ZWEIRAD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Zweieiige Zwillinge

Der Motor ist derselbe, die äußere Schale der beiden BMW ist jedoch unterschiedlich. Was bei den neuesten Versionen der BMW R 1250 RT und der BMW R 1250 RS bedeutet und welches der Motorräder die geeignetere Maschine für welchen Zweck ist, haben wir bei einer einwöchigen Tour durch Slowenien und den Norden Kroatiens erfahren.

Unterwegs auf der Strecke von Berlin nach München und weiter nach Kojsko/Slowenien. R 1250 RS und R 1250 RT reißen ohne Probleme Kilometer um Kilometer herunter. Erst geht es über die Autobahn, danach über Landstraßen.
Nach dem Start grummeln die Motoren aus der Tiefe des Motorraumes. Beide Motorräder werden vom selben Aggregat angetrieben: einem luft-/flüssigkeitsgekühlten Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor mit 1.254 Kubikzentimeter Hubraum und einer Leistung von 136 PS. Der Motor ist souverän und bietet zu fast jeder Zeit das richtige Drehmoment.
Beim ersten Blick auf die beiden BMW fallen sofort die Neuerungen im Vergleich zur vorherigen Generation auf. Bei der R 1250 R haben die Doppelscheinwerfer ein symmetrisches Layout, früher waren sie asymmetrisch. Sie verleihen dem Bike ein schnittiges Aussehen.
Die Front der BMW R 1250 RT hingegen ist wuchtiger. Sie umschließt den LED-Scheinwerfer und hat ein elektrisch verstellbares Windschild, das sich hoch und schützend ausfahren lässt. Die RT ist fraglos ein Luxus-Tourer.
Auf der Autobahn, den slowenischen Bergstrecken oder beim Touren auf kroatischen Küstenstraßen beweist sie ihre Stärken. Biker sitzen bequem auf der weichen, breiten Sitzbank, die Arme gemütlich angewinkelt, die Hände locker am Lenker und das Windschild hoch aufgerichtet. So lässt sich die Fahrt genießen.
Das Schwestermodell R 1250 RS hat einen anderen Charakter, den eines klassischen Sport-Tourers: Biker sitzen auf einer härteren Bank, zudem ist die Lenker-Geometrie niedriger, genau wie das Windschild, das sich nur mit der Hand verstellen lässt. In Kurven und auf engen Pässen ist die RS insgesamt agiler als die RT. Sie hat die "Leichtigkeit des Seins", denn sie bringt nur 243 Kilo auf die Waage. Die RT wiegt 279 Kilo.
Unterschiedlich gestaltet sind auch die Cockpits der beiden Motorräder. Die RT verfügt über ein 10,25 Zoll großes Farb-TFT-Display. Dort sind alle wichtigen Informationen abrufbereit und einstellbar. Die Bedienung funktioniert über einen Menü-Schalter und das BMW typische Drehrädchen am Lenker.
Sicherheit bietet der Tempomat mit Abstandsradar. Das Bike kann automatisch auf eine Wunschgeschwindigkeit eingestellt werden und gleichzeitig die Distanz zum vorausfahrenden Fahrzeug halten. Das macht die Ausfahrt mit ihr sehr entspannt.
Handys werden in einem kleinen Fach induktiv aufgeladen. Für weiteres Wohlgefühl sorgt eine mehrstufige Griff- und Sitzheizung. Das Zuschalten der Heizeinheiten erweist sich jedoch als kompliziert. Da alle Schalter am Lenker belegt sind, wurden die Funktionen im Menü versteckt und müssen umständlich über die Menüführung ein- und ausgeschaltet werden.
Das Cockpit der RS ist kleiner. Sie verfügt nur über ein 6,5 Zoll großes TFT-Display. Es gibt kein Handy-Fach und keine Sitzheizung. Die Griffheizung kann bei der RS über einen Schalter am Lenker aktiviert werden.
Auch das Windschild ist wesentlich kleiner und somit weniger schützend als das der RT. Die Körperhaltung bleibt eher tief als aufrecht, somit sportlicher, aber auch etwas unbequemer. Insgesamt wirkt die RS puristischer, hat zudem eine weniger komfortable Sitzbank und auch kein Abstandsradar. Hinzu kommt, dass der Tank mit 18 Liter Inhalt kleiner ist als das 25-Liter-Fass der RT.
Kritik gibt es für das Navigationssystem der Motorräder. Auf dem großen Display der R 1250 RT sind nicht mehr nur Piktogramme angezeigt. Es gibt jetzt eine Navi-Kartendarstellung - aber auch die hat Nachteile. Biker müssen die hauseigenen BMW-Karten über die BMW-App herunterladen. Die Karten sind nur einzeln ladbar und nicht immer auf dem aktuellen Stand. Außerdem wird die Darstellung nur vom eigenen Smartphone gespiegelt. Das muss mit dem Motorrad verbunden sein und somit ständig geladen werden. Das alles ist umständlich.
Auch wenn BMW da noch nachbessern könnte, beide Maschinen gehören in die Oberklasse. Sie sind für ausgiebige Motorrad-Touren geeignet und bringen enormen Fahrspaß. Was die R 1250 RT an Luxus bietet, gleicht die R 1250 RS durch Sportlichkeit aus. Zwar hat die RT etwas mehr Stauraum, aber das Gepäck für eine einwöchige Reise passt auch in die Koffer der RS.

Blickfänge sind beide Motorräder sowieso. Immer wieder gibt es bei der Tour durch Slowenien und Kroatien leuchtende Augen und Daumen hoch. Die Preise für die R 1250 RS beginnen in Deutschland bei 15.050 Euro, für die 1250 RT bei 19.950 Euro. In Österreich geht es für die RS bei 16.950 Euro los. Die 1250 RT wiederum startet bei 22.450 Euro.


Technische Daten BMW R 1250 RT:
- Motor: Luft-/Flüssigkeitsgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor mit zwei obenliegenden,
stirnradgetriebenen Nockenwellen, einer Ausgleichswelle und variabler Einlass-
Nockenwellensteuerung BMW ShiftCam
- Getriebe: klauengeschaltetes Sechsganggetriebe mit Schrägverzahnung
- Hubraum: 1.254 Kubik
- Leistung: 100 kW/136 PS bei 7.750 U/min
- max. Drehmoment: 143 Nm bei 6.250 U/min
- Bremse vorne: Doppelscheibenbremse, schwimmend gelagerte Bremsscheiben, Durchmesser 320 mm, Vier-Kolben-Radialbremssattel
- Bremse hinten: Einscheibenbremse, Durchmesser 276 mm, Doppelkolben-Schwimmsattel
- Reifen vorne: 120/70 ZR 17
- Reifen hinten: 180/55 ZR 17
- Sitzhöhe: 805 mm (Sitzbank hoch 850 mm Sitzbank niedrig 760 mm)
- Antrieb: Kardan
- Tankinhalt: 25 Liter
- Verbrauch: 4,75 l/100 km
- Trockengewicht: 279 kg
- Höchstgeschwindigkeit: über 200 km/h
- Preis DE: ab 19.950 Euro
- Preis AT: ab 22.450 Euro

Technische Daten BMW R 1250 RS:
- Motor: Luft-/Flüssigkeitsgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor mit zwei obenliegenden,
stirnradgetriebenen Nockenwellen, einer Ausgleichswelle und variabler Einlass-
Nockenwellensteuerung BMW ShiftCam
- Getriebe: klauengeschaltetes Sechsganggetriebe mit Schrägverzahnung
- Hubraum: 1.254 Kubik
- Leistung: 100 kW/136 PS bei 7.750 U/min
- max. Drehmoment: 143 Nm bei 6.250 U/min
- Bremse vorne: Doppelscheibenbremse, schwimmend gelagerte Bremsscheiben, Durchmesser 320 mm, 4-Kolben- Radialbremssattel
- Bremse hinten: Einscheibenbremse, Durchmesser 265 mm, 2-Kolben Schwimmsattel
- Reifen vorne: 120/70 ZR 17
- Reifen hinten: 180/55 ZR 17
- Sitzhöhe: 820 mm (Sitzbank hoch 840 mm Sitzbank niedrig 760 mm)
- Antrieb: Kardan
- Tankinhalt: 18 Liter
- Verbrauch: 4,75 l/100 km
- Trockengewicht: 243 kg
- Höchstgeschwindigkeit: über 200 km/h
- Preis DE: ab 15.050 Euro
- Preis AT: ab 16.950 Euro

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Zwei Ikonen tun sich zusammen

Das ist die Disney Mickey Mouse Edition by Vespa

Zwei ikonische Marken tun sich für eine limitierte Auflage des wohl berühmtesten Zweirads der Geschichte aufeinander, um ein ganz besonderes Jubiläum zu feiern: Vespa präsentiert die Disney Mickey Mouse Edition by Vespa.

Dieses Mal mit einem ganz besonderen Jubiläum

Vorschau European Bike Week

Die European Bike Week feiert 120 Jahre Harley-Davidson! Im Rahmen dessen gibt es starke Bands, Feuershows, geführte Touren und viele weitere Highlights in und rund um Faak am See.

120 Jahre wurden gebürig gefeiert

Harley-Davidson Homecoming Festival: Bericht

Das Harley-Davidson Homecoming Festival, Milwaukees größter Musik- und Motorradevent des Sommers 2023, fand vom 13. bis zum 16. Juli an mehreren Locations in und um die US-Metropole statt. In der Heimatstadt der Marke genossen Motorradfans aus aller Welt Fun und Action rund um Harley-Davidson und seine 120-jährige Geschichte. Auch künftig wird es Homecoming Events in Milwaukee geben, im nächsten Jahr soll die Party vom 25. bis zum 28. Juli steigen.

Der Mix aus matt und glänzend macht's

Piaggio präsentiert Deep-Black Special Edition-Serie

Ab sofort gibt es Piaggio Beverly 300, 400 und Piaggio MP3 300 im neuen, besonderen Outfit namens „Deep Black“. Der Clou daran ist die Kombination unterschiedlicher Schwarz-Töne für den besonderen Look in diesem Sommer.

Neun neue Partner in Deutschland und Österreich

Triumph erweitert Händlernetz

Die englische Traditionsmarke Triumph ist auf Wachstumskurs. Im Laufe der kommenden Monate werden insgesamt neun neue Händler in Deutschland und Österreich mit dem Verkauf der beliebten Twins und Triples starten.