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Opel Corsa 1.3 CDTI ecoFLEX - im Test

OPC light

Und noch ein Corsa im Test-Fuhrpark: Motorline.cc hat diesmal den Sparmeister der Flotte namens "ecoFLEX" in Augenschein genommen.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

Hier sehen Sie Bilder des Opel Corsa ecoFLEX!

Den Opel Corsa haben wir ja bereits in den verschiedensten Motorisierungen zu Gast gehabt, zum Beispiel als bärenstarkes Topmodell OPC, oder erst unlängst als GSi mit 150 PS. Leistungsmäßig am anderen Ende der Skala steht in der Corsa-Familie der 75 PS starke 1,3 CDTI EcoFlex.

Seine Mission ist natürlich eine andere als die des OPC; aber gleich vorweg können wir eine Gemeinsamkeit in der Charakteristik der beiden gleich festhalten: Den Fahrspaß. Zweifelsohne schadet es nicht, wenn man auf die Fahrwerkstechnik so sportlicher Verwandter zurückgreifen kann.

Gemeinsam hatte unser ecoFLEX mit dem OPC und dem GSi auch die dreitürige Karosserie. Gegen sie gibt es ein einziges, aber recht schwerwiegendes Argument: Die hinteren Seitenfenster geben dem Auto zwar eine flotte Coupé-Linie, aber sie sind beim Einparken überaus unpraktisch. Nachdem man es sich beim ecoFLEX aussuchen kann, raten wir zum im Alltag sowieso besser nutzbaren Fünftürer.

Ein Blick ins Innere

Allen Corsa gemein ist auch die seltsame Gestaltung der Armaturenlandschaft: Ein schimmernder Zierrahmen (bei uns champagnergolden) zieht sich um die Mittelkonsole bis hinauf zur Windschutzscheibe. Dort spiegelt er sich störend wider. Etwas weniger Zierwerk wäre hier mehr gewesen – unserTip fürs Facelift: Weg damit!

Das Materialmix geht eher in Richtung Kunststoff, der aber durchwegs gut verarbeitet ist. Die Oberflächen geraten miteinander etwas in Konflikt: längsgerillt hier, querkariert dort – das geht uns etwas zu sehr durcheinander. Für den eco-FLEX-Touch sorgen einige in Grün gehaltene Applikationen wie zum Beispiel im Drehzahlmesser.

Ansonsten ist der Corsa in jeder Hinsicht ein properes, ebenso nützliches wie amüsantes Auto. Positiv fällt am ecoFLEX auf, dass der angenehm straffe Fahrersitz (wahrscheinlich weil nicht so voluminös wie die Sport-Möblage im OPC und GSi) ein tieferes und ergonomisch besseres Sitzen möglich macht. Zumindest für den Fahrer, denn der Beifahrer sitzt wiederum Opel-typisch hoch.

Das Fahrerlebnis

Mondrakete ist der Corsa ecoFLEX natürlich keine. Das entspräche nicht seinem Lastenheft. Die Grenzen des Angenehmen werden aber nicht vom Motor selbst vorgegeben, sondern vom Getriebe.

Die kleine Diesel-Maschine ist ein Muster an Drehfreudigkeit, wie alle CDTI-Aggregate; sie erspart sich aber eine Unart ihrer größeren Brüder, nämlich das Drehmoment-Loch im unteren Bereich. Damit kann der EcoFlex seiner Aufgabe, dem Spritsparen, wunderbar nachkommen.

Das Getriebe ist, wie bei Sparmeistern üblich, eher lang übersetzt. Es bietet fünf Fahrstufen zur Auswahl. Und das ist unserer Meinung nach eine zu wenig.

In der Innenstadt und auf Freilandstraßen ist der Corsa ausreichend motorisiert. Da fährt sich der Rüsselsheimer ganz tadellos, ohne dass je der Gedanke „ich bin nur die Sparversion“ aufkäme. Auf der Autobahn ist die Geschichte schon eine andere.

Scream

Auf eine Höchstgeschwindigkeit von 163 km/h Höchstgeschwindigkeit ist der Corsa ecoFLEX ausgelegt, ein für heutige technische Möglichkeiten sehr konservativer Wert, zumal für ein Auto aus dem Raser-Mekka Deutschland. Uns hilft der ecoFLEX also auch in dieser Hinsicht sparen – nämlich bei Strafen für’s Schnellfahren.

Ans Autobahnlimit halten wir uns nicht nur, weil wir brave StaatsbürgerInnen sind. Denn in höheren Drehzahlregionen wird der 1,3-CDTI-Motor nämlich laut. Da wünscht man sich einen sechsten Gang, der die Drehzahlen in für alle Beteiligten – Motor und Passagiere – angenehmere Regionen senken könnte. Erstrebenswert sind längere Autobahn-Etappen aufgrund des Geräuschniveaus im Innenraum nicht.

Der Durchschnittsverbrauch wird vom Werk mit 4,5 Litern Dieselkraftstoff auf 100 km angesetzt. Sofern man bei Rückenwind auf einem Test-Oval unterwegs ist, erscheint das machbar. Aber nur wenige von uns können das von sich behaupten. Im Alltag, noch auf Winterreifen, kamen wir der 6-Liter-Grenze mitunter recht nahe, im Schnitt waren es 5,5 Liter. Das ist immer noch ein einigermaßen moderater Wert für, wie schon gesagt, beinahe ungetrübtes Fahrvergnügen.

Der Grundpreis für die ecoFLEX-Variante von Opels klassischem Kleinwagen in der Basisausstattung beträgt 14.220,-Euro. Den größten Luxus stellt das Paket „Style“ für rund 2.300,- Aufpreis-Euro dar. In einem solchen Fahrzeug finden sich bann beispielsweise Klimaautomatik, Radio mit Lenkrad-Fernbedienung, Zentralverriegelung, Front-, Seiten- und Kopfairbags vorne, elektrische Fensterheber und ein doppelter Gepäckraumboden.

In typischer Markenmanier gibt es eine recht umfangreiche Liste an optionalen Extras für alle, die beim Sparen nicht darben wollen. Zu diesen zählt leider auch das elektronische Stabilitätsprogramm. Kopfairbags sind erst ab der mittleren Ausstattungsvariante „Edition“ serienmäßig. Unser Testwagen hatte noch einige Extras wie z.B. elektrisch verstellbare Seitenspiegel und Nebelscheinwerfer mit an Bord.

Testurteil

Plus

+ sparsam, aber dennoch vergnüglich
+ komfortables, aber dennoch sportliches Fahrwerk
+ qualitativ untadelig

Minus:

- das alte Leiden des Corsa-Dreitürers: Die schlechte Übersichtlichkeit
- kein „Spar-Paket“
- Motor wird bei hohen Touren laut
- kein sechster Gang
- ESP nur gegen Aufpreis, Kopfairbags erst ab mittlerer Ausstattung

Unser Eindruck:

Verarbeitung: 1
Ausstattung: 1-2
Bedienung: 1
Komfort: 3
Verbrauch: 1-2
Fahrleistung: 2
Sicherheitsausstattung: 2

Resümee

Wer den Sparmeister fährt, verreist sowieso mit der Bahn, meint Opel und ordnet dem Corsa ecoFLEX die Rolle des Zweitwagens für Kurzstrecken zu, obwohl er eigentlich mehr zu leisten imstande wäre. Dafür ist er dann aber doch etwas teuer. Unserer Meinung nach eine verpasste Chance!

Weitere Testdetails:

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  • Rechtsschutz-Info

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