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Neue Piaggio MP3 500 - schon gefahren

Evoluzione

Piaggios mp3 500 ist ab sofort in überarbeiteter Form zu haben. Technische und optische Neuerungen halten einander dabei die Waage.

Dirk Bertram/mid

Piaggios MP3-Familie gehört zu den erfolgreichsten Dreiradrollern überhaupt. Mehr als 150.000 Exemplare hat der italienische Hersteller seit der Einführung 2006 verkauft. Seitdem hat es keine Änderung am Drilling gegeben, doch die erstarkte Konkurrenz zwingt Piaggio nun zu einer umfangreichen Überarbeitung, die Technik wie Optik gleichermaßen betrifft.

Der neue Piaggio MP3 500 kommt ab sofort als Business- oder Sport-Variante auf den Markt, die sich durch unterschiedliche Farben und Chromzugaben unterscheiden. Beide kosten mit 9.990 Euro für die ABS-Version (Deutschland: 9.790 Euro) nicht gerade wenig, sind aber auch nicht teurer als bisher.

Zunächst bekommt das Herzstück, der bekannte 493 Kubikzentimeter große Master-Motor mit Doppelzündung, sein Fett weg. Reibungs- und geräuschmindernde Maßnahmen an Ventiltrieb und Variomatik-Abstimmung machen den potenten Einzylinder laufruhiger.

Zusammen mit einem neuen Innenleben des Schalldämpfers sinken die Motorengeräusche um drei Dezibel. Die sanftere Verbrennung ist bereits beim Losfahren spürbar. Schon in niedrigen Drehzahlen gibt sich der ehemalige Rabauke nun als Gentleman.

Die Implantierung einer elektronische Drosselklappenansteuerung erlaubt zwei verschiedene Motor-Mappings, die über die Starttaste angewählt werden können. Im Normalbetrieb werden die sportlichen Talente betont, bei "ECO" liegt der Fokus auf der Sparsamkeit. Nach wie vor stehen stramme 29,5 kW/40 PS zur Verfügung. Da kann kein anderer Dreiradroller mithalten. So kommt der MP3 an der Ampel zwar flott weg, ein Beschleunigungsmonster ist der Piaggio aber auch bei voll geöffnetem Gasgriff nicht. Erst mit zunehmendem Tempo spielt er seine Durchzugsstärke dank fast 46 Newtonmetern Drehmoment aus. Hier fordert das recht hohe Gewicht infolge des größeren Konstruktionsaufwands als bei einem Einspurfahrzeug aber seinen Tribut.

Unverändert zeigt sich die grundsätzliche Fahrwerkskonstruktion. Die beiden Vorderräder sind unabhängig voneinander über Einzelschwingen aufgehängt, eine Strebenkonstruktion verbindet sie miteinander. Über eine Hydraulik lässt sich das System im Stand und bei langsamer Fahrt vom rechten Lenkerende aus arretieren.

Dann können an der Ampel die Füße auf dem Trittbrett bleiben. Die fahrdynamischen Vorzüge der Konstruktion sind weitgehend anerkannt: Die größere Kontaktfläche der zwei Vorderreifen baut höhere Radführungskräfte auf als ein Einzelrad und kann mehr Bremskräfte übertragen, ein Wegrutschen in Schräglage wird erschwert.

Neu für 2014 sind größere Vorderräder im 13-Zoll-Format statt der früher verwendeten Zwölfzöller. Das macht den B-Führerschein-tauglichen MP3 500 spürbar stabiler bei Geradeaus- und in Schrägfahrt und verbessert das Lenkgefühl. Gleichzeitig bieten diese einen höheren Abrollkomfort, mit dem sich so manche Flickschusterei der Straßenbaubehörden leichter tolerieren lässt.

258 Millimeter große Bremsscheiben vorne sorgen für eine sehr hohe, durch die weiten Bremshebel aber nicht perfekt dosierbare Effektivität. Noch neutraler agiert die Kombi-Fußbremse, deren Pedal den rechten Fußraum jedoch stark einengt. Unachtsame Beschleunigungsdrifts beispielsweise auf nassem Kopfsteinpflaster sind mit der frisch installierten Antischlupfregelung ASR selbst auf rutschigem Untergrund nun nicht mehr möglich. In der ECO-Stellung greift die Traktionskontrolle jedoch schon sehr früh ein, was eine gelbe Warnleuchte im Cockpit signalisiert.

Bei den Äußerlichkeiten bewahrt der Drilling weitgehend die bekannte Linie. An optischen Retuschen fallen die Ausstattung mit LED-Licht sowie das getönte in drei Stufen verstellbare Windschild ins Auge. Für die Justierung benötigt der Fahrer geeignetes Werkszeug. Neu sind auch die schicken Sternfelgen und die Sitzbank mit kontrastierendem Material sowie eine integrierte Rückenstütze.

Die Neuerungen räumen teilweise mit der Kritik am alten MP3 auf. So sitzt es sich jetzt ein wenig entspannter durch den leicht größeren Abstand zwischen Trittbrett und Sitzbank. Der Windschutz ist spürbar besser und das Staufach unter der Sitzbank schluckt nun zwei Integralhelme.

Ein neu gezeichnetes Instrumentarium mit zwei Runduhren und einer zentralen LCD-Anzeige informiert den Fahrer über alle wichtigen und unwichtigen Dinge. Direkt darüber befindet sich hinter einer Klappe ein Mini-Stauraum, der einen USB-Anschluss bietet.

Hierüber lässt sich beispielsweise ein Smartphone laden, für das Piaggio eine optionale App entwickelt hat: Durch Bluetooth-Kommunikation mit dem Zentralrechner lassen sich nahezu beliebig viele Informationen vom maximalen Schräglagenwinkel bis zur durchschnittlichen Gasgriffstellung abrufen.

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