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Der neue Leistungsgewicht-König

Der neue 750S ist der leichteste und gleichzeitig leistungsstärkste Serien-McLaren aller Zeiten. Darüber hinaus blieben all die Ingredienzen erhalten, die schon den Vorgänger, den 720S großartig gemacht haben: Hinterradantrieb, V8-Motor und ein gewohnt spektakuläres Design.

Wenn wir schon den Vorgänger erwähnen, bleiben wir doch gleich noch ein wenig bei eben jenem: Der neue 750S ist nämlich nicht per se ein komplett neues Auto – so wie es etwa der Artura, McLarens aktueller Plug-in Hybrid, ist – sondern eher eine umfassende Weiterentwicklung des 720S. Rund 30 Prozent der Komponenten wurden neu entwickelt, sagen die Briten. Das aber reicht allemal, um ihn durchaus noch ein ganzes Stück begehrlicher zu machen als den Wagen, den er ablöst. Immerhin wurde er dadurch stärker, leichter und einfach rundherum aufregender. Doch um wieviel eigentlich? Also für den letzten Punkt ist das freilich aus der Ferne schwer zu sagen, aber der Blick aufs Datenblatt macht dafür umso hoffnungsvoller: 30 Kilogramm weniger und die namensgebenden 750 PS bedeuten, dass der Wagen ein Trockengewicht von 1.277 kg auf die Waage bringt und so ein, im Falle des Coupés, Leistungsgewicht von 587 PS pro Tonne vorzuweisen hat. 193 kg weniger als sein nächster Konkurrent bei einem gleichzeitigen Leistungsvorteil von 22 PS, rechnen die Briten vor, ohne freilich zu sagen, welcher Wagen gemeint ist. Dafür aber wird betont, dass auch der mit einem einziehbaren Hardtop ausstaffierte Spider mit seinen 566 PS pro Tonne bei seinem geringsten Trockengewicht von 1.326 kg führend im Segment ist.

Doch weiter im Text. Natürlich wurde die Kohlefaser-Monocoque-Konstruktion beibehalten, ebenso wie das grundsätzliche Antriebsduo bestehend aus einem 4,0-Liter-V8-Benzinmotor mit Doppelturboaufladung (750 PS / 800 NM) und einem sequentiellen 7-Gang-Getriebe, das die Kraft an die Hinterräder weitergibt. Eine optimierte Übersetzung sowie die höhere Power sorgt allerdings für neue Rekordwerte beim Ampelstart: 0-100km/h in 2,8 Sekunden; 0-200km/h in 7,2 Sekunden (Spider 7,3 Sekunden) und 0-300km/h in weniger als 20 Sekunden (Spider 20,4). Auch in Kurven aber soll der 750S seinem Vorgänger überlegen sein und mehr Abtrieb ebenso wie eine bessere Balance bieten. Konkret wurde der Frontsplitter verlängert und man entschied sich für schmalere Lufteinlässe, neue Belüftungsöffnungen an den hinteren Radkästen, einen verlängerten, aktiven Heckflügel aus Kohlefaser und neue Stoßfänger vorne und hinten. Und im Abgang sorgt der neue, vom McLaren P1 inspirierte mittige Auspuff für ein unverwechselbares Crescendo.

In Sachen Fahrwerk kommt beim 750S erstmals die neueste Generation von McLarens hochgelobter hydraulisch gekoppelter Aufhängung - PCC III - zum Einsatz. Sie verfügt über eine maßgeschneiderte Speicherabstimmung, neue leichte Federn und Dämpfer sowie eine überarbeitete Geometrie und liefert noch mehr Agilität, Gefühl und Rückmeldung; sagt McLaren. Für den Alltag wiederum nett: Ein neues Fahrzeugliftsystem hebt die Fahrzeugfront auf Knopfdruck in nur vier Sekunden an - weniger als die Hälfte der Zeit seines Vorgängers und schneller als jeder andere McLaren. Zudem wartet ein neues, vom System im Senna abgeleitetes Upgrade für die Rennstreckenbremse, das Keramikscheiben und Monoblock-Bremssättel mit einem neuen Bremskraftverstärker und einer neuen Unterdruckpumpe kombiniert.

Auch innen wartet viel Neues und Spektakuläres. Der neue Innenraum ist noch stärker auf den Fahrer ausgerichtet und bietet unter anderem ein neues, an der Lenksäule montiertes Instrumentendisplay, das mit Wippschaltern die Steuerung der Active Dynamic-Einstellungen erlaubt; eine Innovation von McLaren, die es ermöglicht, Fahrwerks- und Antriebsmodi mit den Händen am Lenkrad zu ändern. Und apropos "Fahreinstellungen": Die neue McLaren Control Launcher (MCL)-Funktion, ermöglicht es dem Piloten eine bevorzugte Kombination von Aerodynamik-, Handling-, Antriebsstrang- und Getriebeeinstellungen zu speichern und per Knopfdruck wieder aufzurufen. Doch zurück zum Thema "Gewicht": die neuen Sitze mit Kohlefaserummantelung sehen nicht nur cool aus, sie sparen zusammen 17,5 kg Gewicht gegenüber der Basissitze des 720S ein. Auch das neue neue Fahrer-Instrumenten-Display ist um 1,8 kg leichter geworden und selbst das Glas der Windschutzscheibe trägt zur Gewichtsreduzierung bei und spart 1,6 kg ein.

Unnötig zu erwähnen, dass man dem 750S zudem, innen wie außen, auf mannigfaltige Art und Weise seinen eigenen Stempel aufdrucken kann, wobei die Gestaltungsoptionen innen beispielsweise Super-Lightweight Carbon Fibre Racing Seats und ein neues Bowers & Wilkins Premium Audiosystem beinhalten. Und apropos Audiosystem: Apple CarPlay ist serienmäßig, ebenso wie USB-C und USB-A zum schnellen Aufladen von Geräten. Am Ende ist immerhin selbst ein McLaren 750S auch noch ein Auto, das ganz alltägliche Dinge bieten muss.

Zum Design jedenfalls lassen wir am besten einfach die Bilder für sich sprechen. Ein paar Besonderheiten seien aber hervorgehoben. Etwa die transparenten, verglasten C-Säulen, die durch den Monocage II aus Kohlefaser ermöglicht werden. Oder aber die "Augenhöhlen" am Bug, die eine Doppelfunktion erfüllen: Sie integrieren eine digitale LED-Beleuchtung mit einem einzigartigen Ansaugweg für die Niedertemperaturkühler (für Getriebe und Ladeluftkühler) und minimieren gleichzeitig den Luftwiderstand. So wie die Lufteinlässe tief in die Türen des 750S eindringen, so schneiden auch diese Aero-Kanäle tief in die Karosserie des Fahrzeugs ein und verdeutlichen, wie der Kühlluftstrom in Schlüsselbereiche geleitet wird. Darüber befinden sich besonders schlanke LED-Scheinwerfer, die nach der Überarbeitung des Surrouletts nun tief in der Haube liegen.

"Wenn man ein Auto hat, das von so vielen Fahrern als Maßstab anerkannt wird, muss man jedes Detail untersuchen und wirklich hart nach Verbesserungen suchen, die die Messlatte noch einmal höher legen, um es noch besser zu machen. Das ist es, was wir mit dem neuen 750S getan haben. Das geringe Gewicht, die Leistung des V8-Motors und die herausragenden dynamischen Fähigkeiten vereinen sich zu einem Supercar-Fahrerlebnis, das neue Maßstäbe setzt, mit einem wahrhaft berauschenden Maß an emotionaler Verbindung." so Michael Leiters, CEO, McLaren Automotive, abschließend.

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