Jaguar S-Type 4,2 V8 Executive – im Test | 29.11.2004
In der Ruhe liegt die Kraft
Jaguar macht Diesel. Schön. Jaguar macht Kombi. Schön. Jaguar macht aber auch den S-Type 4,2 mit V8-Motor und 298 PS. Noch schöner.
Manfred Wolf
Nur wer sich ändert, bleibt sich treu. Und so ist der Jaguar S-Type auch nach dem letzten Facelift jene noble und exklusive Oberklasse-Limousine geblieben, die er schon immer war, allerdings mit vielen frischen Details. Manche haben aufgeschrieen, beklagten Identitäts-Verlust und witterten Majestäts-Beleidigung, zu Unrecht, wie wir meinen.
Ein neuer Kühlergrill, neue Stoßfänger, eine schnörkellosere Seitenansicht und neu gestaltete Heckleuchten veränderten den Klassiker zwar, unterstreichen aber gekonnt die geduckte, sportliche und dennoch elegante Linie des S-Type.
Auch unter dem zeitlos-modischen Blechkleid wurde modernisiert. Optimiertes Fahrwerk, Alu-Motorhaube für bessere Gewichtsverteilung, neue Armaturentafel mit besser ablesbaren Instrumenten. Und auch wenn es für die Sport-Modelle und den S-Type R nun das Aluminium-Armaturenbrett gibt, das jenem im legendären E-Type aus dem Jahre 1961 nachempfunden ist, so hat man sich bei unserem Testwagen löblicherweise für Walnusswurzelholz und cremefarbenes Leder entschieden.
Was bekommen wir nun von einem Auto, das inklusive aller Extras 77.536,- Euro kostet, abgesehen von Leder und Walnussholz in rauen Mengen? Vor allen Dingen: Souveränität. Außerdem: Komfort, Ruhe, Entspannung. Die zurückgelegten Wege scheinen kürzer, lange Fahrten gehen fast spurlos vorüber.
Hauptverantwortlich dafür ist der 4,2 Liter V8 mit 298 PS. Seine Laufruhe, sein dennoch sonorer Klang, seine souveräne Kraftentfaltung im Zusammenspiel mit dem beinahe perfekten 6-Gang-Automatikgetriebe immunisieren vor der Hektik des Verkehrsalltages.
Zusätzlich bietet der Jaguar jeden erdenklichen Luxus. Aber mit einer Selbstverständlichkeit, dass man erst bemerkt wie praktisch manche Dinge sind, wenn man sie nicht mehr hat. Das Navigationssystem mit Touchscreen etwa, so einfach und doch so gut. Oder die elektrische Sitzverstellung, mit der du wirklich jeden Millimeter des Ledergestühls optimal anpassen kannst – Prunk und Praktik, friedlich vereint.
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