ZWEIRAD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

So eine Sache mit dem Sport

Richtige Renner fehlen bei BMW, folglich weckt es Erwartungen, dass mit der R 1200 S nun der stärkste Seriensportler bei den Boxern erhältlich ist.

mid/ww

Mit dem Sport ist es bei den BMW-Motorrädern so eine Sache. Ganz schön schnell sind sie inzwischen geworden, aber Basismodelle für den Renneinsatz oder potente Derivate aus etablierten Serien des Straßensports sind nach wie vor nicht im Programm. Folglich weckt es Erwartungen, wenn für 15.300 Euro nun die neue R 1200 S als bislang stärkster und schnellster Seriensportler bei den Boxern erhältlich ist. Aber wie definiert man in München „Sport"?

Die Leistungsdaten von 90 kW/122 PS und 245 km/h Höchstgeschwindigkeit entlocken selbst sportlichen 600ern nur ein müdes Lächeln. Und so wird schnell klar, welchen Charakter der Zweizylinder mit seinen 1.170 Kubikzentimetern Hubraum hat: Hier geht es nicht um Drehzahlorgien und Fahrten in Geschwindigkeitsbereichen jenseits von Gut und Böse, sondern um satten Durchzug und schaltfaules Fahren. Stolze 112 Nm sind als maximales Drehmoment angegeben, während beispielsweise eine mit 120 kW/163 PS Leistung weit stärkere Honda CBR 1000 RR nur 109 Nm als Maximum aufweist.

Mit dem Schalten ist es bei BMWs Neuer allerdings ebenfalls so eine Sache. Bis die Betriebstemperatur erreicht ist, sind Gangwechsel eine hakelige Angelegenheit. Dann aber geht es erfreulich munter zur Sache. Die Sitzposition ist auch für Fahrer mit einer Körpergröße von 1,80 Metern und mehr relativ entspannt; dementsprechend locker kann man die Kurvenkombinationen in Angriff nehmen. Da zeigt sich gleich eine der Stärken der Maschine, denn sie lässt sich zentimetergenau lenken. Die anvisierte Linie wird perfekt gehalten, falls notwendig kann entspannt und schnell korrigiert werden.

Die Kraft des Vierventil-Boxers reicht locker aus, um das 213 Kilogramm schwere Zweirad zügig und zackig zu bewegen. Erfreulich, dass sich dazu die Nadel im Drehzahlmesser dem roten Bereich bei 8.500 Umdrehungen nicht zu sehr nähern muss. Um auf der Autobahn flott unterwegs zu sein, muss man sich hinter der kleinen Verkleidungsscheibe ordentlich zusammenfalten und lässt diese Gangart bald sein, denn auch der Motor wirkt schnell ziemlich angestrengt. Das Revier des Sport-Boxers ist eindeutig die Landstraße. Und
das macht Spaß, ohne den legalen Bereich verlassen zu müssen. Die BMW flitzt so flott um die Ecke, dass es eine Freude ist. Erfreulicherweise taugt der Münchnerin aber auch der Stadtverkehr, wo sie keinerlei nervöses Gehabe zeigt und sich auch in langsamerem Tempo ruhig bewegen lässt.

Positiv zu bewerten ist das neu entwickelte, optionale ABS, das sauber dosierbar ist und bei Bedarf abgeschaltet werden kann. Zu kritisieren gibt es nur die zwar weitgehend vibrationsfreien, dafür aber viel zu kleinen Spiegel sowie die fehlende Tankanzeige - etwas unverständlich, denn im Bordinstrument ist schließlich auch für eine Kühltemperaturanzeige Platz. Immerhin funktioniert die Restweitenanzeige präzise und stellt sich schnell auf die entsprechende Fahrweise ein. Als Verbrauch ermittelten wir akzeptable 5,9 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern, wobei BMW jedoch das teure Super plus vorschreibt.

Für den Basispreis von 15.300 Euro erhält der Käufer mit der BMW R 1200 S ein Motorrad, das die Boxer-Baureihe leistungsmäßig anführt, das auch ziemlich sportlich zu fahren ist, das aber beileibe kein Supersportler im herkömmlichen Sinn ist. Abstriche am Fahrspaß bedeutet dies jedoch auf keinen Fall.

Teststeno BMW R 1200 S:

Sportmotorrad mit luftgekühltem Zweizylinder-Viertaktmotor, 1.170 ccm Hubraum, 90 kW/122 PS Leistung bei 8.250 U/min, maximales Drehmoment 112 Nm bei 6.800 U/min, vier Ventile pro Zylinder, geregelter Katalysator, elektronische Einspritzung, BMW Telelever vorn, Paralever-Einarmschwinge hinten, Kardanantrieb, Sechsganggetriebe, Reifen vorn 120/70 ZR 17, Reifen hinten 180/55 ZR 17, Höchstgeschwindigkeit 245 km/h, Leergewicht (ohne Zubehör) 213 Kilogramm, zulässiges Gesamtgewicht 410 Kilogramm, Zuladung 197
Kilogramm, Sitzhöhe 83 Zentimeter, Tankinhalt 17,0 Liter, Verbrauch 5,9 Liter Super plus auf 100 Kilometer, Garantie zwei Jahre ohne Kilometerbegrenzung, Serviceintervall 10.000 Kilometer; Preis: 15.300 Euro.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Mattes Schwarz trifft auf glänzendes Gold

Neue Editionen und Farben für Honda X-ADV und Forza 750

Zwei neue Special Edition-Versionen gibt es mit dem neuen Modelljahr für den X-ADV, dazu gibt es neue Farben und der Forza 750 ist nun auch in der neuen Farbe Candy Chromosphere Red erhältlich.

95 Prozent neu für den Jahrgang 2024

KTM präsentiert neue EXC-Modelle

Für die Überarbeitung der EXC-Modelle hat KTM sich auf Klotzen statt Kleckern besonnen. Ganze 95 Prozent der Komponenten sind neu, darunter auch der Rahmen, die Gabel und vieles mehr.

Dieses Mal mit einem ganz besonderen Jubiläum

Vorschau European Bike Week

Die European Bike Week feiert 120 Jahre Harley-Davidson! Im Rahmen dessen gibt es starke Bands, Feuershows, geführte Touren und viele weitere Highlights in und rund um Faak am See.

Die "Triumph Street Triple 765 R" erinnert an den Filmtitel "Die Schöne und das Biest". Allerdings ist die Engländerin schön und biestig in Personalunion.

Der Mix aus matt und glänzend macht's

Piaggio präsentiert Deep-Black Special Edition-Serie

Ab sofort gibt es Piaggio Beverly 300, 400 und Piaggio MP3 300 im neuen, besonderen Outfit namens „Deep Black“. Der Clou daran ist die Kombination unterschiedlicher Schwarz-Töne für den besonderen Look in diesem Sommer.

Stil war noch nie so sportlich

Vespa stellt die neue Gtv vor

Die Vespa Gtv hat sich seit ihrem Debüt im Jahr 2006 als Botschafter des klassischen Vespa-Stils etabliert. Nun präsentiert sie sich in einer neuen Version, die Tradition mit modernster Technologie und sportlichem Design vereinen will.