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Fahren & Tanken

Im Sommer sucht der smart ja fahrdynamisch seinesgleichen. Wie ein Go-Kart, tief unten am Asphalt schnüffelnd giert er nach Kurven als gäbe es kein Morgen. Der Grenzbereich liegt weit oben, weit, weit außerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen auf öffentlichen Straßen.

Die Lenkung ist selbst ohne Servounterstützung leicht zu bedienen, vermittelt optimalen Kontakt zur Fahrbahn. Die aufpreispflichtige Servohilfe kann man sich getrost sparen, sie nagt durch ihr synthetisches Gefühl deutlich am Fahrspaß.

Mit 82PS aus 698ccm verfügt der kleine 3-Zylinder Turbo über eine beachtliche Literleistung. Er hängt gut am Gas und schiebt den leichten Wagen nach der Überwindung eines kleinen Turbolochs vehement nach vorne. Die (bisweilen etwas langen) Schaltvorgänge werden von einem süchtig machenden Wastegate-Zwitschern untermalt.

Wie jedoch fährt sich ein Sportwagen dieses Kalibers im Winter? „Dumme Idee, das Ding überhaupt aus der Garage zu holen“, denken viele. „Probieren geht über studieren!“, dachten wir und ließen dem roadster Winterreifen aufziehen.

Die ersten paar Meter sollten gleich zur Feuerprobe werden: Schön eingeschneit wartete die Ausfahrt aus der Tiefgarage darauf, bezwungen zu werden. Absolut problemlos und vollkommen spurstabil schob sich der „Kleine“ die Steigung hinauf. Bedingt durch das Konzept Heckantrieb mit Heckmotor hat die Hinterachse stets genug Traktion. Durch die dynamische Gewichtsverteilung beim Beschleunigen oft sogar mehr als bei einem Fronttriebler.

An der Ampel versucht das Heck auf rutschiger Fahrbahn und zu forsch getretenem Gaspedal schon einmal seitlich rauszuwischen. Sofern man das ESP aber nicht deaktiviert hat, erstickt es diese Tendenzen schon im Keim und sorgt so für munteres und sicheres Vorankommen.

Zu schnell angegangene Kurven quittiert der Winter-Smart mit leichtem Untersteuern, versiertere Fahrer können durch beherzte Gasstöße das Heck leicht kommen lassen und so den Kurvenradius verkleinern.

Eine Vergleichsfahrt bei regem Schneetreiben auf der berühmt berüchtigten Wiener Höhenstraße mit einem Golf TDI 4motion (150 PS) zeigte, dass selbst ein allradgetriebenes Fahrzeug nicht wirklich schneller vorankommt als der smart. ESP sollte bei den Haarnadelkurven allerdings allzeit aktiviert bleiben, es sei denn, ein Rallyefahrer bedient Volant und Gaspedal.

Macht man es so wie wir und sucht sich einen verlassenen Rübenplatz mit geschlossener Schnee- bzw. Schneematschdecke, so kann man den elektronischen Schutzengel auch mal deaktivieren und so richtig die Sau rauslassen.

Sekundenlange, super kontrollierbare Drifts, mehrere 360°-Turns in Folge und atemberaubende Querfahrten zaubern dem Fahrer ein breites Grinsen ins Gesicht.

Störend fallen dann nur mehr die Schaltpausen auf, die das automatisierte Getriebe mit sich bringt. Dreht man bis in den Begrenzer, so wird automatisch der nächste Gang eingespannt und damit der schönste Drift ruiniert.

Vorsichtig sollte man auch bei Schneewechten sein: Die hervorragende Traktion macht den Smart noch lange nicht zu einem hochbeinigen Geländewagen. Steckt man einmal bis zur Bodenplatte in der kalten Pracht, ist guter Rat bzw. ein Abschleppseil teuer...

Positiv zu erwähnen bleiben noch der – trotz beherzter Winterfahrweise - moderate Testverbrauch von knapp 7 Litern auf 100km sowie die kräftige Heizung, die nach etwas längeren Anlaufphasen, stets für ein gemütliches Klima im Innenraum sorgt.

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smart roadster – im Test

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