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Dicker Abstinenzler

Porsches große Sportlimousine Panamera schafft mit dem Dreiliter-Diesel aus dem Cayenne den Spagat zwischen Sportler und Abstinenzler.

Marcel Sommer/mid

Mit dem Panamera Diesel lässt sich ab August sportliches Fahren und Kilometerfressen einigermaßen gut vereinen. 6,3 Liter Sprit-Schnitt auf 100 Kilometern sind eine echte Kampfansage im Luxus-Viertürer-Segment.

Na gut, knappe acht Liter sind es bei den ersten gemütlichen Rundfahrten in dem 90.160 Euro teuren Straßen-Dampfer dann doch gewesen. Aber in einen Porsche einzusteigen und auf der Restkilometeranzeige einen Wert jenseits der 800 zu erblicken, ist schon etwas Besonderes. In naher Zukunft wird dieser Wert sogar noch steigen, da neben dem 80-Liter-Dieseltank ein optionaler 100-Liter-Tank in Planung ist.

Dreiliter-Diesel aus dem Cayenne

Bei der Motorenwahl hat sich Porsche des Dreiliter-Turbodiesels aus dem Cayenne bedient. Allerdings wurden durch kleine Veränderungen zehn PS mehr aus dem Sechszylinder herausgekitzelt. Seine nun 250 PS sorgen auf den Landstraßen für einfaches Überholen und ein sattes "aus der Kurve Herausbeschleunigen". Hier sind ihm die Sportwagen-Gene einfach anzumerken.

Beim Ampelstart ist die Traktionskontrolle, dank des dieseltypischen Drehmoments von 550 Newtonmetern, ziemlich damit beschäftigt, die Kraft der hinteren Antriebsräder auf die Straße zu bringen. Das Anfahren auf der kiesbedeckten Schlossauffahrt sollte daher vor dem ersten öffentlichen Auftritt unbedingt heimlich geübt werden, um die Herumstehenden
nicht mit kleinen Steinchen zu beschießen.

Ein Allradantrieb wird in dem aktuellen Panamera-Diesel-Modell nicht angeboten. Ebenso wird es keinen Zehn- oder
sogar Zwölfzylinder-Selbstzünder geben. Der einfache Grund: kein Platz unter der Motorhaube.

Kein Dieselsound weit und breit

Wird beim Kauf auf den kleinen, silberfarbenen Schriftzug "diesel" auf den vorderen Türen verzichtet, ist der Panamera kaum noch als Selbstzünder zu enttarnen. Viele werden jetzt vermuten, dass zumindest Außenstehende den "Diesel-Nagler" heraushören. Falsch gedacht. Sowohl für die Außenwelt, als auch - und ganz besonders - für die Insassen ist rein am Motoren- beziehungsweise Auspuffklang der Diesel nicht als solcher zu enttarnen.

Hier haben es die Sounddesigner geschafft, anders als die Konkurrenz, ganz ohne Lautsprecher, Generatoren oder ähnlichem elektronischen Schnickschnack den Klang neutral zu gestalten. Um genauer zu sein, emotionslos. Was auf langen Reisen ein Vorteil ist, wird vielleicht den einen oder anderen Porsche-Freund etwas enttäuschen. Und anders als bei den Zuffenhäuser Zweitürern, dem 911 oder dem Boxer, gibt es beim Panamera Diesel keine kleine Taste, mit welcher zumindest der Außenwelt etwas mehr Klang um die Ohren fliegt.

Für die Langstrecke ist er, nicht nur auf Grund seines idyllischen Innenraums und auch seiner enormen Reichweite, mehr als geeignet. Sind alle vier Einzelsitze besetzt, heißt es für die Mitfahrer zurücklehnen und genießen. Das achtstufige Automatikgetriebe sorgt für nichtspürbare Gangwechsel und auch bei der Höchstgeschwindigkeit von 242 km/h herrscht Ruhe - sofern der Nachwuchs mitspielt.

Null auf Hundert in 6,8 Sekunden

Zur Not lassen sich die kleinen Porsche-Fans mit einem kleinen "Null auf Hundert-Spurt" auf der Autobahnauffahrt besänftigen, der bereits nach 6,8 Sekunden vorbei ist. Beim Gepäck muss bei Vollbesetzung etwas eingespart werden, da der 445 Liter fassende Panamera-Kofferraum ein wenig klein geraten ist. Egal, zum Badeurlaub wird ja eh nicht so viel mitgenommen.

Sollte der Nachwuchs aus dem Mitreisealter herausgewachsen sein, freuen sich die Eltern bei umgeklappten Rücksitzen über ein gewaltiges Stauabteil mit 1.263 Litern Fassungsvermögen. Das Herausbauen der Kofferraumabdeckung ist zwar ein wenig schwierig, doch zu zweit ist auch dies zu schaffen.

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