Kein guter Sommer für den EU-Automobilmarkt | 14.09.2004
Sommer-Flaute
In Europa kamen von Januar bis August 2004 knapp 9,84 Millionen Pkw und Kombi neu auf den Markt, das Gesamtjahres-Plus schrumpft auf 1,8 Prozent.
mid/hw
Der europäische Automobilmarkt hat den Sommer nicht gut überstanden. Zeigte sich im Jahresverlauf bis einschließlich Juni mit 7,84 Millionen neu zugelassenen Pkw noch ein Plus von 3,3 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres, haben Rückgänge im Juli um fünf Prozent und im August um 0,8 Prozent das aufgelaufenen Gesamtjahres-Plus auf 1,8 Prozent abschmelzen lassen. Nach Angaben des Verbandes der europäischen Automobilhersteller (ACEA) kamen in Europa von Januar bis August 2004 knapp 9,84 Millionen Pkw und Kombi neu auf den Markt.
Bei den Volumenmärkten gibt es unterschiedliche Entwicklungen: Spitzenreiter Deutschland erreichte bis August 2,15 Millionen Neuzulassungen. Dies entspricht einem Rückgang von 2,2 Prozent. Großbritannien konnte 1,65 Millionen Pkw absetzen, was im Gegensatz zu Deutschland einen Zuwachs um ein Prozent ausmacht.
Italien auf Platz drei bedeutet 1,58 Millionen Einheiten, was einem Zulassungsplus von 1,2 Prozent entspricht. In Frankreich, an vierter Position, wurden 1,3 Prozent weniger Pkw verkauft, was 1,34 Millionen Neuzulassungen ausmachen. Spanien schaffte ein sattes Plus von 12,1 Prozent auf 1,05 Millionen Einheiten.
Die Hersteller mussten unterschiedlich Federn lassen. Der Verkauf des Volkswagen-Konzern als Marktführer mit den Marken VW, Audi, Skoda und Seat verringerte sich von Januar bis August gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,5 Prozent auf 1,74 Millionen Fahrzeuge.
Platz zwei der Hersteller-Rangliste geht an die PSA-Gruppe mit Peugeot und Citroen, die allerdings ein noch deutlicheres Minus von 3,4 Prozent auf 1,42 Millionen Einheiten hinnehmen muss.
Dahinter folgt Ford mit Volvo, Land Rover und Jaguar, die ein Plus von 3,6 Prozent auf 1,11 Millionen Fahrzeuge verzeichnen. Auf Rang vier steht Renault mit einem leichten Zuwachs von 0,3 Prozent auf knapp über eine Million Einheiten. Die GM-Gruppe mit Opel und Saab verkaufte rund 950.000 Pkw und verfehlte das Vorjahresniveau um 0,2 Prozent.
Dagegen beeindruckt weiterhin der Sturmlauf von Japanern und Koreanern. Besonders erfolgreich Toyota mit Lexus. Hier signalisieren knapp über eine halbe Millionen Fahrzeuge bis zum August ein Plus von neun Prozent, auf dem zweiten Platz Nissan mit 250.000 Fahrzeuge und einem Rückgang von 2,2 Prozent.
Den dritten Rang unter den Japanern hat jetzt Mazda mit einem Plus um 24,6 Prozent auf 171.000 Autos erreicht. Erstaunlich Mitsubishi, hinter Honda mit 146.000 Einheiten und plus 11,1 Prozent und Suzuki mit 110.000 Einheiten und plus 13,4 Prozent, auf Platz sechs:
Trotz der Diskussion in Japan um die Zukunft der Marke entschieden sich in Europa fast 78 000 Käufer für ein Fahrzeug mit dem Diamanten-Logo, was einem Plus von 1,1 Prozent entspricht. Bei den Koreanern dominiert Hyundai mit 198.000 Einheiten. Dies ist ein Zuwachs von 17,9 Prozent.
In den gesondert erfassten neuen EU-Mitgliedstaaten zählt der ACEA im bisherigen Jahresverlauf 572.000 Neuzulassungen. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,2 Prozent. Stärkster Einzelmarkt ist Polen mit 235.000 Einheiten und einem Zuwachs von 4,9 Prozent.
In Österreich sind laut Angaben der EurotaxGlass von Jänner bis August 2004 um 3,59 Prozent mehr Autos als im Vergleichszeitraum des Vorjahres zugelassen worden, das entspricht 218.820 Autos. Der August 2004 lag 1,47 Prozent über dem August 2003, heuer wurden 20.636 Autos zugelassen.