ZWEIRAD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Unterwegs wie Steve McQueen

An der Spitze der Retrowelle bei Motorrädern rollt die Triumph Scrambler, und kombiniert den Stil der 1960er Jahre gekonnt mit zeitgemäßer Technik.

mid/wa

Die Straßenmaschine mit zwei Zylindern und hoch gezogenem Auspuff ist für 10.990 Euro erhältlich.

So modern die stilsicher gezeichnete Britin technisch auch ist, geht sie bei vielen Betrachtern als "Oldtimer" durch. An der Tankstelle oder vor der Eisdiele fragen Passanten gerne nach dem Alter des Motorrads und liefern so den besten Beweis dafür, wie gekonnt der englische Hersteller den Zeitsprung gemeistert hat.

Verwandt ist die Scrambler mit den übrigen Zweizylinder-Modellen von Triumph. Ihr Motor kommt mit einer Auspuffanlage mit gekreuzten Krümmern und hoch liegenden Endtöpfen daher. Das entspricht ganz dem Stil der damaligen Zeit, als Geländefahrer ihre Motorräder mit grobstolligen Reifen, geländetauglichen Federelementen und nach oben verlegten Schalldämpfern ausgestattet hatten. Berühmtheit erlangte ein so modifiziertes Vorbild der Scrambler durch den Einsatz von dem Hollywood-Schauspieler und Hobby-Rennfahrer Steve McQueen bei der Internationalen Sechstagefahrt 1964 in der DDR.

Der Parallel-Zweizylindermotor mit 865 ccm Hubraum, Vierventiltechnik sowie elektronischer Kraftstoffeinspritzung bewegt sich auf der Höhe der Zeit. Seine Spitzenleistung von 43 kW/58 PS liefert er bei 6 800/min ab, während das maximale Drehmoment von 68 Nm bei 4.750/min anliegt. Für entspanntes Fahren reicht das völlig aus, zumal der Twin bereits bei 2.000/min Touren ordentlich beschleunigt.

Entsprechend rasch hat der Fahrer sich im sauber arbeitenden Getriebe bis in die letzte der fünf Gangstufen vorgearbeitet. Darüber hinaus wäre ein sechster Gang wünschenswert. Für Inhaber der neuen Führerscheinklasse A2 ist das Modell ab Werk in einer auf 35 kW/48 PS gedrosselten Version erhältlich.

Der Verbrauch liegt mit 5,4 Litern völlig im akzeptablen Bereich, wobei die Reichweite dank des 16 Liter großen, nicht abschließbaren Tanks, knapp 300 Kilometer beträgt. Angesichts der aufrechten und deshalb wenig aerodynamischen Sitzposition und der Stollenreifen ist das kein schlechter Wert.

Der pure Stil der Scrambler hat aber auch Schattenseiten. So versteckt sich der hübsche Motor scheu hinter der Auspuffanlage. Der breite Lenker und der nicht vorhandene Windschutz beschränken die Reisegeschwindigkeit enorm ein, denn spätestens ab 140 km/h sitzt der Fahrer in einem regelrechten Orkan. Das stört vor allem, wenn der Biker stilecht mit Halbschalenhelm unterwegs ist. Wer flotte Autobahnetappen mag, der sollte sich nach einem anderen Gefährt umschauen: Die eingetragene Höchstgeschwindigkeit von 168 km/h ist lediglich eine statistische Randnotiz. Die beiden Scheibenbremsen sorgen für ausreichend Verzögerung. Triumph bietet kein ABS für die Maschine an.

Die Sitzposition auf der 82,5 Zentimeter hohen Sitzbank sorgt für einen guten Überblick im Verkehrsgeschehen. Außerdem erlaubt sie ein spielerisches Handling, das gerade auf kleineren Nebenstraßen mit schlechtem Asphalt von Vorteil ist. Und auch der zügigen Fahrt über Schotterpisten zeigt sich die 230 Kilo wiegende Maschine gewachsen, obwohl moderne Enduros für das Gelände wesentlich besser geeignet sind.

Aber die Britin will ja auch gar nicht mehr im Off-Road-Wettbewerb mitmischen, auch wenn die moderaten Stollenreifen oder Zubehördetails wie der Motorschutz dies vermuten lassen. Stattdessen bietet sie einfach nur eine Menge unkomplizierten Fahrspaß. Die Scrambler macht ihren Fahrer gelassen oder sogar "cool" - aber das wusste ja schon Steve McQueen.

Technische Daten Triumph Scrambler

luftgekühlter 270º Zweizylinder-Viertaktmotor, vier Ventile pro Zylinder, 865 ccm Hubraum, Leistung: 43 kW/58 PS bei 6 800 U/min, max. Drehmoment: 68 Nm bei 4.750 U/min, el. Einspritzanlage, fünf Gänge, Sitzhöhe: 82,5 Zentimeter, Tankinhalt: 16 Liter, Reifen vorn 100/90-19, hinten 130/80-17, Gewicht fahrfertig: 230 Kilogramm, Zuladung: 200 Kilogramm, Höchstgeschwindigkeit: 168 km/h, Verbrauch: 5,4 Liter auf 100 Kilometer, Preis: 10.990 Euro.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

120 Jahre wurden gebürig gefeiert

Harley-Davidson Homecoming Festival: Bericht

Das Harley-Davidson Homecoming Festival, Milwaukees größter Musik- und Motorradevent des Sommers 2023, fand vom 13. bis zum 16. Juli an mehreren Locations in und um die US-Metropole statt. In der Heimatstadt der Marke genossen Motorradfans aus aller Welt Fun und Action rund um Harley-Davidson und seine 120-jährige Geschichte. Auch künftig wird es Homecoming Events in Milwaukee geben, im nächsten Jahr soll die Party vom 25. bis zum 28. Juli steigen.

Tipps für einen erfolgreichen Motorradverkauf

Gebrauchtes Motorrad verkaufen

Motorräder sind so beliebt wie eh und je. Das Gefühl von Freiheit auf zwei Rädern, der Wind in den Haaren und die endlose Straße vor einem – das ist es, was Motorradfahrer antreibt.

Misano wird zur Partyzone

Aprilia Allstars 2023: Vorschau

Aprilia ruft und alle kommen. Am 27. Mai wird die Rennstrecke von Misano zum Schauplatz der "Aprilia All Stars 2023", wofür der Veranstalter nicht nur die Präsenz der MotoGP- und Offroad-Piloten der Marke, sowie zahlreiche Shows und Testride-Möglichkeiten, sondern auch eine große Überraschung für den Corso beinhalten soll.

Limitiertes Sondermodell, noch böser

Wiederauferstehung: 2023 KTM 1290 Super Duke RR

Nach dem immensen Erfolg der KTM 1290 Super Duke RR im Jahr 2021 kehrt sie 2023 als mit 500 Stück limitiertes Sondermodell mit noch extremeren Look zurück.

Saisonstart mit der neuen Vespa GTS

Der Frühling kommt, die Vespa ist schon da

Während lockere Kleidung und Sonnenbrillen endlich die Daunenmäntel und Wollmützen ablösen, feiert auch das „mobile La dolce vita“ wieder sein jährliches Comeback. Der Saisonbeginn für alle Zweirad-Fans steht an. Passend dazu wartet im Vespa-Schauraum die neue GTS-Modellfamilie des meistverkauften Zweirads Österreichs; für 2023 so schön und leistungsstark wie nie zu vor.

95 Prozent neu für den Jahrgang 2024

KTM präsentiert neue EXC-Modelle

Für die Überarbeitung der EXC-Modelle hat KTM sich auf Klotzen statt Kleckern besonnen. Ganze 95 Prozent der Komponenten sind neu, darunter auch der Rahmen, die Gabel und vieles mehr.