenehm straff und mit dem erwünschten (und benötigten) Seitenhalt, die Lumbalstütze genau dort, so sie sein soll. Auch die Distanz zu Lenkrad und Schaltknüppel stimmt.
Hat man die passenden Einstellungen gefunden, lässt man idealerweise nie wieder jemand anderen ans Steuer, denn Memory-Funktionen gibt es nicht. Die zweite Reihe sitzt auf dem mit OPC-blauen Applikationen passend dekorierten, aber ansonsten unveränderten Meriva-Gestühl. Von dort kommen dann auch die Beschwerden, wenn mit dem Menschen am Steuer der Sportsgeist durchgeht.
Ansonsten lebt es sich dort hinten gut, wenn man nicht wirklich zu dritt unterwegs sein muß. Die Passagiere können die Sitzlehnen in der Neigung verstellen; es gibt einen Getränkehalter – also bitte brüderlich teilen, nur kein Streit! Gegen Aufpreis steht auch eine richtige Mittelkonsole zur Verfügung. Dank diverser Isofix-Einrichtungen finden sich Kindersitze tadellos untergebracht.
Was den Meriva in allen seinen Versionen nicht zuletzt wegen dieser Möblage in Reihe 2 auszeichnet: Er ist im täglichen Leben ungemein praktisch.
Das System nennt sich FlexSpace und funktioniert immer noch vorbildlich: Mit wenigen Handgriffen lassen sich diese Sitze umklappen und versenken, das gibt einen fast völlig planen, maximal 1.410 Liter großen Laderaum. Genug für überfallsartige Besuche beim schwedischen Einrichtungshaus. Damit geht’s jetzt also endgültig ans Fahren!