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Triumph Speed Triple - schon gefahren

Neu - und doch die Alte

Von vielen Fans einfach "Speedy" genannt, setzt der erste serienmäßige Streetfighter über seine Bauzeit hinweg immer wieder Maßstäbe.

mid/wa

Nun ist es Zeit für eine Neuauflage des kernigen Dreizylinder-Bikes gewesen, das ab 14,390 Euro für fahrerische Emotionen sorgt, und nun optional auch mit ABS erhältlich ist.

Die Emotionen regen sich bereits bei der Frontansicht, wurden doch die beiden runden Chromscheinwerfer in die Pension geschickt: Indes sorgen die moderner anmutenden Schlitzleuchten für einige Diskussionen in der Szene.

Gleichwohl dominieren sie die Optik der rahmenfest verschraubten Cockpiteinheit, die rein technisch gesehen die Tradition echter Streetfighter fortsetzt. Diese sind ursprünglich aus den Resten verunfallter Supersportler-Bikes entstanden, die ihrer Verkleidung beraubt worden sind, um so eine gänzlich neue Fahrzeuggattung zu schaffen.

Beinahe gänzlich neu ist auch die Speed Triple, die massiv umgekrempelt wurde. Nur sticht einem das nicht so deutlich ins Auge wie die geänderten Scheinwerfer.

So ist beispielsweise das Fahrwerk komplett neu gezeichnet worden, auch wenn das Gerüst nach wie vor auf die beiden über dem Motor verlaufenden Rahmenoberzüge und die wirklich schick ausgeformte Einarmschwinge vertraut.

Die Fahrwerksgeometrie hingegen ist im Interesse einer frontlastigeren Gewichtsverteilung verändert worden. So ist der Motor weiter nach vorn gewandert und die Batterie gleich ganz vor den Luftfilter.

Zudem sitzt man auf dem 2011er-Modell einen Tick weiter zur 43-mm-Upside-Down-Gabel gerückt, was normal gewachsene Zeitgenossen freut. So fühlt man sich doch näher am Geschehen. Man sitzt "zentraler" auf der Neuen.

Jetzt muss sich der kompaktere Fahrer nicht mehr so weit zum Lenker recken, wenn sie auf dem 82 Zentimeter hohen Gestühl Platz nehmen.

Ein Stockwerk tiefer geht ein alter Bekannter seiner Arbeit nach: Der kultige 1.050er Triumph-Triple ist eigentlich das Einzige, was die Neue von der Alten übernommen hat, obwohl selbst dieses Prachtexemplar von einem Motorradtriebwerk nicht unangetastet geblieben ist.

Das ohnehin gute Drehmoment ist nochmals um acht Prozent auf nun 111 Newtonmeter gesteigert worden, die bei 7.750 U/min anliegen, während gleichzeitig die Maximalleistung um fünf PS auf nun stolze 135 PS bei 9.400 U/min gewachsen ist.

Man sieht also: Der 1.050 ccm große Drilling mag Drehzahlen - allerdings braucht er sie nicht, sorgt doch seine beinahe lineare Kraftentfaltung schon ab 2.000 Touren für vehementen Schub, der nun endlich mittels ABS im Zaum gehalten werden kann.

Die fein ansprechende Stotterbremse kostet 700 Euro Aufpreis und ist der wohl wichtigste Fortschritt der Speed Triple, von der seit dem Start Mitte der 90er Jahre rund 65.000 Stück verkauft worden sind.

Die Leistungssteigerung selbst ist vor allem der neuen Abstimmung zu verdanken sowie dem leicht modifizierten Auspuff, durch den sich auf 100 Kilometer im Schnitt die Verbrennungsrückstände von 6,1 Litern Super verflüchtigen.

Das sorgt in Kombination mit dem 17,5 Liter messenden Tank für Reichweiten von rund 280 Kilometern, wobei nach 200 Kilometern bereits die Warnleuchte zum Tankstopp mahnt.

Viel wichtiger als die fünf zusätzlichen Pferdestärken sind jedoch die deutlich agileren Fahrtalente der jetzt 214 Kilogramm wiegenden Triumph, die nach den Papierdaten um drei, gefühlt aber um zehn Kilo abgenommen hat.

Die Detailänderungen - hier ein bisschen Gewicht nach vorn, da eine leicht modifizierte Sitzposition - summieren sich in einem deutlich dynamischeren Charakter, ohne dass das herrlich knorrige Fahrgefühl gelitten hätte. Weicher - aber längst nicht weich gespült - eilt die sportive Britin auch über holprige Landstraßen, um auf sauberem Asphalt ihr ganzes Können auszuspielen.

Fast könnte man meinen, die Speed Triple habe sich bei der kleinen, leichtfüßigen 675er-Street Triple ein bisschen was abgeschaut.

So ist denn die nun bis zu 248 km/h schnelle Triumph Speed Triple durchaus besser als das Vorgängermodell - das deshalb aber noch lange nicht zum alten Eisen gehört.

Beide Modelle bewegen sich in der selben Liga sportlich ambitionierter Streetfighter - nur tut dies die Neuauflage einen guten Tick stressfreier und souveräner. Vor allem wegen des jetzt endlich für 600 Euro erhältlichen ABS-Bremssystems, das man beim Kauf der in drei Farbvarianten angebotenen Triumph Speed Triple dringend mit ordern sollte. Damit die Speed Triple so schnell bremst wie sie fährt.

Technische Daten Triumph Speed Triple

Flüssigkeitsgekühlter Dreizylinder-Viertakt-Reihenmotor, vier Ventile pro Zylinder, 1.050 Kubikzentimeter Hubraum, Leistung 135 PS bei 9.400 U/min, max. Drehmoment 111 Nm bei 7.750 U/min, elektronische Multipoint-Saugrohreinspritzung und Sekundärluftsystem, sechs Gänge, Sitzhöhe 82 Zentimeter, Tankinhalt 17,5 Liter, Reifen vorn 120/70 ZR 17, hinten 190/55 ZR 17, Gewicht fahrfertig 214 Kilogramm, Zuladung 195 Kilogramm, Höchstgeschwindigkeit 248 km/h, Verbrauch 6,1 Liter Super auf 100 Kilometer, Preis: 14,039 Euro, Aufpreis ABS: 700 Euro.

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