Renault Clio 1,6 16V - im Test | 02.01.2006
Fahren & Tanken
Wie es sich für ein französisches Automobil gehört, überzeugt der Clio vom ersten Meter an mit einem bemerkenswert hohen Komfortniveau.
Angefangen von der bequemen Fahrwerksabstimmung, die selbst die übelsten Unebenheiten ausbügelt, über das allgemein niedrige Geräuschniveau selbst auf der Autobahn, bis hin zu den auffallend geringen Bedienkräften für Lenkung und Pedalerie.
Die elektrische Servolenkung lässt sich bereits im Stand mit dem kleinen Finger bedienen. Diese Auslegung erleichtert zwar das Rangieren und Einparken in der Stadt ganz enorm, sorgt jedoch bei schnellerer Fahrt für ein teig-synthetisches Gefühl am Volant. Auch etwas mehr Präzision um die Mittellage wäre wünschenswert.
Gar keinen Grund zur Kritik bietet das narrensichere Fahrverhalten des Renaults: Zu schnell angegangene Kurven werden auch ohne ESP leicht untersteuernd und völlig problemlos durcheilt.
Trotz des Komforts animiert der Franzose zu flotterer Gangart, die Quirligkeit eines Kleinwagens ist ihm geblieben.
Weniger quirlig, eher den ruhigeren Gesellen mimt der 1,6 Liter-16V Benziner mit 82 kW/112 PS.
Seine Stärken liegen vor allem in seiner ausgeprägten Laufruhe und der unaufgeregten Leistungsentfaltung über das gesamte Drehzahlband.
Wer den Sprint von 0 bis 100 km/h 10,2 Sekunden schaffen will, muss fleißig schalten und sollte sich schon an die etwas verzögerten Reaktionen auf Befehle des Gaspedals eingestellt haben.
Mit einem Testverbrauch von 8,3 Litern auf 100 km ist der Franzose wahrlich kein Sparmeister. Besonders wirtschaftliche Fahrer können Überland aber auch eine sechs vors Komma zaubern.