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Kleines Multitalent

Der Ducati Multistrada 1000 wird nun die kleinere Multistrada 620 an die Seite gestellt. Erster Eindruck: Ein rundum gelungenes Motorrad.

mid/Michael Ringer


So schön sich Sport-Motorräder auf ebener Strecke ausfahren lassen, so schwierig kann der Umgang mit ihnen auf bergigen und kurvenreichen Straßen sein. Hier fährt es sich in aufrechter Sitzposition deutlich einfacher und entspannter. Dieser Erkenntnis trug die Entwicklung der Ducati Multistrada Rechnung. Als Modell 1000 DS ist sie mit dem 68 kW/92 PS leistenden Einlitermotor seit knapp zwei Jahren auf dem Markt; rund 650 Exemplare wurden seitdem in Deutschland verkauft. Nun folgt mit der Multistrada 620 das zweite Mitglied der noch jungen Modellfamilie. Sie wird vom 618 Kubikzentimeter großen, 46 kW/63 PS leistenden Zweizylindermotor der Bologneser Firma angetrieben, der bisher ausschließlich in der Monster 620 zu haben war.

Trotz der gegenüber dem Schwestermodell deutlich geringeren Leistung ist die Multistrada 620 ein rundum gelungenes Motorrad. Das Triebwerk, wie bei Ducati üblich mit desmodromischer Ventilsteuerung ausgerüstet, überzeugt durch eine angenehme Leistungscharakteristik und gute Laufkultur. Zwar fällt die Maximalleistung erst bei 9.500 Kurbelwellenumdrehungen an, doch dies stört keineswegs, denn der Motor hängt sehr gut am Gas. Für zügiges Fahren muss oft geschaltet werden, aber das kann die Fahrfreude kaum trüben. Die ausgesprochen leichtgängig zu bedienende Kupplung zusammen mit der günstigen Übersetzung und der guten Schaltbarkeit des Getriebes lassen den Fahrer die Gangwechsel eher als lustvoll denn als Arbeit empfinden.


Um den im Vergleich zur Tausender mit ihren 13.495,- Euro doch um exakt 3.500,- Euro günstigeren Preis der 620er realisieren zu können, muss die kleinere Multistrada beim Fahrwerk auf manch schönes Ausstattungsmerkmal verzichten. So wird statt der Alu-Einarmschwinge eine stählerne Zweiarmschwinge verwendet, Telegabel und Federbein kommen nicht mehr vom Edelausrüster Showa, sondern werden günstiger bei Marzocchi und Sachs eingekauft.

Dennoch ist auch der kleinen Multistrada ein gut austariertes Fahrwerk zu attestieren: Upside-down-Gabel und das Zentralfederbein besitzen zusätzlich zur ordentlichen Grundabstimmung allerlei Einstellmöglichkeiten. Dank des breiten Lenkers geht die fein gezeichnete Ducati leicht in Schräglage und umrundet Kurven aller Radien tadellos. Auch bei hohem Tempo - die Spitze liegt bei 185 km/h - ist keinerlei Fahrwerksunruhe spürbar. Die Dreischeiben-Bremsanlage gefällt durch gute Dosierbarkeit und einwandfreie Wirkung. Ein ABS, wie es im Sporttourer ST 4 angeboten wird, hat Ducati für die Multistrada nicht im Programm.

Sowohl Sitzkomfort wie Sitzposition konnten mittels eines neuen Sitzpolsters im Vergleich zur bisherigen Tausender erheblich verbessert werden, die um zwei Zentimeter auf 83 Zentimeter reduzierte Sitzhöhe wird insbesondere von kleiner gewachsenen Leute dankbar registriert. Die Ausstattung ist mit Ausnahme des fehlenden Verstellmechanismus für die Handhebel komplett.


Wem 9.995,- Euro für die in vier Farben erhältliche Multistrada 620 immer noch zu viel sind, der sollte sich die in mattschwarz gehaltene „Dark“-Version ansehen: Mit nur einer statt zwei Scheibenbremsen im Vorderrad ist sie schon für 9.495,- Euro zu haben. Das Multitalent, sich auf Straßen aller Art leicht handhaben zu lassen, besitzt diese Version im selben Maße.

Technische Daten:

90 Grad-L2-Viertaktmotor, 618 ccm Hubraum, 46,4 kW/63 PS bei 9.500 U/min, max. Drehmoment 56 Nm bei 6.750 U/min, U-Kat, 6-Gang-Getriebe, Kette, Stahl-Gitterrohrrahmen, Upside-down-Telegabel vorne, Stahlschwinge hinten mit progressiv angelenktem Zentralfederbein, zwei Scheibenbremsen vorne, eine Scheibenbremse hinten, Leichtmetall-Gussräder, Reifen 120/60 ZR 17 vorne, 160/60 ZR 17 hinten, Gewicht fahrfertig 202 Kilogramm, Sitzhöhe 83 Zentimeter, Tankinhalt 15 Liter. Preis: 9.995,- Euro (inkl.)

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