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Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Bernhard Reichel

Der Einstieg in die Mercedes E-Kasse erfolgt problemfrei, große Personen könnte aber trotz viel Kopffreiheit die weit nach hinten gezogene Windschutzscheibe irritieren. Die Stirn ist gefühlt recht nah an deren oberem Rahmen.

Die richtige Sitzposition findet sich dank vielfacher serienmäßiger E-Verstellung. Ebenso serienmäßig ist das schlüssellose Anlassen per Knopfdruck. Nur ein wenig brummig erwacht der Motor aus dem Winterschlaf, aber schon im Kaltlauf merkt man die deutlich bessere Dämmung als in der kleineren C-Schwester.

Munter geht der 194 PS starke Vierzylinder ans Werk, spielt beinahe mit dem 1,7-Tonner. Lediglich bei höheren Drehzahlen verliert der Motor an Temperament und steigert fast nur noch seine Lautstärke. Druck aus dem Keller ist eindeutig sein Asset.

Das vielgängige Automatikgetriebe schaltet fein und sauber. Alternativ lässt sich per Wippen eingreifen. An Bord des Testwagens war auch die aufpreispflichtige Mehrkammer-Luftfederung. Deren Abstimmung ist mit Blickrichtung auf die eigenen Formel-1-Erfolge sportlicher als früher abgestimmt, worunter der gewohnte, sänftengleiche E-Klassen-Komfort etwas leidet.

Die Segelfunktion im Eco-Modus offenbart wiederum den gewaltigen Fortschritt bei der Reibungsreduzierung. Kein Wunder, dass am Ende erfreuliche 5,9 Liter Testverbrauch herauskommen. Ebenfalls Freude macht der kompakte Wendekreis von 11,6 Metern. Vor allem in der Stadt wendet man auffallend locker, beinahe wie mit einer A-Klasse. Für perfektes Einparken hilft der große Einschlag ebenso wie die Kameras vorne und hinten.

Deren absolut scharfes Bild wird zudem noch schön groß abgebildet. Auch die akustische Einparkhilfe ist sehr gut und schaltet erst angenehm spät auf Dauerpiepsen. Auf den errechneten und abgebildeten Lenkeinschlag ist Verlass.

Weniger erfreulich ist die nicht immer intuitive Bedienung. Hat man aber die markentypische Logik durchschaut, kommt man auf Dauer gut zurecht. Bedient wird ohne Touchscreens, nur auf dem Lenkrad gibt es kleine Touchfelder. Deren Betätigung ist sehr ungewohnt, funktioniert aber zuverlässig.

Der Mercedes E 220 d fährt sich agil und bietet jede Menge Fahrsicherheit. In Sachen ESP-Abschaltung wird man erst in einem Untermenü fündig. Driften ist aber ohnehin passé, das System reaktiviert sich beim ersten Quertreibe-Ansatz.

Die Preisliste startet für den E 220 d bei moderaten 49.550 Euro, die Optionenliste ist aber fast endlos lang. Die wichtigsten Extras: Das getestete "Avantgarde"-Exterieur kostet 1.336 Euro, die Rückfahrkamera gibt es für 415 Euro, das gesamte Parkpaket kostet 1.555 Euro.

Das kleinere Burmester Soundsystem mit 13 Lautsprechern für 885 Euro sollte schon mit rein. Für fette 5.110 Euro gibt es noch die entsprechende Highend-Variante. Das Headup-Display für 1.035 Euro empfehlen wir ebenso.

Schlüsselloser Zugang kostet 730 Euro, ein elektrischer Kofferraumdeckel 550 Euro und das Widescreen-Display 885 Euro. Im Innenraum kann man für viele Tausender Yachtgefühl aufkommen lassen aber auch den serienmäßigen Kunstledersitzen sitzt man gut.

Plus
+ motivierter, sparsamer Motor
+ hohe Fahrsicherheit
+ agiles Fahrverhalten, kleiner Wendekreis
+ großzügige Raumverhältnisse
+ feiner Langstreckenkomfort
+ Assistenzsysteme so zahlreich wie sonst nirgends

Minus
- gewöhnungsbedürftige Bedienung
- übermotivierter Totwinkelassistent

Resümee
Die neue Mercedes E-Klasse bietet eine Fülle an modernster Technik, für alle, die es sich leisten können. Mit dem 220er-Diesel ist man kraftvoll und zugleich sparsam motorisiert. Etwas gewöhnungsbedürftige Bedienung, ansonsten ist der große Wagen ein höchst angenehmer Begleiter auf Reisen jeder Länge.

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Mercedes E 220 d Avantgarde - im Test

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