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Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Text: Bernhard Reichel
Fotos: Stefan Kosar, Bernhard Reichel

Das Einsteigen und Hineinsinken in die tollen Sportsitze macht schon richtig Vorfreude. Parkt man nah am Randstein, so steigt man dank dem mächtigen Seitenschweller sozusagen barrierefrei ein und aus.

Schon die ersten Meter sind ein Genuss, nicht nur wegen dem rotzigen Boxer-Gurgeln. Alles geht eine Spur strenger. Lenkung, Schaltung, Kupplung - einfach toll. Wer es krachen lassen will, darf also noch arbeiten, sich selbst spüren und mit dem Auto eins werden.

Die strenge Kupplung wird jedoch auf Dauer für eine unausgewogene Muskulatur der Beine sorgen. Auch das Anfahren erfordert Gefühl, wenn auch weniger als beim Vorgänger. Ist das Gerät einmal in Bewegung, fasziniert die Elastizität. Im Alltag muss man nicht oft zurückschalten, so großzügig sind die Kraftreserven.

In freier Wildbahn zieht den Subaru so gut wie nichts vom Asphalt. Das straffe Fahrwerk ist großartig, der Allradantrieb verklebt das Auto auf die Straße. Innenbelüftete Scheiben rundum bremsen die Fuhre brutal und sicher wieder ab.

Die Leistung liefert der Boxer trotz Turbo und 1,5 Tonnen Lebendgewicht unbeeindruckt und locker ab. Die Dosierbarkeit wurde deutlich harmonischer, für Schaltpausen braucht es kein Nackentraining mehr. Fakten, die von Rallye-Crack Franz Schulz bestätigt wurden, nachdem er sich den WRX zwecks Profi-Expertise für uns zur Brust genommen hatte.

Per Drehschalter unterhalb des Schalthebels lassen sich noch Motorcharakteristik und Schaltverhalten individualisieren. Die Mitteldifferenzialsperre lässt sich ebenfalls anpassen, somit kann man die Antriebskraftverteilung von 50:50 bis zu maximal 41:59 hecklastig variieren.

Wer schon beim Lesen des Norm-Mixverbrauchs (10,4 Liter) die Stirn runzelt, wird feststellen, dass dieser relativ ehrlich gemeint war. Fährt man öfter durch die Stadt oder lässt es fliegen, darf man mit unseren getesteten 12,6 Litern rechnen - ansonsten eher mit weniger.

Die Übersichtlichkeit könnte einen Hauch besser sein, die Sitzposition eine Spur tiefer, im Test störte allerdings das aktive Reifendruckkontrollsystem am meisten.

Es meldete immer wieder zu geringen Druck, Kontrollstopps zeigten aber keine Mängel. Da auch per Onboarddiagnose keine exakten Daten abrufbar sind, bietet dieses System keine Vorteile gegenüber einem preisgünstigeren passiven System.

Die ultrakurze WRX-Preisliste beginnt bei 54.990 Euro. Der 4.000 Euro teurere "Exclusive" erhöht mit Luxus à la Schiebedach, Ledersitzen, diversen Elektromotoren und Sensoren vorwiegend das Gewicht. Die Rückfahrkamera ist dank dem Heckspoiler sowieso entbehrlich, dieser ist in Österreich Serie.

Plus
+ Drehmoment & Klang des Boxermotors
+ Fahrleistungen & Traktion stehen über den Dingen
+ solides Raumangebot
+ hervorragende Material- und Verarbeitungsqualität

Minus
- absolut gesehen hoher Verbrauch
- Reifendruckkontrolle im Test zickig

Resümee
Wer Familie und sportliches Fahren unter einen Hut bringen will, der findet im Subaru WRX STi einen flotten Begleiter. Das Fahrverhalten wurde trotz gesteigerter Performance insgesamt gutmütig abgestimmt, und selbst sanft gefahren macht der Boxer-Sound glücklich.

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