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Alpine soll "Mini-Ferrari" werden
Renault/Alpine

Der neue Renault-Boss hat große Pläne

Vor Kurzem noch geisterten Berichte darüber durchs Netz, dass Alpine vor dem Aus stehen könnte. Unter Renaults neuer Führung mit Luca de Meo sehen die Dinge jetzt aber ganz anders aus ...

Johannes Posch

Nachdem die Marke Alpine noch vor wenigen Monaten kurz davor stand, möglicherweise zu verschwinden, scheint sie uns jetzt nicht nur zu erhalten zu bleiben, sondern könnte sogar zum Dreh- und Angelpunkt für alles sportliche innerhalb der französischen Marke werden. Zumindest scheint der neue Renault-Chef Luca de Meo durchaus optimistisch zu sein, was die Zukunft der Marke angeht.

Zuvor hatte Renault drei Performance-Divisionen, zwischen denen nur sehr wenig Zusammenarbeit bestand: Das Renault Formel-1-Team, das RenaultSport-Team, das für die Performance-Modelle wie den Megane RS verantwortlich zeichnete, aber laut de Meo keine exakte Rollenbeschreibung hatte und wie ein "Stamm voller sehr kompetenter Freaks" agierte, und eben Alpine.

"In Hinblick auf die finanziellen Probleme gab es Druck, Alpine zu schließen", sagte de Meo gegenüber Top Gear in einem Interview. "Aber ich sah die Möglichkeit, diese drei Instanzen zu kombinieren, um ein "Mini-Ferrari" zu schaffen, wenn Sie mir den Ausdruck gestatten."

Die ersten Schritte davon haben wir bereits erlebt: Das Formel 1-Team heißt ab nächster Saison offiziell Alpine und auch in der WEC wagt man als Alpine den Schritt in die LMP-1. In Hinblick auf die Straßenautos sehe er zudem durchaus eine Zukunft für die A110, man müsse den Lifecycle aber so handhaben, wie das Porsche etwa beim 911 tut. Das bedeutet: viele unterschiedliche Varianten. Vielleicht bekommen wir also doch noch einen Alpine Roadster?! Wir werden sehen. Jedenfalls ist de Meo aber alles andere als abgehoben oder realitätsfremd: "Alpine ist eine Marke mit langer Tradition. Aber wir müssen mit dieser ganzen Nostalgie aufhören und in die Zukunft blicken. Die Elektro-Erfahrung emotional erlebbar machen. Wir haben Ideen ..." Auch ein Elektro-Alpine scheint also in Überlegung, allerdings freilich nur, wenn sich ein Business Case dafür ergibt ... eventuell mit einem Partner, meinte de Meo.

Zudem will er sich für Alpine auf bewährte Rezepte aus seiner Zeit bei Seat verlassen. Heißt: Künftige Alpine-Modelle könnten wie immer noch bei Cupra üblich auf Renault-Modellen basieren. Vorstellbar wäre also, dass der nächste Top-Megane nicht "RS Trophy-R", sondern eben "Alpine Megane" heißt - oder so ähnlich. Ein "Kangoo Alpine" sei aber jedenfalls nicht angedacht, beruhigt er lachend.

De Meo ist jedenfalls ein Mann mit viel Erfahrung - auch was das Management von mehreren Teams angeht. In der Vergangenheit war er beispielsweise als Markenverantwortlicher bei Fiat und leitete das Marketing von Audi. Dennoch ist sein neuer Job eine Herausforderung: "Ich hatte Abarth und Audi Sport, aber das hatte ich nie: ein Formel-1-Team, ein Werk wie Dieppe und die brillante Ingenieurskunst von RenaultSport"

Das mittelfristige Ziel von de Meo für Alpine ist in 3-4 Jahren die Gewinnschwelle zu erreichen, und zwar für die gesamte neue Alpine Division einschließlich des F1-Teams. Er sagt, seine Aufgabe sei es gewesen, Vertrauen in Renault zu schaffen, ein Unternehmen, in dem es seiner Meinung nach viele Talente gibt. "Wir standen gerade seit 10 Jahren zum ersten Mal in einem F1-Grand Prix wieder auf dem Podium. Ein wenig Selbstvertrauen kann alles ändern."

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