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The sound of silence

Ab sofort wird die Lexus-Modellpalette um den LS 600h erweitert. Die erste Hybrid-Luxuslimousine konnte uns bei einer ersten Ausfahrt voll überzeugen.

Stefan Gruber

  • Hier finden Sie viele Bilder des Lexus LS600 h!

    In den USA ist Lexus schon seit Jahren die Nr. 1 am Luxusautomarkt. Anders in Europa, wo die Nobelmarke von Toyota das Segment noch nicht anführt, trotzdem kann Lexus Europa auf das erfolgreichste Jahr in Europa zurückblicken, immerhin wurden 2006 um 74% mehr Lexus in Europa verkauft als noch 2005. In Österreich war die Steigerung mit 112% noch weit höher.

    Mit dem neuen LS 600h möchte Lexus nun auch in Europa in der Luxusklasse punkten und setzt in jede Richtung Maßstäbe. Nicht nur der Hybrid-Antrieb ist in dieser Klasse eine Neuheit, auch der Rest kann sich sehen lassen. Egal, ob es um die Disziplin „Komfort”, „Leistung” oder „Sicherheit” geht, der Lexus zeigt in jedem Kapitel, dass er nicht nur in den USA zum Marktführer werden möchte. Bei einer ersten Testfahrt konnten wir uns schon von den Vorzügen des großen Lexus überzeugen, sowohl in der Normalversion als auch in der verlängerten „L”-Version.

    Schon der Start des Autos ist ein Erlebnis für sich. Per Knopfdruck wird gestartet, nur wartet man dann vergeblich auf ein Geräusch oder eine kleine Bewegung des Autos – es herrscht absolute Stille. Zuerst wird nämlich nur der Elektromotor aktiviert, erst beim Tritt aufs Gas wird auch der Zündfunke an den Otto-Motor übertragen – man merkt dann zumindest, dass sich das Fahrzeug bewegt und somit gestartet sein sollte, den etwa ein Motorgeräusch oder eine Vibration hört oder spürt man noch immer nicht. Selbst bei Tempo 150 ist der Lexus flüsterleise, und auch bei Top-Speed herrscht noch angenehme Zurückhaltung, was das Geräuschniveau betrifft.

    Niemals zurückhaltend ist der Lexus mit der Leistung. Die Mischung aus 5,0 Liter V8 Benzinmotor und zusätzlichem Elektromotor ergibt eine Gesamtleistung von 445 PS (327 kW), welche den Lexus bei Bedarf in 6,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Wer diese Leistung nicht bis zum letzten ausschöpft und immer mit Vollgas unterwegs ist, wird die Belohnung an der Tankstelle erhalten. Bei unserer ersten Ausfahrt konnten wir bei gemischter Fahrweise (Autobahn, Stadt, Landstraße, Stau) einen sensationellen Verbrauch von 10 Liter auf 100 km herausfahren, was für ein Auto dieser Leistungsstufe, welches zudem noch mit Allradantrieb unterwegs ist, mehr als nur sensationell ist.

    Sehr gelungen ist auch die Mischung aus Komfort und Sport. Der große Lexus lässt sich sowohl als komfortable Limousine bewegen, als auch sportlich über Landstraßen gleiten. Für die richtige Dämpfereinsteillung ist nur ein Druck auf den Knopf notwendig, und schon ist man im „Comfort”-, „Normal”- oder „Sport”-Modus. Die Luftfederung mit den adaptiven, variablen Federelementen (AVS) enthält zudem eine automatische Wankstabilisierung, welche die Nick- und Rollbewegeungen synchronisiert. Darüber hinaus ist der LS 600h auch mit einer geschwindigkeitsabhängigen elektrischen Servolenkung ausgestattet, die mit der variablen Lenkübersetzung „VGRS” kombiniert ist. Dieses System unterstützt auch das Fahrdynamik-Management (VDIM) sowie die Notfall-Lenkunterstützung (Emergency Steering Assist) des Pre-Crash-Systems, welches ebenfalls für mehr Sicherheit im Lexus sorgt.

    Alle diese elektrischen Helfer sorgen für ein absolut sicheres Fahrverhalten und korrigieren auch so manch kleinen Fahrfehler, die Physik ganz ausschalten können sie aber natürlich auch nicht. Trotzdem stellt Lexus mit diesen Sicherheitsfeatures ganz klar, dass das Wohl der Passagiere an erster Stelle steht – über serienmäßige Airbags oder ABS müssen wir erst gar nicht reden, die sind selbstverständlich.

    Ein weiteres technisches Highlight ist das weltweit erste LED-Abblendlicht in einem Serienfahrzeug. Der Vorteil dieser Technologie besteht in der besseren Fahrbahnausleuchtung und einer längeren Lebenszeit, bei gleich bleibender Lichtleistung.

    Neben diesen Highlights sorgt der Lexus LS 600h aber auch mit jeder Menge weiterer Gimmicks für mehr Komfort beim Fahren. So gibt es zum Beispiel im Lenkrad eine „Hold”-Taste. Diese dient dazu, dass im „D”-Modus der Automatik das Fahrzeug beim Stillstand nicht weiterrollt, sobald man die Bremse loslässt. Es reicht dann ein kleiner Druck aufs Gaspedal, und es geht schon wieder weiter. Der Fahrer spart sich somit die Parkposition-Stellung an der Kreuzung einzulegen oder die ganze Zeit auf der Bremse zu stehen.

    Bei einem Fahrzeug dieser Klasse zählen aber nicht nur die technischen Faktoren, sondern auch das Wohlfühlambiente für die Passagiere ist entscheidend. Aber auch hier erlaubt sich der Lexus lediglich einen kleinen Fauxpas. Der LS600 h hat so ziemlich alles mit an Bord, was das Herz begehrt: hervorragende Sitze mit feinstem Leder, die sowohl eine Heiz- als auch eine Kühlfunktion haben, ein tolles Sound-System von Mark Levinson, ein Navigationssystem, eine Klimaautomatik und noch vieles mehr. Lediglich ein kühlbares Handschuhfach oder Fach in der Mittelkonsole fehlen. Lediglich die „L”-Version, welche dann mit dem „Ambiente”- und dem „Relax”-Paket kombiniert werden kann, verfügt hinten über ein gekühltes Fach.

    Bei den beiden Zusatzausstattungen ist dann auch der „Ottoman”-Sitz mit dabei, hier kann der Platz hinter dem Beifahrer zu einem wahren Business-Class-Sitz gemacht werden, inkl. ausfahrbarer Fußstütze für eine angenehme Liegeposition und eigenem DVD-Entertainmentsystem im Dachhimmel.

    Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und sich auf den Weg zum Lexus-Händler macht, der sollte vorab noch sein Konto checken. Der LS 600h kostet nämlich 115.395,60 Euro in der Basisversion. Wer dann noch das Ambiente-Paket mit erweitertem PCS- und IPA-System will, muss nochmals 24.679,20 Euro hinzurechnen. In der Langversion sind dann 123.396,- Euro fällig, mit Ambiente- und Relax-Paket kommt man dann schon über die 150.000,- € Grenze. Im Vergleich zur Konkurrenz und in Anbetracht der Ausstattung ist der Lexus dann zwar noch immer günstiger, jedoch wird er unterhalb der Vorstandsetage trotzdem das Budget sprengen.

    Auf jeden Fall ist der Lexus LS 600h eine tolle Alternative zu anderen Autos dieser Fahrzeugklasse. Dass zudem pro Jahr in Österreich nur 20 Autos zur Verfügung stehen, macht ihn dann sogar noch interessanter, auf jeden Fall exklusiver.

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