Yamaha Giggle 50 - im Test | 30.05.2008
Der etwas andere Roller
Mit dem Giggle bieten der japanische Motorrad- und Rollerhersteller Yamaha einen optisch und technisch auffälligen Kurzstrecken-Roller an.
mid/rkm
Zum Preis von 2.595,- Euro setzt er neue Maßstäbe in der 50 Kubik-Klasse. In dieser Klasse ist er der erste Roller mit Viertakt-Einspritzmotor mit Drei-Ventil-Technik. Im Gegensatz zu den üblichen zwei Ventilen ermöglichen hier zwei Einlass- und ein Auslassventil viel Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen sowie gleichzeitig eine gute Spitzenleistung:
Unlimitiert kommt der Giggle auf gute fünf PS und fast fünf Nm Drehmoment bei 6.500 U/min. In Österreich muss der Giggle mit knapp drei Pferdestärken Maximalleistung und einem Drehmoment von 3,4 Nm auskommen.
Ungeachtet dessen sind die Inspektionsintervalle sensationell lang: Die Ventile müssen nur alle 28.000 Kilometer kontrolliert werden - das wünschte sich auch so mancher Motorradfahrer. Ohne geregeltem Drei-Wege-Kat mit zwei ungeregelten Katalysatoren und Sekundärluftsystem unterbietet der 93 Kilogramm wiegende Fuffi die aktuelle Euro 3-Abgasnorm.
Und mit einem Spritverbrauch von deutlich unter drei Litern Benzin auf 100 Kilometern ist er ein sparsames Kurzstreckenfahrzeug.
Retro, aber praktisch
Neben der innovativen Technik buhlt der bereits seit 2006 in Japan unter dem Namen "Vox" und in den USA als "C3" angebotene Giggle mit ungewöhnlicher Optik um die Gunst der Rollerfahrer: Er erinnert mit dicken 10-Zoll-Reifen, riesigen Rundscheinwerfern und einem voluminösen Heck an Old-School-Scooter.Dieser Retro-Look geht jedoch nicht zu Lasten von alltäglichen Tugenden, die ein Roller heutzutage bieten sollte: Unter der seitlich aufklappbaren, auch für zwei Personen geeigneten Sitzbank befindet sich ein Stauraum mit einem Fassungsvermögen von nahezu 40 Litern.
Die Badesachen für die Fahrt zum Schotterteich oder das Tennis-G’wand samt Schläger lassen sich hier genauso unterbringen wie ein normaler Jethelm.
...und komfortabel
Zudem bietet der Giggle jede Menge Fahrkomfort. Ohne Fehl und Tadel funktionieren die beiden Trommelbremsen, so dass der Verzicht auf die ansonsten übliche Scheibenbremse am Vorderrad nicht auffällt.Die Trommelbremsen packen kräftig zu und lassen sich sogar gut dosieren. In dieser Klasse ist das nicht immer der Fall.
Kein Geschenk
Mit dem Giggle bietet Yamaha einen prächtig funktionierenden Alltags-Roller an, der aus der Masse der Billigangebote aus China und dem Sport-Einerlei in der 50 ccm-Klasse nicht nur optisch heraus sticht, sondern auch den neuesten Stand der Technik repräsentiert.
Mit Zubehörteilen wie einem Einkaufskorb für die Frontverkleidung, einer hohen Windschutzscheibe und einem Gepäckträger am Heck lässt sich der Giggle für alle Gelegenheiten aufrüsten. Das hebt allerdings den Einstandspreis von 2.595,- Euro doch deutlich über das Preisniveau der Mitbewerber in dieser Hubraumklasse.
Teststeno Yamaha Giggle:
Cityroller mit flüssigkeitsgekühltem Einzylinder-Viertakt-Motor, drei Ventile je Zylinder, Hubraum 49 ccm, max. Leistung 2,1 kW/2,9 PS bei 6.000 U/min, max. Drehmoment 3,4 Nm bei 5.500 U/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, zwei ungeregelte Katalysatoren, CVT-Automatikgetriebe, Stahlrohr-Rahmen, Telegabel, Triebsatzschwinge mit einem Federbein, Sitzhöhe 74,7 cm, Tankinhalt 4,5 Liter, Trockengewicht 87 kg; Preis 2.595,- Euro.