BMW K 1200 R Sport - im Test | 14.06.2007
Von allem etwas
Mit der neuen BMW K 1200 R Sport bieten die deutschen Motorradbauer eine Kombination aus kernigem Naked Bike und potentem Sportler.
mid/ww
Kern des ab 16.700,- Euro erhältlichen Bikes ist der bekannte flüssigkeitsgekühlte Vierzylindermotor der K-Baureihe, der unverändert von der K 1200 R übernommen wurde: 1.157 Kubikzentimeter Hubraum, 120 kW/163 PS maximale Leistung, 127 Nm maximales Drehmoment bei 8.250 U/min. Das Aggregat lässt in Bezug auf Beschleunigung, Durchzug und Höchstgeschwindigkeit keinen Wunsch offen. In 3,2 Sekunden ist Tempo 100 erreicht - ohne abgehobenes Vorderrad - ungefähr die gleiche Zeitspanne vergeht, um im sechsten Gang von 100 auf 140 km/h zu beschleunigen. Die vom Hersteller angegebenen 264 km/h Höchstgeschwindigkeit sind für das 246 Kilogramm schwere Zweirad mehr als genug.
Im Alltag und auf Touren schätzt der Fahrer das mächtige Potenzial vor allem auf und Landstraßen. Da ist dank des exzellenten Fahrwerks sehr entspanntes Fahren angesagt, zumeist Bummeln im sechsten Gang. Und wenn einmal ein Überholvorgang ins Haus, bedarf es nur eines kurzen Drehers am Gasgriff.
Auf deutschen Autobahnen spielt sich das Reisetempo (von Baustelle zu Baustelle) schnell bei 160 bis 180 km/h ein. Das ist der angenehmste Kompromiss aus ordentlichem Vorankommen, halbwegs wirtschaftlicher Verbrauchswerte und dauerhaftem Komfort. So lassen sich ermüdungsfrei viele Kilometer fressen. Dank des 19-Liter-Tanks sind Etappen von 300 Kilometer möglich.
Die K 1200 R Sport kann natürlich schneller fahren, das muss aber nicht sein; denn auf Dauer hält auch die Lenkerverkleidung den Winddruck, der jenseits der 200-km/h-Marke immer stärker wird, nicht besonders effektiv ab und die Fuhre wird unruhig. Außerdem signalisiert der für 145 Euro Aufpreis erhältlich Bordcomputer dann naturgemäß heftige Verbrauchswerte.
Und das geht bei der K 1200 R Sport ins Geld, denn BMW verspricht optimale Leistung nur beim Betanken mit dem teuren Super Plus. Beim Verbrauch, der je nach Fahrweise zwischen 5,4 und 6,8 Liter auf 100 Kilometern liegt, kann da auf längere Sicht eine nette Summe zusammenkommen. Doch die meisten Käufer des sportlichen K-Modells dürfte das weniger stören. Denn wer sich 16.700,- Euro Basispreis und dazu noch einige Aufpreis-Features leisten kann, der schaut nicht primär auf die Verbrauchswerte.
Bei ausgiebigen Fahrten erweist sich die K 1200 R Sport letztlich als ein Motorrad, das tatsächlich viel kann. Ein Wermutstropfen ist allerdings, dass wegen des beschränkten Platzes für den Beifahrer der Biker eher solo unterwegs ist, obwohl insgesamt stattliche 213 Kilogramm zugeladen werden dürfen. Allen kann es auch eben BMW nicht recht machen, doch der sportliche Roadster hat als potentes Multitalent das Zeug, zu begeistern. Vor allem unter den Motorradfahrern, die kernige Leistung schätzen, aber auch auf ein bisschen Komfort nicht verzichten wollen, wird sie Freunde finden.