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Eine ganz besondere Frühlingsfahrt...

Mit einer Sternfahrt nach Varano „feierten“ zahlreiche Alfa Romeo GTA-Besitzer den Frühlingsanfang, Höhepunkte gab’s bei dieser Reise viele.

Manfred.Wolf@motorline.cc

  • Hier finden Sie zahlreiche Fotos der Veranstaltung!

    Faszination Alfa Romeo: Die italienische Marke lässt die Herzen vieler Autofans höher schlagen, besonders wenn von den sportlichsten Modellen wie den GTAs die Rede ist. Egal ob 147er oder 156er, die Sechszylinder-Renner bieten formvollendete Schönheit und Fahrleistungen, die einem Sportwagen mit ruhmreicher Renngeschichte vollends gerecht werden.

    Klar, dass neben der ganzen Schönheit bei soviel Leistung jeder GTA-Pilot gerne einmal Gas gibt. Da dies auf öffentlichen Straßen nicht nur recht teuer, sondern mitunter sehr gefährlich werden kann, hatten sich etliche GTA-Besitzer dazu entschlossen, einen Tag auf der Rennstrecke zu verbringen – am Steuer eines GTA, versteht sich…

    Und wo könnte man das als gestandener „Alfisti“ besser als in Italien? So koordinierten sich die Alfa Romeo GTA-Enthusiasten – der modernen Zeit entsprechend – über ein Internet-Forum zu einer Sternfahrt nach Varano de’ Melegari, das Kärntner Alfa Romeo-Autohaus Ortner, allen voran Vertriebsleiter Hannes Krisper, stand dabei hilfreich zur Seite. Damit schlug man zwei Fliegen mit einer Klappe: Erstens gibt es dort, eingebettet in der wunderschönen Landschaft der Emilia Romagna, nicht nur eine Rennstrecke, auf der eine der besten – wenn nicht die beste – Alfa Romeo-Rennfahrerschulen beheimatet ist, andererseits ist auch der Weg dorthin für einen passionierten Sportwagenfahrer genau der richtige: Viele Alpenpässe können überquert werden, viele kurvige Landstraßen führen durch Italien hindurch, bis in die Gegend rund um die Universitätsstadt Parma.

    So gesehen wurde das Treffen im Geburtsland der GTAs dann zu einer richtigen Sternfahrt: Aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und sogar aus Holland kamen rund 25 stolze GTA-Besitzer, die schon von der Anreise begeistert waren. Um sich auf die bevorstehenden Erfahrungen richtig einzustimmen, stand am Sonntagnachmittag ein Besuch an der Rennstrecke auf dem Programm, wo die Schweizer Tourenwagen-Meisterschaften ausgetragen wurden. Der Weg dorthin war nicht weit, die Alfa-Truppe hatte in einem schönen Hotel direkt gegenüber der Rennstrecke Quartier bezogen, wo am Abend ausgiebig fachgesimpelt wurde.

    Nicht mehr reden, sondern „ins Lenkrad greifen“ war dann am Montag angesagt: Seit 14 Jahren führt Ex-Formel 1-Pilot Andrea de Adamich das Fahrsicherheitszentrum und die Rennfahrerschule auf der italienischen Rennstrecke in Varano und schon bei der Vorstellung der Instruktoren wurde klar, dass es sich um die wohl professionellste Art handelt, das sichere und schnelle Fahren auf der Rennstrecke möglichst kompetent zu unterrichten. Die anwesenden Instruktoren waren oder sind allesamt Profi-Rennfahrer, die meisten mit großem Bezug zu Alfa Romeo bzw. zum Fiat-Konzern.

    Ein kleiner Auszug aus der Liste lässt das Herz jedes Motorsport-Fans höher schlagen: Andrea Piccini, Renato Travaglia, Andrea Navarra, Paolo Ruberti, Fabrizio Giovanardi, Andrea Chiesa oder Ivan Capelli sind nur einige der bekannten Namen, als besonderes „Zuckerl“ war für die mit vielen Österreichern gespickte Alfa-Abordnung mit Philipp Peter sogar ein österreichischer Top-Pilot als Instruktor dabei.

    Nach einer kurzen Begrüßung ging es zunächst einmal im Lehrsaal um die Theorie: Richtiges Sitzen, richtiges Lenken, Blicktechnik, Fahrphysik. Für viele war dieses Kapitel nicht gänzlich unbekannt, eine kleine Auffrischung tat aber auch den „Wissenden“ gut, um optimal vorbereitet auf die Rennstrecke gehen zu können.

    Und die Experten der „Guida Secura“ fackelten dann nicht lange: Ab auf die Rennstrecke, gleich mit richtigem Gerät: Der Fuhrpark ist unglaublich umfangreich, es standen genügend Alfa Romeo GT mit dem Sechszylinder-Motor sowie 147er und 156er GTAs zur Verfügung. In den Autos selbst ist neben den serienmäßigen Sicherheitsfeatures auch noch eine Roll-Bar sowie ein Feuerlösch-System verbaut, zusätzlich gibt es in jedem Auto (!) eine bzw. mehrere Kamera(s) und einen Videorecorder – damit kann man sich bei jeder Übung und bei jeder Runde auf der Strecke selbst aufnehmen und die gemachten Fehler zu Hause der Familie vorführen…

    Zwischen den Fahrten auf der Rennstrecke waren Fahrtechnik-Übungen angesagt: Auf der Schleuderplatte, mit dem Skid-Car und beim simulierten Elch-Test wurden verschiedenste überraschende und gefährliche Fahrsituationen durchgespielt, unter den genauen Anweisungen der Renn-Profis gelang den Kursteilnehmern eine deutliche Verbesserung ihrer Fahrtechnik und ihrer Reaktionen.

    Auch auf der Rennstrecke sind die möglichen Verbesserungen enorm, vor allem aufgrund der schonungslosen, aber konstruktiven Kritik der Rennfahrer, die einem auf den schnellen Runden zur Seite sitzen: „Zu spät gebremst“, „zu früh eingelenkt“, „zu langsam geschaltet“ – kein noch so kleiner Patzer bleibt den Instruktoren verborgen, mit Bestimmtheit und einer Portion Humor wecken sie dabei den Ehrgeiz im jeweiligen Fahrer, ohne ihn zu übertriebenem Ehrgeiz zu verleiten. Das verhindert auch die fehlende Zeitnehmung, so kommt gar niemand auf die Idee, die Zeiten eines Rennfahrers erreichen zu wollen. Das ist, nebenbei gesagt, sowieso kaum möglich. Ein in einem Alfa Romeo GTA integriertes Telemetrie-System deckt jeden Fehler gnadenlos auf: Da die ideale Kurve des Profis, dort die verwackelte Parabel von dir als Hobby-Piloten, auch ohne Zeitmessung wird schnell klar, dass hier Welten dazwischen liegen. Doch die Ausdrucke des Telemetrie-Systems zeigen auch eines: Jene Kurven vom Vormittag sind hässlich im Vergleich zu jenen vom Nachmittag, es ist eine deutliche Steigerung zu sehen. Quasi als „Belohnung“ und als Höhepunkt des Tages geht’s dann an Bord eines richtigen Rennautos: Ein 3,0 Liter Alfa Romeo GTV Cup-Auto, nur für dich: Slick-Bereifung, Edelstahl-Auspuffanlage, Schalensitze, H-Gurte, Überroll-Käfig. Nicht unbedingt mehr PS als ein GTA, aber weniger Gewicht und schier nie enden wollenden Grip durch die weichen, profillosen Slicks. Es sind die kürzesten zwei Runden des Tages, obwohl man sie auf der langen Version der Rennstrecke drehen darf, viel zu früh muss man sich aus dem engen, unbequemen Schalensitz wieder herauszwängen. Trotz Hitze und Lärm: Wir wären ewig weitergefahren…

    Am Ende eines anstrengenden aber unvergesslichen Tages gibt’s von Andrea de Adamich höchstpersönlich eine Urkunde sowie einen Ausweis im beliebten Scheckkartenformat, der ein erfolgreiches Absolvieren des Kurses bestätigt. „Die Polizei akzeptiert das allerdings nicht als Universal-Ausweis für Schnellfahren“, meint de Adamich abschließend – schade eigentlich…

    Um den Tag gebührend zu beschließen, begab sich die Alfa-Community nach dem anstrengenden „Renntag“ geschlossen per Bus in eine ausgefallene Trattoria, die sich als wahre Entdeckung offenbarte. Typisch Italienisches, gewitzt verfeinert und unheimlich lecker wurde unter anderem von der Chefin höchstpersönlich serviert, der hervorragende Wein und die gute Stimmung unter den „Alfisti“ trugen das ihre zu einem mehr als gelungenen Abschluss-Abend bei.

    Das Programm war damit noch nicht ganz beendet: Am Tag darauf folgten gleich zwei Highlights – als ob es nicht schon genug davon gegeben hätte: Den Anfang machte ein Werksbesuch bei Dallara – jener Rennwagenschmiede, die nicht nur ein paar Meter neben dem Autodromo von Varano beheimatet ist, sondern die auch seit Jahrzehnten äußerst erfolgreich Rennwägen aller Art konstruiert. Ob DTM-Auto, Formel 3-Bolide, IndyCar bzw. Indy Racing League-Fahrzeug, Formel Renault, GP2 oder sogar Formel 1: Dallara hat das nötige Know-How und zeigte bei der Führung durch das Werk – übrigens ein äußerst seltenes Ereignis – unglaublich viele Details. Fotografieren war natürlich strengstens verboten – die Besucher hätten dafür aber sowieso eher wenig Zeit gehabt, so viel Interessantes gab es zu sehen. Lediglich im Windkanal wurden die Dallara-Mannen übervorsichtig, das aktuelle Test-Modell wurde unter einem Tuch abgedeckt. Man kann sich denken warum: Schließlich baut Dallara das nächstjährige Formel 1-Fahrzeug für die russische Investorengruppe rund um den Stahlkonzern Midland – und just dieses Modell befand sich gerade im Windkanal…

    Den Abschluss bildete ein Besuch im „Centro Stile“, der Design-Zentrale des Fiat-Konzerns. Für Privatpersonen normalerweise gar nicht zugänglich, öffneten sich die Türen für die Alfa-GTA-Liebhaber – eine einmalige Chance, alte, neue und sogar noch ungesehene (!) Prototypen vorab zu bewundern.

    Für jeden, der von ganzem Herzen „Alfisti“ ist, müssen diese Tage im Mai unvergesslich bleiben – auch für jemanden, der zwar schwerstens Auto begeistert, aber kein „Alfisti“ ist, waren sie es. Und für viele wird der Abschied von der Emilia Romagna nur ein vorübergehender gewesen sein…

    Weitere Infos gibt’s unter:

    GTA-Owners-Forum:
    http://www.alfa-gta.net

    „Guida Secura“ von Andrea de Adamich:
    http://www.guidasicura.it

    Alfa Romeo-Autohaus Ortner:
    http://www.auto-ortner.cc

    Alfa Romeo Österreich:
    http://www.alfaromeo.at

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