AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Mini John Cooper Works – schon gefahren

Benzin im Blut

In Reminiszenz an den legendären John Cooper hat Mini mit dem John Cooper Works einen wahrlich potenten Zwerg auf die Räder gestellt. Motorline.cc war auf Testfahrt.

Ingo Gutjahr

Hier finden Sie Fotos des Mini John Cooper Works.

Der Name John Cooper allein erzeugt nicht nur bei eingefleischten Mini-Fans freudige Erregung. Der Brite John Cooper war nicht nur ein Held auf der Rennstrecke, sondern auch ein fabelhafter Konstrukteur. In den sechziger Jahren waren seine sagenhaften Mini Cooper die erfolgreichsten Rennwagen überhaupt. Bis heute schwingt bei der Bezeichnung „Cooper” die Aura von übermotorisierten Kleinwagen mit. „Übermotorisiert” ist der jüngste Spross in der Mini-Reihe aber definitiv nicht. Korrekt wäre: Er ist perfekt motorisiert.

Nahe am Rennwagen

BMW hat bei der Entwicklung tief in die Trickkiste der Rennserie „John Cooper Works Challenge” gegriffen. Noch nie war ein Serienauto näher an einen Rennwagen angelehnt. Auf der technischen Seite trennen den 211 PS/280 Nm starken Works vom ebenfalls gar nicht profanen Mini Cooper S neben einem gründlich überarbeiteten Motor (Turbo, Ansaugung, reduzierte Kompression usw.) auch ein verstärktes und anders abgestuftes Getriebe, Vierkolben-Festsattelbremsen an der Vorderachse sowie eine deftiger klingende Abgasanlage.

Obendrein wurde das DSC genannte ESP um ein elektronisches Sperrdifferenzial bereichert. Es reguliert den Schlupf am kurveninneren Rad durch gezielten Bremseingriff und ahmt damit eine 50%ige mechanische Sperre nach. Im DTC genannten Modus reagiert das ESP erst später auf Gefahrenmomente und lässt einiges an Schlupf an den Vorderrädern zu. Und da es gerade in Mode ist, wurde dem Briten auch noch eine „Sport”-Taste spendiert. Damit kann die Gaspedalkennlinie schärfer und die Lenkung straffer reguliert werden.

Grenzenloser Fahrspaß im Mini

Motorline.cc durfte in Palma de Mallorca bereits die ersten atemberaubenden Testkilometer im fahrerisch interessanten Hinterland sowie auf einer geschlossenen Rennstrecke abspulen. Bereits auf der stark befahrenen Stadtautobahn ist das nochmals verbesserte Ansprechverhalten des Twin-Scroll-Turboladers positiv aufgefallen. Die Abstimmung des Fahrwerks blieb ähnlich der des herkömmlichen Cooper S eher auf der verbindlichen, jedoch keineswegs unangenehmen Seite.

Je mehr die Verkehrsdichte abnimmt, desto besser kann der John Cooper Works seine wahren Talente ausspielen. Verwinkelte Bergstraßen, enge Haarnadelkurven und kurze Geraden, das ist das Metier des kleinen Kraftlackels. Wie von einem unsichtbaren Gummiband gezogen, reißt es den Mini nach vorne. 6,5 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h sind Sportwagenwerte.

Untermalt wird die furiose Beschleunigungsorgie von heiserem Trompeten aus den beiden mittig angeordneten Endrohren. Schubbetrieb wird mit dumpfen Bollern und gelegentlichem Schießen aus dem Auspuff kommentiert. Die Anschlüsse des virtuos schaltbaren Sechsgang-Getriebes passen perfekt, die neuen Bremsen sind feinfühlig zu dosieren und zeigten auch nach der zwanzigsten Runde auf der Rennstrecke keinerlei Ermüdungserscheinungen.

Die wahre Stärke eines Mini liegt jedoch nicht im tumben Geradeausbolzen, sondern im eleganten Kurvenballett. Außer einigen puristischen Sportwagen wie der Lotus Elise gibt es momentan kein Serienfahrzeug, das auf eine derart eindrucksvolle Art um die Ecken zirkelt.

Angefangen beim spielerischen, nahezu trägheitsfreien Einlenken über die schier unendlich scheinende Haftung in Hochgeschwindigkeitskurven bis zu frivolen Heckschwenks in scharf angebremsten Kehren – egal, in welcher Situation man sich befindet, der Mini wirkt wie eine Gedankenlesemaschine, er macht stets genau das, was der Fahrer will, ja ahnt es geradezu voraus. Negativ anzukreiden ist lediglich die Tendenz, Spurrillen nachlaufen. Das wär's aber auch schon.

Sparsam im Verbrauch, selbstbewusst im Preis

Dass scheinbar grenzenlose Fahrfreude nicht immer einen mahnenden Zeigefinger bei den Grünen emporschnellen lassen muss, beweist ein Durchschnittsverbrauch von sensationellen 6,9 Litern auf 100 km. Auf ruhig angegangenen Landstraßenpartien kann dieser Wert sogar noch unterboten werden. Den Verbrauch über die zwanzig heißen Runden am Ring erwähnen wir hier aber sicherheitshalber nicht.

Wenn der Mini schon nicht beim Verbrauch schluckt, der eine oder andere Fan wird es bei der Anschaffung tun: Nicht weniger als € 29.710,- muss der geneigte Käufer für die zweitürige „John Cooper Works”-Version auf den Tresen legen. Der heißbegehrte Clubman schlägt mit € 31.710,- zu Buche. Beiden gemeinsam ist eine umfassende Sicherheitsausstattung, die sonstige Serienmitgift ist mit dem Fehlen einer Klimaanlage eher dürftig ausgefallen. Abhilfe schafft das „Austrian Chili”-Paket für € 3.150,-. Mit dabei sind dann neben einer Klimaautomatik auch Xenonlicht, ein Multifunktionslenkrad mit Tempomat, ein Innenlichtpaket, Nebelscheinwerfer, ein Bordcomputer, beheizte Außenspiegel und noch einiges mehr.

Gemessen am Fahrspaß, den man mit dem Mini John Cooper Works erwirbt, relativiert sich der Anschaffungspreis aber rasch zum Schnäppchen.

In diesem Sinne: A Mini puts a smile on your face.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

So wurde der Lamborghini Diablo zum Pop-Hit

Eine Dekade alt: "Maschin" von Bilderbuch

Autos in Musikvideos sind nicht neu. Doch wie die österreichische Band Bilderbuch den gelben Sportwagen in ihrem Musikvideo zu "Maschin" einsetzte, definierte die Grenzen zur Kunst neu. Wir feiern das Video, die Band und den Diablo bis heute – mit euch!

Wer einen neuen Golf braucht, sollte jetzt schnell sein. VW bietet den Rabbit samt All-inklusive Package für fünf Jahre ab € 399,– monatlich an – ganz ohne Anzahlung. Viel Zeit lassen sollte man sich aber nicht.

Diesel um 1,169 Euro? Ein Fehler!

Billigdiesel führt zu Ansturm auf Tankstelle

Am 29. Jänner fuhren zahlreiche Diesellenker nach Horn zum Spritsparen. Eine Tankstelle hatte einen fehlerhaften Preis ausgewiesen – erst am 30. Jänner in der Früh wurde der Lapsus bemerkt. Glück gehabt: Zurückzahlen müssen die Glücklichen die Differenz nicht.

Vor allem der Benziner könnte preislich interessant werden

Omoda: Crossover-SUV Omoda 5 kommt nach Österreich

Für den Start auf dem österreichischen Markt bringtg Omoda ihr SUV-Modell 5. Den Anfang macht im ersten Halbjahr 2024 die Benziner-Variante, Hybrid und BEV folgen kurz darauf. Besonders erstaunlich: die Preise, die bei 26.000 Euro starten sollen.