Peugeot 307 CC 2,0 16V – im Test | 13.05.2004
Fahren & Tanken
Nein, Diesel gibt es tatsächlich (noch) keinen! Und das ist auch gut so. Denn der 100 kW/136 PS starke 2,0L 16 Ventiler geht mit einer Laufruhe zu Werke, die selbst die besten 8 Zylinder Dieselmotoren nicht erreichen können.
Unhörbar im Leerlauf dreht das Aggregat mühelos bis zum Begrenzer bei 6.700 U/min. Durch die angenehme Abstimmung sind Drehzahlorgien nicht notwendig. Das maximale Drehmoment von 190 Nm wird zwar erst bei 4.100 U/min erreicht, ein Gutteil davon darf jedoch auch schon weitaus früher abgeschöpft werden.
Ein Rennwagen ist der 307 CC nicht, der Sprint von 0-100 km/h ist in 10,3 Sekunden erledigt, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 207 km/h. Man fühlt sich jedoch keineswegs untermotorisiert, Kraft ist in jeder Lebenslage ausreichend vorhanden. So richtige Leistungsexplosionen sucht man jedoch über das gesamte Drehzahlband vergeblich.
So stellt sich gleich nach den ersten paar Kilometern ein angenehm flotter, aber gleichzeitig ruhiger Fahrstil ein. Genau richtig, um das perfekte Open-Air-Feeling des Peugeots zu genießen: Der Striptease vom Coupé zum Cabrio ist innerhalb von 25 Sekunden vollautomatisch erledigt, vorausgesetzt das Fahrzeug steht. Beginnt man nämlich zu Rollen, etwa weil die Ampel grün wird, so verharrt die Dachmechanik in den absurdesten Positionen.
Selbst nach dem zehnten Öffnungsvorgang hat man sich noch nicht satt gesehen an dem Hin und Her und Rauf und Runter diverser Klappen, Scharniere und Glasscheiben. Hier haben die Ingenieure wirklich ganze Arbeit geleistet.
Bei höheren Geschwindigkeiten durchkämmt kaum ein störendes Lüftchen das Haupthaar des Fahrers. Der weit nach hinten reichende Scheibenrahmen lässt den Wind draußen, schluckt aber auch etwas von der Luftigkeit, die ein Cabrio naturgemäß so mit sich bringt.
Für einen Franzosen relativ straff abgestimmt ist das Fahrwerk. Zusammen mit der sehr verwindungssteifen Karosserie ergibt sich ein durchaus sportliches, unkompliziertes Fahrverhalten. Dank der direkten Lenkung mit variabler Servounterstützung kommt auch die Handlichkeit nicht zu kurz. Schnelle Landstraßenpartien machen also mindestens genauso viel Freude, wie das ruhige Cruisen auf der Seestraße.
Sollte es einmal brenzlig werden, stehen einem ABS, ESP und ein Bremsassistent mit Warnblinkfunktion als elektronische Schutzengel hilfreich zur Seite. Eine leistungsfähige, fadingunempfindliche Bremsanlage tut ihr übriges, dem Fahrer ein geborgenes Gefühl im 307 CC zu geben.
Mit einem Testverbrauch von 9,2 Litern Superbenzin pro 100 (forsch) gefahrenen Kilometern steht der Peugeot relativ gut da. Lässt man es ruhiger angehen, so sind durchaus Werte mit einer Sieben vor dem Komma möglich.